Wirtschaft

Intel-Ansiedlung nach US-Wahl: Ökonom sieht geringe Chancen für Magdeburg

Nach der US-Wahl sieht der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint Gropp, kaum noch Chancen für eine Intel-Ansiedlung in Sachsen-Anhalt.
08.11.2024 15:48
Aktualisiert: 08.11.2024 15:48
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

"Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass Intel jetzt noch nach Magdeburg kommt", sagte Gropp der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland könne letztlich froh sein, dass noch keine Zahlungen erfolgt seien. Die Bundesregierung hatte Intel für die Intel-Ansiedlung Fördermittel von rund zehn Milliarden Euro zugesagt. Bei Magdeburg plant Intel, mehrere große Fabriken für die Chipproduktion zu errichten. Aufgrund von Marktschwierigkeiten gab Intel jedoch bekannt, die Pläne um zwei Jahre zu verschieben. Der Start der Bauarbeiten war ursprünglich für das kommende Jahr vorgesehen.

Bundesbeauftragter Schneider widerspricht Gropp

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), äußerte Kritik an Gropps Einschätzung als "Schreibtisch-Analyse" eines Wissenschaftlers. Schneider versicherte, alle Mittel nutzen zu wollen, um die Intel-Ansiedlung durch Subventionen zu ermöglichen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wies auf Gespräche in dieser Woche mit dem Konzern sowie Finanzminister Jörg Kukies (SPD) hin. "Es gibt die klare Aussage des Intel-Vorstandes, an diesem Projekt festzuhalten", betonte Haseloff.

Trump-Wahl mit großem Einfluss

Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten wird laut Gropp erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Besonders mögliche Zölle könnten große Folgen haben. "Deutschland ist eine Exportnation, und die USA sind ein wichtiger Handelspartner." Zölle seien zentral in Donald Trumps Wirtschaftspolitik. "Und das in einer Phase, in der wir ohnehin wirtschaftlich angeschlagen sind."

Der Ökonom erwartet, dass die EU im Gegenzug ebenfalls Zölle verhängen könnte. "Das bedeutet, unsere Kosten werden steigen, die Preise werden anziehen. Zölle sind schlicht inflationär", erklärte Gropp. Er prognostiziert, dass einige Unternehmen ihre Produktion in die USA verlegen könnten, da dieser Markt essenziell sei. "Und genau das will Trump erreichen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen XRP-Kursausblick: US-Investor aus Beverly Hills erzielt in 4 Tagen einen Gewinn von 19.700 US-Dollar

Technische Analyse zeigt, dass XRP bei etwa 2,86 US-Dollar eine starke Unterstützung hat. Ein Ausbruch über 3,00 US-Dollar könnte einen...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wall Street warnt vor Kapitalverlust durch KI-Investitionen
01.10.2025

Investoren beobachten die US-Märkte genau, da Unternehmen enorme Summen in neue Technologien investieren. Analysten prüfen gleichzeitig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Merz' Rezept für Wettbewerbsfähigkeit: Schock und künstliche Intelligenz
01.10.2025

Deutschland steht vor einer entscheidenden Phase wirtschaftlicher und administrativer Reformen. Staat, Wirtschaft und Verwaltung sollen...

DWN
Panorama
Panorama Globale Umfrage: Deutsche blicken immer pessimistischer in die Zukunft
01.10.2025

Die eigene Zukunft, die Entwicklung des Landes, die Weltlage: Der Blick der Deutschen trübt sich zunehmend ein. Mit großer Skepsis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weniger Aufträge: US-Zölle treffen Maschinenbau
01.10.2025

Die deutsche Schlüsselbranche hat im August bessere Geschäfte mit dem Euroraum gemacht. Mit Drittländern hapert es dagegen. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie im Aufschwung: Kupfer- und Silberpreise treiben den Kurs
01.10.2025

Die internationalen Metallmärkte befinden sich in einer anhaltenden Aufwärtsbewegung, die insbesondere Aktien von Bergbauunternehmen wie...

DWN
Politik
Politik Gegen Vermögensungleichheit: Ostbeauftragte für neue Verteilung von Vermögen
01.10.2025

Die Ostbeauftragte Elisabeth Kaiser macht einen neuen Vorstoß zur gerechteren Verteilung der Vermögen in Ost und West. Ein...

DWN
Politik
Politik Bundesregierung: Kabinett beschließt Staatsmodernisierungsplan
01.10.2025

Das Bundeskabinett will mit rund 80 Maßnahmen Staat und Verwaltung effizienter und digitaler machen. Bürokratiekosten sollen um 16...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das A und O für Gründer: Was Sie 2025 über Domains wissen sollten
01.10.2025

Wer 2025 ohne eigene Domain ins Geschäft geht, verschenkt seine digitale Identität – und liefert sie im Zweifel den falschen Händen...