Panorama

UFOs oder Satelliten? Wie das CENAP UFO-Sichtungen untersucht

Sind Aliens real? Diese Frage treibt weltweit viele Menschen um. In Deutschland bearbeitet das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) jährlich Hunderte UFO-Meldungen und prüft, ob natürliche oder künstliche Phänomene die Ursache sind.
03.11.2024 12:47
Aktualisiert: 03.11.2024 14:02
Lesezeit: 1 min
UFOs oder Satelliten? Wie das CENAP UFO-Sichtungen untersucht
Der Start eines Starlink-Satelliten ist zu sehen (Foto: dpa). Foto: Gene Blevins

Seit über 50 Jahren beschäftigt sich Hansjürgen Köhler mit der UFO-Forschung. Er und das von ihm gegründete CENAP legen jedoch Wert auf eine wissenschaftliche Herangehensweise und distanzieren sich von spekulativen Theorien über außerirdische Besucher. „Wir verstehen uns als Anlaufstelle für Zufallsbeobachter, die wissen möchten, was sie am Himmel gesehen haben“, erklärt Köhler. Unterstützt wird CENAP von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Deutschen Flugsicherung (DFS).

Veränderungen der UFO-Meldungen über die Jahre

Die gemeldeten Fälle haben sich stark gewandelt. Waren in den 1980er Jahren Mini-Heißluftballons die Hauptursache für UFO-Sichtungen, sorgen heute oft Drohnen und Satelliten für Verwirrung. Insbesondere Elon Musks Starlink-Satelliten treiben die Fallzahlen in die Höhe: Von vormals etwa 300 bis 400 Fällen jährlich stieg die Zahl der Sichtungen auf 700 bis 900.

So arbeitet die UFO-Meldestelle

Bei einer UFO-Meldung sammelt CENAP zunächst Basisdaten wie Datum, Uhrzeit und Ort der Sichtung. Danach erfolgt eine detaillierte Prüfung: Neben einer Sternkarte werden Flug- und Satellitendaten ausgewertet, um mögliche natürliche oder technische Ursachen zu identifizieren. CENAP greift dabei auf ein umfangreiches Archiv mit Fotos und Videos zurück, das seit 1973 aufgebaut wurde. In über 99 Prozent der Fälle gelingt so eine irdische Erklärung.

Verschwörungstheorien und reale Phänomene

Laut Köhler meldet ein breites Spektrum von Menschen UFO-Sichtungen, meist ohne die Erwartung, auf ein außerirdisches Raumschiff gestoßen zu sein. Doch etwa ein Prozent der Anfragen kommen von Menschen, die fest an außerirdische Besuche glauben und von Fernsehdokumentationen beeinflusst sind. Besonders viele Meldungen verzeichnen Rheinland-Pfalz und Hessen.

Köhlers Motivation: Faszination für den Himmel

Köhlers Interesse an der UFO-Forschung geht auf seine Jugend zurück. Die Mondlandung weckte in ihm die Faszination für den Weltraum, und obwohl er nie Hinweise auf außerirdische Besucher fand, ist er überzeugt, dass es außerirdisches Leben geben könnte. Seiner Ansicht nach wird die Menschheit mit fortschrittlicheren Teleskopen und Sonden in der Zukunft vermutlich Beweise finden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Neue Studie: Grüne Fonds unterscheiden sich nur minimal von traditionellen Produkten
01.12.2025

Viele Anleger erwarten, dass nachhaltige Fonds klare Alternativen zu traditionellen Produkten bieten und Kapital in verantwortungsvollere...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose: Experten sehen weiterhin Potenzial am Markt
30.11.2025

Die Entwicklung am Goldmarkt sorgt derzeit für besondere Aufmerksamkeit, da viele Anleger Orientierung in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Start-ups: Talente ziehen lieber in die USA statt nach Europa
30.11.2025

Immer mehr europäische Start-ups verlagern ihre Aktivitäten in die USA, um dort leichter an Risikokapital zu gelangen. Kann Europa durch...

DWN
Politik
Politik Militärischer Schengen-Raum: Wie die EU die Truppenmobilität beschleunigen will
30.11.2025

Die sicherheitspolitischen Spannungen in Europa erhöhen den Druck auf die EU, ihre militärische Handlungsfähigkeit neu auszurichten. Wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digital Champions: Das sind die neuen deutschen Tech-Vorbilder
30.11.2025

Von Leipzig bis Heidelberg entsteht eine Generation von Startups, die KI-Forschung in Markterfolg übersetzt. Digitale Champions wie Aleph...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase durch steigende Investitionen: Wie EU und deutsche Wirtschaft betroffen sind
30.11.2025

Die rasanten Investitionen in künstliche Intelligenz lassen Experten vor einer möglichen KI-Blase warnen. Droht diese Entwicklung, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Rüstungsindustrie im Aufschwung: USA profitieren von der Aufrüstung
30.11.2025

Europa versteht sich gern als Friedensmacht, die auf Diplomatie und Werte setzt, während in ihrem Inneren eine hochdynamische Sicherheits-...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland übernimmt ausländische Markenrechte: Mehr als 300 Brands gefährdet
30.11.2025

Ausländische Marken geraten in Russland zunehmend unter Druck, seit viele Unternehmen ihre Aktivitäten im Land eingestellt haben. Wie...