Finanzen

Umfrage: Mehrheit der Deutschen unterstützt Wiedereinführung der Vermögenssteuer

Soll es hohe Steuern auf Vermögen über einer Million Euro geben? Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet dies. Überraschend sind die positiven Stimmen aus den Reihen der Unionsanhänger.
13.07.2024 12:35
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht sich für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer aus. Das geht aus einer Forsa-Umfrage für den „Stern“ hervor. Demnach würden es 62 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürworten, wenn Privatpersonen und Unternehmen eine solche Abgabe auf Vermögen ab einer Million Euro leisten müssten. 34 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Vor allem bei Anhängerinnen und Anhängern der Grünen stößt der Vorstoß demnach auf Zustimmung (84 Prozent). Aber auch Anhänger der SPD (79 Prozent) und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (58 Prozent) sprechen sich dafür aus.

Überraschen dürfte, dass mit 55 Prozent ebenfalls eine Mehrheit der Anhänger der Union (CDU/CSU) ein solches Vorhaben unterstützen würde. Allerdings lehnen CDU und CSU eine Vermögenssteuer ab. Eine Vermögenssteuer würde „die wirtschaftliche Substanz Deutschlands gefährden und Arbeitsplätze kosten“, heißt es in dem gemeinsamen Wahlprogramm.

Deutliche Ablehnung bei Wählerschaft der FDP und AfD

Auf deutliche Ablehnung stößt eine mögliche Wiedereinführung hingegen bei Wählerinnen und Wählern der FDP (78 Prozent) und der AfD (62 Prozent). Die Daten wurden bei insgesamt 1.008 Befragten erhoben.

Gefordert wird eine Vermögenssteuer unter anderem vom Sozialverband Deutschland. „Deutschland hat kein Ausgabenproblem, wir haben ein Einnahmeproblem“, sagt die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier. „Superreiche“ müssten deshalb stärker besteuert werden.

Die Vermögenssteuer wird in Deutschland nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seit 1997 nicht mehr erhoben. Über eine mögliche Wiedereinführung wird auch in der Politik immer wieder kontrovers diskutiert. So hatten sich SPD und Grüne bei den Koalitionsverhandlungen 2021 dafür ausgesprochen, die FDP hatte Steuererhöhungen allerdings abgelehnt. Als problematisch gilt der hohe Aufwand, um Vermögenswerte zu erfassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Kontaktlinie, Feuerpause, Gebietsabgabe – darum geht es beim Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin
15.08.2025

Beim anstehenden Gipfel zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin in Alaska stehen heikle Ukraine-Themen auf der Agenda. Begriffe...

DWN
Politik
Politik Trump und Putin: In Alaska geht es um das Schicksal der Ukraine – die Hintergründe
15.08.2025

In Alaska treffen sich Donald Trump und Wladimir Putin zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg. Hinter verschlossenen Türen könnten...

DWN
Technologie
Technologie KI-Phone der Telekom: Angriff auf Apple und Samsung
15.08.2025

Ein Smartphone ohne sichtbare Apps – die Telekom wagt den Bruch mit einer jahrzehntelangen Gewohnheit. Ihr neues KI-Phone setzt ganz auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Intel-Aktie hebt nachbörslich ab: US-Regierung erwägt Einstieg bei Chipkonzern Intel
15.08.2025

Die US-Regierung könnte beim Chipkonzern Intel einsteigen – eine Nachricht, die Anleger elektrisiert. Doch was steckt wirklich hinter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Northvolt-Risiken: Wirtschaftsministerium erkennt keine neuen Probleme durch die Krise des Batterieherstellers
15.08.2025

Die Krise bei Northvolt wirft Fragen zur Sicherheit staatlicher Investitionen auf. Während das Wirtschaftsministerium Entwarnung gibt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Velux warnt EU: Wer beim Klimaziel wankt, gefährdet unser Geschäft – und das Klima
15.08.2025

149 Konzerne – von Google bis Velux – fordern die EU auf, das 90-Prozent-Klimaziel bis 2040 nicht zu verwässern. Ein Rückzug würde...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neuaufstellung bei der Deutschen Bahn: Bahnchef Richard Lutz tritt ab – wie es weitergeht
14.08.2025

Bahnchef Richard Lutz tritt überraschend ab – doch was bedeutet das für die Deutsche Bahn? Zwischen ungelösten Problemen, politischem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Bankenwächter warnt: Die nächste Krise kommt schneller, als uns lieb ist
14.08.2025

Er sieht Kriege, Zölle, Cyberangriffe und Finanz-Apps als tickende Zeitbomben: EU-Abwicklungschef Dominique Laboureix warnt, dass die...