Finanzen

Sozialhilfeleistungen 2023: Fast ein Fünftel höhere Sozialhilfeausgaben

Die Sozialhilfekosten sind 2023 deutlich gestiegen. Gleich in mehreren Bereichen gab es einen Anstieg um mehr als 10 Prozent.
21.08.2024 08:27
Lesezeit: 1 min

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sind die Ausgaben für Sozialhilfe in Deutschland im Jahr 2023 um 18 Prozent gestiegen. Mit insgesamt 17,6 Milliarden Euro netto zahlten die Sozialhilfeträger fast ein Fünftel mehr im Vergleich zu 2022 aus. Ein Anstieg ist dabei bei allen Leistungen der Sozialhilfe zu verzeichnen.

Hilfe zur Pflege und Grundsicherungsausgaben steigen stark

Einen besonders kräftigen Anstieg gab es bei den Kosten für die Hilfe zur Pflege. Diese haben im Vergleich zum Vorjahr um satte 27,4 Prozent auf insgesamt 4,5 Milliarden Euro zugelegt. Der starke Anstieg ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zu einem Teil darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2022 die Kosten durch die Reform dieses Sektors im Sozialhilfebereich sehr niedrig waren. 2023 sind sie nun wieder im Aufwind.

Mit insgesamt 57,2 Prozent aller Sozialhilfeleistungen haben die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung den Löwenanteil an den Sozialhilfeleistungen. 10,1 Milliarden Euro wurden hierfür aus den Erstattungsmitteln des Bundes an die Länder ausgegeben. Dies entspricht einer Erhöhung um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Weitere 1,5 Milliarden Euro wurden für die Hilfe zum Lebensunterhalt ausgegeben. Das entspricht einer Steigerung von ganzen 16,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Zusätzlich wurden für Hilfen zur Gesundheit und zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten weitere 1,6 Milliarden Euro ausgezahlt, was ein Plus von 17,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Auch ein großer Posten: Die Eingliederungshilfe

Nicht der Sozialhilfestatistik erfasst sind ferner die Ausgaben der Eingliederungshilfe, die separat gezahlt werden. Die Eingliederungshilfe wird an Menschen mit einer Behinderung oder Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind, gezahlt, um ihnen eine angemessene Lebensführung zu ermöglichen. Insgesamt 25,4 Milliarden Euro wurden 2023 für diese Leistungen ausgegeben, was einer Steigerung von 9,4 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...