Impulsgeber fehlen, Augen auf Jackson Hole
Die Impulse blieben jedoch gering, der Wirtschaftskalender war spärlich gefüllt. Börsianer blicken mit Spannung auf das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole, Wyoming, wo US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag sprechen wird.
"Powell könnte enttäuschen, wenn er die Argumente für eine baldige Zinssenkung nicht weiter unterstreicht", warnte die Anlage-Strategin Naomi Fink von Nikko Asset Management. Die Experten von Index Radar betonten, dass die kräftige Erholung vieler Risikoanlagen wie Aktien nach dem Kurseinbruch Anfang August vor allem auf der Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen und eine gleichzeitig robuste Wirtschaft zurückzuführen sei. Dieses Szenario könnte nun infrage gestellt werden.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Stellenzuwachs in den USA in den zwölf Monaten bis März schwächer war als bisher angenommen. Die Experten von Capital Economics sehen darin jedoch keinen Grund zur Beunruhigung und erwarten weiterhin, dass die Federal Reserve im Falle einer Zinssenkung nur um 0,25 Prozentpunkte und nicht um 0,50 Prozentpunkte senken wird, wie zuvor spekuliert wurde. Die Veröffentlichung hatte keine signifikanten Auswirkungen auf den Aktienmarkt.
Starke Performance im DAX und SDAX
Unter den 40 DAX-Aktien stiegen die Anteile des Sportwagenbauers Porsche am Mittwoch mit 2,3 Prozent am stärksten. Europaweit waren Autowerte gefragt, der Sektor führte die Übersicht im Stoxx 600 an. Schlusslicht im DAX waren die Titel des Triebwerkbauers MTU, die um 0,8 Prozent nachgaben.
Im SDAX konnten die Aktien von SFC Energy, die am Vortag ihre nach dem Quartalsbericht erzielten hohen Gewinne nicht halten konnten, nun um 7,4 Prozent zulegen. Analysten vom Bankhaus Metzler und der Investmentbank Oddo BHF äußerten sich positiv zu dem Brennstoffzellen-Spezialisten. Beim Biosprit-Hersteller Verbio nahmen Anleger nach der jüngsten Erholung erneut Gewinne mit, was zu einem Kursverlust von 4,3 Prozent führte.
Entwicklung der internationalen Börsen
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg zur Wochenmitte um 0,57 Prozent auf 4885,28 Punkte. Außerhalb der Eurozone ging es für den SMI in Zürich leicht nach unten, während der FTSE 100 in London leicht zulegen konnte. Das New Yorker Leitbarometer Dow Jones Industrial zeigte sich zum europäischen Börsenschluss kaum verändert, der technologielastige Nasdaq 100 verzeichnete ein leichtes Plus.
Der Euro wurde nach dem Xetra-Schluss zu 1,1139 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1116 (Dienstag: 1,1084) US-Dollar fest, der Dollar kostete damit 0,8996 (0,9022) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Vortag auf 2,22 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 126,50 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,14 Prozent auf 134,84 Punkte zu.