Unternehmen

Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet

Ab Januar 2025 wird sie Pflicht – die E-Rechnung. Deutsche Unternehmen sind ab dann verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen inländischen Unternehmen elektronische Rechnungen auszustellen. Für die Buchhaltung hat das weitreichende Folgen.
05.10.2024 16:00
Lesezeit: 2 min
Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet
Ab Januar 2025 sind alle deutschen Unternehmen verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen Unternehmen auf E-Rechnungen umzustellen. (Foto: iStock.com, AndreyPopov) Foto: AndreyPopov

Die Einführung der E-Rechnung ist der erste Schritt hin zu einem zunächst nationalen und dann später auch EU-weiten elektronischen Meldesystem zur Erfassung der Umsatzsteuer, das dann automatisch die Daten aus den E-Rechnungen übernimmt.

Was ist die E-Rechnung genau?

Die elektronische Rechnung bezeichnet ein einheitliches Format, mit dem Rechnungen in Zukunft nicht nur versendet und empfangen werden können, sondern auch direkt weiterverarbeitet werden sollen. Die E-Rechnung ist also ein maschinenlesbares Format, das über den Einsatz einer speziellen Rechnungssoftware in die Buchhaltung integriert wird.

Einführung und Übergangsregelungen für die elektronische Rechnung

Ab Januar kommenden Jahres sind alle deutschen Unternehmen verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen deutschen Unternehmen E-Rechnungen auszustellen.

Bis Ende 2026 gilt dabei aber noch eine Übergangsregelung, nach der für die Umsätze aus 2025 und 2026 auch noch Papierrechnungen oder PDF-Rechnungen ausgestellt werden dürfen. Für Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz unter 800.000 Euro, gilt das sogar noch bis Ende 2027. Ab 2028 müssen dann alle Unternehmen in Deutschland zwingend E-Rechnungen versenden.

Die neue Regelung gilt nur für B2B-Rechnungen im Inland, also für Geschäfte zwischen zwei deutschen Unternehmen. Für Kleinunternehmer ist diese Umstellung erst ab 2028 vorgeschrieben. Verbraucher sind von dieser Vorschrift nicht betroffen. Auch Kleinbetragsrechnungen bis 250 Euro unterliegen nicht der neuen Regelung.

Annahme von E-Rechnungen muss bereits ab 1. Januar 2025 möglich sein

Ab Januar 2025 muss die Annahme und Verarbeitung von elektronischen Rechnungen in deutschen Unternehmen allerdings schon möglich sein. Diese Vorschrift hat bereits weitreichende Auswirkungen auf den Geschäftsalltag der Unternehmen. Das bereits seit 2020 im Bereich B2G (Business-to-Gouvernance) genutzte E-Rechnungsformat XRechnung verschickt an die Rechnungsempfänger XML-Dateien. Dabei handelt es sich um einen Datensatz, der jedoch keinen visuellen Beleg für den Empfänger einschließt und somit nicht einfach gelesen werden kann.

Unternehmen müssen also ab Januar 2025 in der Lage sein, auch einen Datensatz anstatt einer visuellen Rechnung anzunehmen und weiterzuverarbeiten. Der Rechnungsversender braucht hierzu nicht die Zustimmung des Empfängers.

Umstellung besonders für kleine und mittlere Unternehmen aufwändig

Viele kleine und auch mittlere Unternehmen sind im Bereich Rechnungsschreibung noch ohne spezifische Software geschäftlich unterwegs. Entweder Mitarbeiter darin schulen z. B. XML-Dateien auszulesen oder einen XML-Reader anzuschaffen, dies hilft aber nicht für die weiteren Verarbeitungsschritte.

Prozesse wie das Ausdrucken von Rechnungen für die Buchhaltungsunterlagen oder auch die Rechnungsfreigabe mit Unterschrift lassen sich mit elektronischen Rechnungen nicht einfach durchführen. Die E-Rechnungen lassen sich nur sehr schwer in einen Papier-Workflow integrieren. Deshalb sind auch wenig digitalisierte Unternehmen in diesem Bereich zeitnah aufgefordert, die entsprechenden Softwarestrukturen zu installieren und die internen Prozesse entsprechend anzupassen.

Da sie ab 1. Januar 2025 verpflichtet sind, E-Rechnungen anzunehmen, können sie also nicht das Ende der Übergangsfristen abwarten. Wer also nicht bald vom Eingang einer XML-Rechnung überrascht werden möchte, sollte sich jetzt damit befassen.

Einfache Softwarelösungen am Markt erhältlich

Die Umstellung auf E-Rechnungen ist natürlich mit Zeiteinsatz und auch Investitionen verbunden. Allerdings gibt es am Markt bereits eine Reihe von preiswerten Lösungen, die speziell für kleinere Unternehmen entwickelt wurden und die Umstellung auf eine digitale Buchhaltung erleichtern können. Die meisten Anbieter von E-Rechnungssoftware haben dabei Lösungen erarbeitet, die sich recht einfach in bereits bestehende Systeme und Prozesse integrieren lassen und keine aufwändige technische Einarbeitung verlangen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Feuer und Tränengas: Tausende Bauern protestieren in Brüssel gegen Mercosur
18.12.2025

Feuer, Tränengas und Traktoren: Tausende Landwirte bringen Brüssels Europaviertel zum Chaos. Sie protestieren gegen das geplante...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheidung: Leitzinsen der Eurozone bleiben erneut unverändert
18.12.2025

Die EZB-Zinsentscheidung ist gefallen: Wie erwartet lassen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank den Leitzins für die Eurozone...

DWN
Immobilien
Immobilien Unser neues Magazin ist da: Urbane Zukunft – von Smart-Cities bis hin zu futuristischen Utopien
18.12.2025

Städte entscheiden, wie Freiheit, Wohlstand und Klimaschutz in der nahen Zukunft zusammengehen. Zwischen Sensoren, Sanierungswellen und...

DWN
Technologie
Technologie SMR in Schweden: Blykalla sichert fast 48 Mio Euro für KI-Energie
18.12.2025

Blykalla sammelt fast 48 Millionen Euro für kleine modulare Reaktoren (SMR) ein. Investoren aus Schweden, den USA und Japan setzen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steuersenkung in Restaurants: Warum Gäste kaum profitieren
18.12.2025

Die Politik senkt die Mehrwertsteuer in der Gastronomie - wird der Restaurantbesuch damit endlich wieder erschwinglicher? Wohl kaum....

DWN
Politik
Politik Trumps Rede an die Nation: Eigenlob und Schweigen im Walde
18.12.2025

Zwischen Weihnachtsbäumen und Selbstlob inszeniert Donald Trump seine Rede an die Nation als Erfolgsgeschichte. Er verspricht...

DWN
Politik
Politik EU-Gipfel in Brüssel: Streit um russisches Vermögen und Mercosur-Freihandelsabkommen
18.12.2025

In Brüssel beginnt ein EU-Gipfel, der über Milliarden und Handel entscheidet. Es geht um festgesetztes russisches Vermögen, die...