Unternehmen

Bahn-Zerschlagung gefordert: Ramelow kritisiert Sanierungspläne des Bundes

Lesezeit: 1 min
22.08.2024 19:03
Thüringens Ministerpräsident bekräftigt die Forderung nach einer Zerschlagung der Deutschen Bahn. Die geplanten Eigenkapitalerhöhungen des Bundes bezeichnet er als "zynisch". Er hat einen ganz außergewöhnlichen Vorschlag für die Zukunft der Deutschen Bahn.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält die Pläne des Bundes, die Deutsche Bahn durch Eigenkapitalerhöhungen zu unterstützen, für falsch und fordert erneut eine umfassende Bahn-Zerschlagung. "Das ist nicht zu überbieten an Zynismus", sagte Ramelow im Gespräch mit dem "Spiegel" in Bezug auf die Einigung der Regierung zum Haushalt, um die Schieneninfrastruktur zu sichern.

"Ich hätte nie gedacht, dass eine angeblich gemeinwohlorientierte Infrastrukturgesellschaft so wirkt wie ein Hedgefonds." Ramelow meint damit die neue Bahn-Tochter InfraGo, die für die Infrastruktur verantwortlich ist und bei Investitionen auch Gemeinwohlkriterien berücksichtigen soll. Die Bahn sei laut Ramelow ein "intransparenter Mischkonzern, der nun auch noch mit Steuergeldern versorgt wird".

"Infrastruktur gehört in eine gemeinnützige Stiftung"

Ramelow bekräftigte seine Forderungen nach einer Bahn-Zerschlagung. "Wir müssen Betrieb und Netz trennen", erklärte Ramelow. "Die Infrastruktur gehört in eine gemeinnützige Stiftung, die DB AG samt allen Tochtergesellschaften in eine Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt und das Eisenbahnregulierungsgesetz überarbeitet werden."

Die Bundesregierung hat einen neuen Kompromiss für den Haushaltsentwurf 2025 vorgestellt, um Milliardenlücken zu schließen. Dies soll vor allem durch Umschichtungen bei der bundeseigenen Deutschen Bahn erreicht werden, die zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 4,5 Milliarden Euro erhalten soll. Diese Summe wird nicht auf die Schuldenbremse angerechnet und ersetzt direkte Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt.

Zuvor war eine Eigenkapitalerhöhung von rund 5,9 Milliarden Euro geplant. Dieses Kapital soll der Bahn ermöglichen, dringend notwendige Investitionen zur Sanierung des veralteten Schienennetzes durchzuführen.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Übergangsregierung spricht sich gegen schnelle Rückkehr von Flüchtlingen aus
15.01.2025

Deutschland diskutiert über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad fällt der Asylgrund für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...