Das Bundesfinanzministerium von Wolfgang Schäuble erwartet, dass die EZB in absehbarer Zeit ihren Leitzins anheben wird. Das geht aus einem internen Vermerk des Ministeriums hervor.
Weil die Euro-Staatsschuldenkrise zunehmend in den Hintergrund rücke und die Konjunktur anziehe, sei von der EZB „ein aktiver Beitrag zur Überwindung der Niedrigzinspolitik zu erwarten“, zitiert der Spiegel aus dem Papier.
Die EZB hatte im November den Leitzins auf das historisch niedrige Niveau von 0,25 Prozent gesenkt und damit auf den niedrigen Preisauftrieb in der Eurozone reagiert.
Das Schäuble-Ministerium rechnet damit, dass der deutsche Staat schon in einem Jahr mehr für seine Kredite zahlen muss als derzeit. Demnach seien „zum Beispiel bei den zehnjährigen Renditen für Bundesanleihen moderate Zinssteigerungen auf über zwei Prozent möglich“. Derzeit liegen die Zinsen bei rund 1,5 Prozent.
Dieses Jahr profitiert der Bundeshaushalt noch von den niedrigen Finanzierungskosten. 2014 muss der Bund knapp 30 Milliarden Euro und damit gut 4 Milliarden Euro weniger für Zinsen ausgeben als noch 2013.