Politik

Ampel beschließt Bauern-Entlastungspaket nach Protesten

Die Ampel-Koalition hat sich nach den massiven Bauernprotesten zu Jahresbeginn auf ein zugesagtes Bauern-Entlastungspaket geeinigt. SPD, Grüne und FDP verkündeten am Dienstag, dass das Paket steuerliche Erleichterungen, Bürokratieabbau und eine verbesserte Positionierung der Landwirte in der Handelskette beinhaltet.
25.06.2024 18:07
Lesezeit: 1 min

Ein Teil der Maßnahmen soll vor der Sommerpause verabschiedet werden. Der Bauernverband bezeichnete die Maßnahmen als "Päckchen" und forderte weitere Schritte. Kritik kam von der Opposition.

Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) betonte die Entlastungswirkung des Pakets für die Landwirtschaft und deren Stärkung im Markt. Finanzminister Christian Lindner (FDP) unterstrich, dass die Natur unplanbar sei und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe geschützt werden müsse. Das Paket wird voraussichtlich im Bundesrat zustimmungspflichtig sein.

Die Entlastungen sind eine Reaktion auf die landesweiten Bauernproteste gegen die Streichung der Agrardiesel-Vergünstigungen. Die Regierung versprach daraufhin Entlastungen und eine zeitnahe Umsetzung vor Sommerende, was nun kurz vor dem Deutschen Bauerntag eingelöst wird.

Geplant ist unter anderem die Möglichkeit für Betriebe, schwankende Steuerergebnisse aus verschiedenen Jahren zu verrechnen. Diese Regelung soll rückwirkend ab 2023 gelten. Die Gesetzespläne sollen noch in dieser Woche in den Bundestag eingebracht und nächste Woche verabschiedet werden.

Zusätzlich soll ein Gesetz den Bauern eine stärkere Position in der Handelskette sichern, um faire Handelsbeziehungen zu gewährleisten. Die Förderung der Weidetierhaltung soll ebenfalls ausgebaut werden, ohne die Basisprämie zu kürzen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied äußerte sich zurückhaltend positiv zu den Maßnahmen: "Dieses Päckchen ist ein längst überfälliger, aber nicht ausreichender Schritt." Die Union hingegen kritisierte die Maßnahmen als unzureichend für eine echte Kompensation der Belastungen der Landwirte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...