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Goldminenaktien im Aufwind: Jetzt mal anders in das Edelmetall investieren?

Lesezeit: 3 min
19.09.2024 06:01
Goldminenaktien haben lange Zeit praktisch nicht vom Anstieg des Goldpreises profitiert. Dank stabiler Produktionskosten, hoher Gewinnmargen und der Unterstützung durch geopolitische Unsicherheiten bieten sich nun jedoch Chancen für Privatanleger.
Goldminenaktien im Aufwind: Jetzt mal anders in das Edelmetall investieren?
Goldminenaktien legen 2024 dank steigender Goldpreise kräftig zu (Foto: dpa).
Foto: Sven Hoppe

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2.037 US-Dollar im Januar, 2.220 Dollar im März – und 2.513 Dollar Mitte September: Der Goldpreis hat in diesem Jahr eine beispiellose Rally hingelegt: Fast 22 Prozent hat das Edelmetall seit Jahresbeginn zugelegt. Doch die Performance vieler Minenunternehmen spiegelt diese Entwicklung nicht wider. Dafür gibt es laut Mark Valek, Goldexperte und Partner beim Liechtensteiner Vermögensverwalter Incrementum, einen Grund. „Goldminenaktien haben in den vergangenen Jahren enttäuscht, weil der Goldpreis zwar stark gestiegen ist, die Minengesellschaften aber aufgrund der überproportional gestiegenen Kosteninflation hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.”

Goldminenaktien: Profiteur der Gold-Rally?

Seit Jahresbeginn profitieren jedoch Goldminenaktien von der Goldpreisrallye. So rückt beispielsweise Barrick Gold, einer der größten Goldminenkonzerne der Welt, zunehmend in den Fokus vieler Anleger. “Die Aktie hat in den vergangenen Monaten um 25 Prozent zugelegt”, sagt etwa Manfred Ries vom Börseninformationsdienst Stockstreet und sieht angesichts des stabil hohen Goldpreises weiteres Potenzial.

In diesem Zusammenhang wies Jürgen Dreifürst vom Anlegermagazin Der Aktionär kürzlich darauf hin, dass der Best of Goldminers Index, einige der größten Goldminenunternehmen der Welt abbildet, den technologielastigen Nasdaq 100 in den vergangenen sechs Monaten deutlich outperformed hat. Während der Nasdaq um 17 Prozent zulegte, stieg der Best of Goldminers Index um ganze 30 Prozent. Dreifürst führt dies auf die gestiegene Goldnachfrage und die überproportionalen Gewinne der Minengesellschaften zurück.

Für Mark Valek von Incrementum stellt dies eine spannende Gelegenheit für Investoren dar: “Seit Anfang dieses Jahres hat sich die Dynamik bei der Kosteninflation deutlich verbessert, während der Goldpreis weiter steigt, was die Margen der Unternehmen beflügelt.”

Stabile All-in Sustaining Costs als Hebel für steigende Gewinnmargen

Auch Ronny Wagner, Gründer des Edelmetallhandelshauses Noble Metal Factory, ist von den Chancen der Goldminenaktien überzeugt. “Historisch gesehen, haben Minenaktien eine zwei- bis dreifache Hebelwirkung auf den Goldpreis”, erklärte Wagner kürzlich gegenüber dem Finanznachrichtenportal Business Insider. “Das heißt, bei einem Anstieg des Goldpreises um 10 Prozent können die Minenaktien um 20 bis 30 Prozent zulegen.” Diese Hebelwirkung sorgt dafür, dass Barrick Gold und ähnliche Unternehmen derzeit besonders attraktiv für Anleger sind​.

Ein Argument für diese Hebelwirkung sind die so genannten All-in Sustaining Costs (AISC), also die Gesamtkosten der Goldproduktion, die neben den Produktionskosten auch Aufwendungen für die Erschließung, Kapitalkosten, Verwaltung und Abbaugebühren umfassen. Barrick Gold produziert Gold für rund 1.400 Dollar pro Unze, während der aktuelle Goldpreis bei über 2.500 Dollar liegt. Dies bedeutet eine Gewinnmarge von mehr als 1.000 Dollar pro Unze, was den Aktienkurs von Barrick Gold mittelfristig weiter beflügeln dürfte.

Im Fokus: Barrick Gold und der Best of Goldminers Index

Überhaupt wird Barrick Gold von Analysten aufgrund seiner finanziellen Stabilität derzeit als eines der solidesten Investments im Goldsektor angesehen. So erwirtschaftete der Konzern im zweiten Quartal 2024 einen Nettogewinn von 370 Millionen US-Dollar und einen freien Cashflow von 340 Millionen US-Dollar, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens von Mitte August hervorgeht.

Darin betont CEO Mark Bristow, dass der Konzern weiterhin auf Kurs sei, seine Jahresziele zu erreichen. Diese beinhalten unter anderem eine Goldproduktion von 3,90 bis 4,30 Millionen Unzen sowie All-in Sustaining Costs zwischen 1.320 und 1.420 US-Dollar pro Unze. Darüber hinaus will Bristow die Produktion weiter ausbauen und wichtige Erschließungsprojekte vorantreiben. Auch Manfred Ries von der Finanzplattform stock3 sieht in Barrick Gold einen stabilen Blue Chip im Goldsektor: “Die Aktie hat wichtige technische Hürden überwunden und zeigt nun einen klaren Aufwärtstrend.”

Für Anleger, die von dieser Entwicklung profitieren und diversifiziert in den Goldminensektor investieren möchten, könnte der Best of Goldminers Index eine interessante Einstiegsmöglichkeit bieten. Der Index enthält neben Barrick Gold auch große Player wie Newmont und Agnico Eagle Mines. Laut Dreifürst von Der Aktionär ist das Verhältnis der Aktienkurse der Minengesellschaften zum Goldpreis derzeit historisch günstig, was für den Marktkenner auf ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial hindeutet.

Wie Geopolitik und Zentralbanken den Goldmarkt treiben

Hinzu kommt die angespannte geopolitische Lage der letzten Monate, die ihren Teil zur steigenden Nachfrage nach Gold beigetragen hat. So schreibt Imaru Casanova, Edelmetallexpertin beim US-Vermögensverwalter VanEck, dass die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und die unberechenbare politische Lage in den USA Gold als sichere Anlage attraktiver machen. „Gold profitiert traditionell von Unsicherheit und ist jetzt gefragter denn je”, so Casanova.

Ein weiterer Faktor, der den Goldmarkt stützt, ist die Erwartung von Zinssenkungen in den USA. In der Vergangenheit haben sich niedrigere Realzinsen stets positiv auf den Goldpreis ausgewirkt. „Sobald die Zinssenkungen beginnen, sehen wir eine steigende Nachfrage nach Gold, und das wirkt sich direkt auf die Gewinne der Goldminenunternehmen aus”, ist auch Noble Metal Factory-Gründer Wagner überzeugt. Dies sei besonders wichtig in einem Umfeld, in dem das Vertrauen in andere Anlagen wie Technologiewerte schwinde. Hinzu kommt die Rolle der Zentralbanken in Schwellenländern wie China, die ihre Goldreserven kontinuierlich aufstocken und damit den globalen Goldpreis weiter nach oben treiben.

Mark Valek vom Vermögensverwalter Incrementum sieht noch einen weiteren Treiber: “Der Goldbullenmarkt wird nicht mehr nur primär von Zentralbanken getragen, zunehmend ziehen auch andere Anlegergruppen Goldminenaktien in Betracht.”


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