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Obstkorb war gestern: Mit welchen Mitarbeiter-Benefits Unternehmen bei Arbeitnehmern punkten können

Lesezeit: 3 min
26.10.2024 11:08
Der „War for Talents“ ist in vollem Gange und Unternehmen buhlen um die besten Talente. Gute Bezahlung und ein nettes Team reichen längst nicht mehr aus, um qualifizierte Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Durch den demografischen Wandel gibt es immer weniger junge Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt – während viele langjährige Angestellte in Rente gehen. Auch die Mitarbeiterbindung ist von enormer Bedeutung, denn die Konkurrenz schläft nicht: Mit attraktiven Angeboten versuchen Unternehmen, Angestellte für sich zu gewinnen.
Obstkorb war gestern: Mit welchen Mitarbeiter-Benefits Unternehmen bei Arbeitnehmern punkten können
Um Mitarbeiter zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden, ist weitaus mehr notwendig als der obligatorische Obstkorb (Foto: iStock/ garethjago).
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Mitarbeiter-Benefits – das Aushängeschild für Unternehmen

Mitarbeiter-Benefits (auch Corporate-Benefits genannt) sind sogenannte Zusatzleistungen, die ein Arbeitnehmer zusätzlich zu seinem Gehalt erhält. Darunter fallen aber nicht nur monetäre Leistungen, sondern auch bestimmte Angebote und Konditionen. Gemeinsam haben alle Mitarbeiter-Benefits, dass sie Menschen motivieren sollen, (langfristig) für das Unternehmen zu arbeiten. Sie sollen eine Anerkennung für die Arbeit der bestehenden Angestellten sein und diese dazu bewegen, weiterhin für das Unternehmen zu arbeiten. Dementsprechend sollten sie alle (oder möglichst viele) Mitarbeiter ansprechen. Immer wichtiger ist es aber auch, dass sich die Mitarbeiter-Benefits von denen der Konkurrenz unterscheiden, damit ein Bewerber im Zweifel das Job-Angebot im eigenen Unternehmen wählt. Denn: Bei demselben Gehalt und sonstigen gleichen Konditionen entscheidet sich ein Arbeitnehmer häufig für das Job-Angebot mit den besseren Benefits.

Obstkorb und Co.: So bitte nicht!

Wie bereits erwähnt, müssen die Benefits aber auch attraktiv sein und die Zielgruppe ansprechen. Unternehmen, die mit einem offenen Team, fairer und pünktlicher Bezahlung und einem ausführlichen Onboarding werben, werden vermutlich nur selten die gewünschten Job-Kandidaten in ihr Unternehmen ziehen. All diese Punkte sind Standard und sollten nicht extra hervorgehoben werden müssen.

Auch mit dem obligatorischen Obstkorb muss vorsichtig umgegangen werden. Wer mit frischem Obst und kostenlosem Wasser und Getränken wirbt, erzeugt das Bild eines Arbeitgebers, der nicht viel für seine Mitarbeiter tut. Vorteile wie diese haben einen geringen monetären Wert und entsprechen außerdem nur in Maßen den Bedürfnissen der anspruchsvollen Bewerber und Angestellten. Stattdessen wünschen sich Arbeitnehmer Benefits, die für sie einen echten Mehrwert haben.

Unternehmen sollten sich daher fragen: Wie tickt die eigene Arbeitnehmerschaft? Welche Menschentypen sollen in der Zukunft angesprochen werden? Hierzu können Cluster erstellt und Umfragen unter den eigenen und potentiellen Mitarbeitern durchgeführt werden. Bei der Auswahl der Mitarbeiter-Benefits sollten Unternehmen zudem darauf achten, dass diese zum eigenen Unternehmen passen. Eine Firma, welche international agiert und mehrere Standorte im Ausland besitzt, könnte zum Beispiel eine Workation oder ein Reisestipendium anbieten. Dadurch wird der internationale Charakter des Unternehmens noch mehr hervorgehoben.

Neue Mitarbeiter-Benefits

Gleiches Gehalt aber weniger arbeiten? Klingt wie ein Traum, ist aber in einigen Unternehmen schon Wirklichkeit. Bei der Firma Krüss, welche Labor- und Analyseinstrumente herstellt, arbeiten die Mitarbeiter zum Beispiel 36 Stunden an vier (wahlweise auch an fünf) Tagen in der Woche. Das Gehalt bleibt trotzdem dasselbe, wie bei einer 40-Stunden-Woche. So haben Mitarbeiter mehr Freizeit aber keine finanziellen Einbußen. Gleichzeitig profitieren auch Unternehmen von dem Mitarbeiter-Benefit: Mitarbeiter sind meist ausgeglichener und arbeiten produktiver.

Immer häufiger gibt es auch in Deutschland Büros, in denen Angestellte ihre Hunde mitbringen dürfen. Statt sich um eine Betreuung für ihren Vierbeiner kümmern zu müssen, darf dieser Herrchen oder Frauchen auf die Arbeit begleiten. Anstelle der Mittagspause beim Fast Food-Laden wird ein Spaziergang gemacht und Sonnenstrahlen und frische Luft getankt. Ein weiterer Vorteil von Hunden im Büro: Sie bringen Ruhe und Gelassenheit ins Team und lockern die Atmosphäre auf. Das Konzept gibt es bereits unter anderem bei About You und Fressnapf.

Der Aspekt Gesundheit und Wohlergehen ist für viele Arbeitnehmer von großer Bedeutung. Google greift dies zum Beispiel auf und bietet seinen Mitarbeitern vor Ort eine Vielzahl an Gesundheitsangeboten, wie Fitnesskurse und Massagen. Zur Förderung der psychischen Gesundheit gibt es Mitarbeiterhilfsprogramme und Apps zur psychischen Gesundheit. Durch diesen Mitarbeiter-Benefit kann außerdem die Bindung der Arbeitnehmer zum Unternehmen erhöht werden, da eigentlich externe Leistungen dadurch innerhalb des Unternehmens erbracht werden können.

Der Softwarekonzern SAP legt unter anderem großen Wert auf das Familienleben seiner Mitarbeiter. Für frische Eltern gibt es Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub, auch bei Adoptionen. Der Fokus liegt aber nicht nur auf dem Nachwuchs: Auch bei erkrankten Angehörigen gibt es Pflegeurlaub für die Beschäftigten bei SAP. So können sich Arbeitnehmer voll und ganz auf ihre Familie und deren Wohlergehen konzentrieren.

Es gibt eine Vielzahl an Mitarbeiter-Benefits, die mehr oder weniger attraktiv sein können. Bei der Auswahl geeigneter Benefits ist es vor allem wichtig, dass sie zum Unternehmen und den bestehenden und potentiellen Arbeitnehmern passen. Es lohnt sich zudem, immer am Puls der Zeit zu sein und die Benefits gegebenenfalls anzupassen. Ist dies erfüllt, können Unternehmen von einem echten Vorteil im „War for Talents“ profitieren.

 


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