Politik

Selenskyj: Neue Sicherheitsabkommen für die Ukraine

Im Bestreben, internationale Unterstützung zu sichern und ihre Sicherheitslage zu verbessern, bereitet die Ukraine neue Sicherheitsabkommen mit ihren Partnern vor. Präsident Wolodymyr Selenskyj erwähnte in seiner abendlichen Videobotschaft vier bevorstehende Abkommen, ohne konkrete Länder zu benennen.
23.07.2024 08:55
Lesezeit: 2 min

„Wir werden bald mit den Verhandlungen beginnen und müssen die Dokumente zügig zur Unterzeichnung vorbereiten“, erklärte Selenskyj. Diese Abkommen umfassen Verteidigungsunterstützung, finanzielle Hilfen und humanitäre Zusammenarbeit. Damit hätte die Ukraine dann nahezu 30 solcher Abkommen mit verschiedenen Partnern abgeschlossen.

Die ukrainische Regierung verfolgt das Ziel, verschiedene Staaten – nicht nur NATO-Mitglieder – einzubeziehen. „Doch alle diese Partner sind bereit, uns bei der Verteidigung unserer gemeinsamen Werte zu unterstützen.“

Zu den bedeutendsten Sicherheitsabkommen der Ukraine zählen die Vereinbarungen mit der EU, Deutschland, Frankreich, den USA und Polen. Das erste Abkommen wurde zu Jahresbeginn mit Großbritannien unterzeichnet.

Russische Angriffe auf Kramatorsk

Russische Truppen haben in der Region Donezk im Osten der Ukraine versucht, in Richtung Kramatorsk vorzudringen. Der Generalstab in Kiew berichtete von 22 Angriffen an verschiedenen Frontabschnitten im Tagesverlauf.

Diese russischen Angriffe wurden von elf Luftangriffen unterstützt. Die russischen Vorstöße wurden abgewehrt, hieß es weiter. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Die ukrainische Gefechtsfeldaufklärung entdeckte am Rand von Donezk ein taktisches Kurzstrecken-Flugabwehrsystem „Tor“, wie die Agentur Unian berichtete. Dieses System wurde kurz darauf von einem amerikanischen Himars-Raketenartillerie-System zerstört. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf die Krim

Nach Angaben russischer Behörden hat die Ukraine erneut Drohnenangriffe auf die Krim durchgeführt. Die russische Armee habe über dem Meer vor Sewastopol mehr als 15 Drohnen zerstört, schrieb Michail Raswoschajew, der von Russland eingesetzte Stadtchef, auf Telegram. Einrichtungen in der seit 2014 von Russland annektierten Krim-Stadt seien nicht beschädigt worden. Drohnenfragmente seien in ein Wohngebiet gefallen, und ein Lkw sei beschädigt worden. Die Lage werde weiterhin beobachtet.

Seit dem Beginn der großangelegten Invasion vor zwei Jahren nutzt Moskau die Krim als Nachschub- und Angriffsbasis gegen die Ukraine. Die Opferzahl und die Schäden auf russischem Gebiet stehen in keinem Verhältnis zu den massiven Zerstörungen und den Tausenden Toten und Verletzten in der Ukraine.

Suche nach Mörder der ukrainischen Politikerin geht weiter

Im Westen der Ukraine dauert die Fahndung nach dem Mörder der umstrittenen Politikerin Iryna Farion an. Sie wurde in Lwiw (Lemberg) mit großer Anteilnahme auf dem bekannten Lytschakywskyj-Friedhof beigesetzt.

Die Polizei hatte zuvor Aufnahmen des mutmaßlichen Mörders veröffentlicht. Gesucht wird ein etwa 20-jähriger, hagerer Mann, der zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß ist. Auf den Bildern ist das Gesicht des Verdächtigen durch einen Schlapphut und eine Sonnenbrille kaum zu erkennen.

Farion wurde am Freitag vor ihrem Haus durch einen Kopfschuss getötet. Von 2012 bis 2014 war die Nationalistin für die rechtsextreme Partei Swoboda (Freiheit) im Parlament. Die Sprachwissenschaftlerin wurde durch ihre harte Kritik an russischsprachigen Ukrainern bekannt, für die sie keinen Platz in der Ukraine sah.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Regierung ohne Klarheit über Zahl der Zivilschutz-Helfer
07.07.2025

Bei Katastrophenlagen sind Zivilschutz-Helfer unersetzlich. Doch wie viele tatsächlich einsatzbereit wären, bleibt unklar. Die...

DWN
Politik
Politik Trump über Musk-Partei: "lächerlich"
07.07.2025

Elon Musk plant eine eigene Partei – und sorgt damit für politische Sprengkraft in den USA. Ex-Präsident Trump hält wenig von der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungsindustrie-Verband meldet massiven Mitgliederzuwachs
07.07.2025

Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt einen beispiellosen Zulauf – insbesondere bei einem zentralen Verband. Doch hinter dem rasanten...

DWN
Finanzen
Finanzen Höchster Zuwachs fauler Bankkredite in Deutschland
07.07.2025

Deutschlands Banken sehen sich mit einem alarmierenden Anstieg fauler Bankkredite konfrontiert – deutlich stärker als ihre europäischen...

DWN
Panorama
Panorama Digitales B2B-Marketing: Teuer, ineffizient – und oft falsch gemacht
07.07.2025

Viele B2B-Unternehmen verbrennen im Digitalmarketing stillschweigend tausende Euro – mit Copy-Paste-Inhalten, die niemand sehen will....

DWN
Politik
Politik Masken-Skandal: Spahn wehrt sich gegen neue Anschuldigungen
07.07.2025

Ein neuer Bericht entfacht die Debatte um die Masken-Beschaffung während der Pandemie erneut. Ex-Minister Jens Spahn gerät in...

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drei Anzeichen für ein brüchiges Arbeitsleben
07.07.2025

Neue Führung, neue Arbeitszeiten, neue Karriereträume: Wer im internationalen Wettbewerb mithalten will, muss verstehen, wie sich das...