Immobilien

Angespannter Wohnungsmarkt: Verbände fordern Reformen

Es ist vermutlich sein größtes Problem, doch der Kanzler hat es noch nicht einmal so richtig bemerkt. Die Stimmung bei der jungen, nachwachsenden Generation ist schlecht, wie lange ist, weil sie keine Wohnungen finden und ihren Traum vom Eigenheim ad acta legen können. Die Verbände schlagen Alarm, doch keiner fühlt sich verantwortlich.
04.11.2024 17:20
Aktualisiert: 04.11.2024 18:32
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Angespannter Wohnungsmarkt: Verbände fordern Reformen
Traumhaus? Das wohl eher nicht steht deshalb zum Abriss. Angebote, die noch erschwinglich sind, wie hier in München, haben immer einen Haken. (Foto: dpa) Foto: Carsten Hoefer

Weil der Wohnungsneubau weiter kaum vorankommt, wird die Lage auf dem Markt für viele Menschen immer schwieriger. Um die Bautätigkeit anzukurbeln, brauche man unter anderem niedrigere Zinsen und erschwingliches Bauland, fordern deshalb der Deutsche Mieterbund sowie der Eigentümerverband Haus und Grund in einem gemeinsamen Grundsatzpapier.

„Es fehlen Hunderttausende bezahlbare Wohnungen im Land“, heißt es darin. „Die Verbände fordern von Regierung und Fraktionen, noch vor der Bundestagswahl 2025 endlich Maßnahmen einzuleiten, die zu mehr Neubau führen, um so auch sozialpolitisch ein wichtiges Signal zu senden.“

Was die Verbände fordern

Die Verbände bringen ein Zinsverbilligungs-Programm von Bund und Ländern für den Bau von bezahlbaren Wohnungen ins Spiel. Die Kommunen müssten außerdem mehr Bauland zur Verfügung stellen, um auf die hohe Nachfrage zu antworten. „Die Preise für Bauland sind im Durchschnitt zwischen 2012 und 2022 um 83 Prozent gestiegen, in großen Städten wie Berlin haben sich die Preise in dieser Zeit fast verdreifacht“, schreiben die Verbände in dem Papier.

Mieterbund und Haus und Grund kritisieren zudem die Möglichkeit für große Immobilienkonzerne, über sogenannte Share Deals Steuern in Milliardenhöhe zu sparen. Dabei erwirbt das Unternehmen nicht die Immobilien direkt, sondern Anteile an einem Unternehmen, das die Immobilien hält. Solange nicht mehr als 89,9 Prozent der Anteile übernommen werden, fällt die Grundsteuer weg, die normalerweise beim Kauf von bebauten oder unbebauten Grundstücken fällig wird.

Beide Verbände fordern deshalb eine Reform und damit einhergehend eine Senkung der Grundsteuer, die derzeit je nach Land bis zu 6,5 Prozent betragen kann. Diese treffe vor allem Bürgerinnen und Bürger und befeuere den „Ausverkauf des Immobilienbestands in Deutschland“ durch große Immobilienunternehmen im Wege der Share Deals.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exxon verhandelt über Rückkehr nach Russland – trotz Sanktionen
28.08.2025

Trotz offizieller Sanktionen verhandelt Exxon mit Rosneft über eine Rückkehr zum milliardenschweren Ölprojekt Sachalin-I. Dahinter...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie rutscht ab: US-Chipkonzern enttäuscht in China – trotz Milliardenpotenzials
28.08.2025

Rekordumsätze, rasanter Kursanstieg und dennoch Unsicherheit wegen China – Nvidia bleibt eines der spannendsten Unternehmen im aktuellen...

DWN
Finanzen
Finanzen Stada-IPO: Arzneihersteller bereitet Milliarden-Börsengang im Herbst vor
28.08.2025

Der Arzneihersteller Stada plant mit einem milliardenschweren Stada-IPO im Herbst einen großen Schritt zurück aufs Börsenparkett. Doch...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Wie lange treiben politische Spannungen und Fed-Sorgen das Edelmetall noch nach oben?
28.08.2025

Der Goldpreis bewegt sich nahe an historischen Höchstständen. Politische Spannungen in den USA, schwächelnde Konjunkturdaten und...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Unterhändler reisen in die USA – erneute Luftangriffe aus Russland
28.08.2025

Die Ukraine-Unterhändler reisen in die USA, um über eine Sicherheitsgarantie und neue Perspektiven zu sprechen. Währenddessen eskalieren...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitslosigkeit: Sorge vor Jobverlust bremst Kauflaune
28.08.2025

Größere Anschaffungen schieben viele Menschen derzeit auf. Dazu trage auch die Sorge vor steigenden Preisen unter anderem für Energie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise am Tiefpunkt – Investoren kehren Europa den Rücken
28.08.2025

Trotz sinkender Speicherfüllstände stürzt der Gas-Preis in Europa ab – und Investoren ziehen sich zurück. Russlands Einfluss...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst beschlossen: Bundeskabinett bringt Gesetz auf den Weg – zunächst keine Dienstpflicht
27.08.2025

Die Ministerrunde billigte auf einer Sitzung im Verteidigungsministerium den Rechtsrahmen, der eine Wehrerfassung junger Männer einführt,...