Politik

Steuer anheben? Özdemir für Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch

Nach den wütenden Traktoren-Protesten gegen den Agrarkurs in Berlin zu Jahresbeginn stellt sich der Minister beim Bauerntag - und wirbt für geplante Entlastungen. Eine Idee nimmt er direkt auf.
29.06.2024 15:22
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundesagrarminister Cem Özdemir hat sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ausgesprochen, um einen Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards mitzufinanzieren. Der Grünen-Politiker griff beim Deutschen Bauerntag in Cottbus einen entsprechenden Vorschlag des Bauernverbands auf und sagte: „Ich bin bereit dazu.“ Dabei gehe es darum, die Mehrwertsteuer nicht auf den vollen Satz, aber um einige Punkte anzuheben. Zugleich sollte die Politik eine Vereinbarung treffen, „dass dieses Geld ausschließlich in der Tierhaltung landet für den Umbau der Ställe, für höhere Haltungsformen“.

Özdemir sagte: „Das ist ein kluger Vorschlag.“ Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte deutlich gemacht, dass die Mehrwertsteuer auf Fleisch von bisher ermäßigten sieben Prozent um zwei oder drei Punkte erhöht werden könnte. Aber nicht auf den vollen Satz von 19 Prozent, damit auch einkommensschwächere Familien weiterhin Fleisch und Wurst kaufen könnten. Hintergrund ist, dass Bauern auf Investitionen für Stallumbauten und höheren laufenden Kosten nicht allein sitzen bleiben sollen. Die Ampel-Koalition hat als Anschub eine Milliarde Euro für die Schweinehaltung reserviert, ringt aber seit Monaten um eine dauerhafte, umfassende Finanzierung.

Özdemir warb für das vorgesehene Entlastungspaket, das die Koalition nach den bundesweiten Bauernprotesten gegen das Ende von Diesel-Vergünstigungen zu Jahresbeginn im Sommer beschließen will. Er verteidigte vorgesehene strengere Tierschutzregelungen gegen Kritik der Branche, sicherte aber einen Dialog bei neuen Regeln zu, um den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Die Lage ist ernst“ – Maschinenbau fordert Taten von Merz
16.09.2025

Der deutsche Maschinenbau, eine Schlüsselbranche mit rund einer Million Beschäftigten, steckt in einer tiefen Krise: Schwache Konjunktur,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stimmung hellt sich auf – Hoffnung für Autobranche und Chemie
16.09.2025

Nach langer Durststrecke gibt es wieder positive Signale für die deutsche Wirtschaft. Das ZEW-Konjunkturbarometer zeigt einen deutlichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Gasspeicher über Zielmarke von 70 Prozent hinaus gefüllt- Winter-Risiken bestehen
16.09.2025

Die deutschen Erdgasspeicher sind derzeit zu rund 75 Prozent gefüllt und haben damit das für den 1. November festgelegte Ziel von 70...

DWN
Politik
Politik Taiwan veröffentlicht neuen Zivilschutzleitfaden für möglichen China-Angriff
16.09.2025

Taiwan hat ein aktualisiertes Handbuch zum Zivilschutz vorgestellt, das die Bevölkerung auf einen möglichen militärischen Angriff Chinas...

DWN
Politik
Politik Nord-Stream-Anschläge: Italien erlaubt Auslieferung von Ukrainer nach Deutschland
16.09.2025

Drei Jahre nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee rückt ein Gerichtsverfahren in Deutschland näher. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission billigt deutsche Haushaltsstrategie trotz hoher Neuverschuldung
16.09.2025

Die Europäische Kommission hat den von der Bundesregierung geplanten Schuldenkurs bis 2031 gebilligt. Trotz geplanter Milliardenkredite...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietrecht in Deutschland: Expertenkommission nimmt Arbeit auf
16.09.2025

Im Bundesjustizministerium hat eine neue Expertenkommission zum Mietrecht ihre Arbeit begonnen. Nach Angaben des Ministeriums soll das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unbekannte Superhelden: Ohne Finanzchefs droht Unternehmen der Stillstand
16.09.2025

Die Rolle der Finanzchefs verändert sich rasant: Statt nur Zahlen zu verwalten, gestalten sie die Strategie, treiben Digitalisierung und...