Damit stiegen die Schulden um 778 Euro pro Person im Vergleich zu Ende 2022. Der Öffentliche Gesamthaushalt umfasst Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte.
Die staatlichen Schulden stiegen im Jahresvergleich um 3,3 Prozent beziehungsweise 77,1 Milliarden Euro. Somit erreichte die Staatsverschuldung den höchsten jemals gemessenen Jahresendwert in der Schuldenstatistik.
ÖPNV-Schulden erstmals in Berechnung aufgenommen
"Der Anstieg resultierte aus höheren Schulden bei Bund, Gemeinden und der Sozialversicherung, während die Länder ihre Schulden reduzieren konnten", erklärten die Statistiker.
Das Bundesamt wies auf einen Sondereffekt hin. Durch die Einführung des Deutschlandtickets wurden erstmals die Schulden der Verkehrsunternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in die Staatsschuldenberechnung einbezogen. Ohne den ÖPNV wäre der Anstieg der Staatsschulden mit 2,8 Prozent geringer gewesen, was einer Reduktion von 9,8 Milliarden Euro entspricht.
Der Bund war Ende 2023 mit 1.696,3 Milliarden Euro verschuldet, was einen Anstieg von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dieser Anstieg resultiert hauptsächlich aus den Extrahaushalten "Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie" und "Sondervermögen Bundeswehr" mit insgesamt 47,3 Milliarden Euro.
Länder reduzieren ihre Schulden
Im Gegensatz dazu reduzierten die Länder ihre Schulden um 12,7 Milliarden Euro beziehungsweise 2,1 Prozent auf 594,2 Milliarden Euro. Ohne die Einbeziehung der Schulden der ÖPNV-Unternehmen wäre der Rückgang bei 2,6 Prozent gelegen.
Erneut wiesen die Stadtstaaten die höchsten Pro-Kopf-Schulden auf. In Bremen betrug die Pro-Kopf-Verschuldung 34.012 Euro, in Hamburg 17.095 Euro und in Berlin 16.602 Euro. Unter den Flächenländern hatte das Saarland mit 13.187 Euro pro Kopf weiterhin die höchste Verschuldung, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 10.737 Euro. Am niedrigsten war die Pro-Kopf-Verschuldung in Bayern mit 1.297 Euro und in Sachsen mit 1.405 Euro.
Höchste kommunale Pro-Kopf-Verschuldung in NRW
Wie sah es bei den Kommunen aus? Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent auf 154,6 Milliarden Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.979 Euro entspricht. Ohne die Schulden der ÖPNV-Unternehmen hätte der Anstieg 5,2 Prozent betragen.
Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 3.132 Euro führen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen jetzt vor den Kommunen in Rheinland-Pfalz (3.039 Euro). Die geringste kommunale Pro-Kopf-Verschuldung hatten 2023 die Kommunen in Brandenburg mit 551 Euro, gefolgt von Sachsen mit 752 Euro und Thüringen mit 895 Euro.