Goldpreis aktuell: Nach Kurskorrektur wieder im Aufwind
Nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen brach der Goldpreis kurzzeitig ein. Warum? Während Trumps erster Amtszeit als US-Präsident legte der Aktienmarkt kräftig zu: Zwischen November 2016 und Oktober 2020 kletterte der Dow Jones Industrial annähernd 50 Prozent nach oben. Da sich Aktienkurse und der Goldpreis in der Regel diametral entgegengesetzt bewegen, verlor der Goldpreis nach dem Trump-Sieg folgerichtig umgehend an Wert, die US-Börsen hingegen legten zu.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Gold deutlich an Wert gewonnen: Zwischen dem 1. Januar und dem Wahltag in den USA am 5. November 2024 verzeichnete Gold einen Wertgewinn von annähernd 35 Prozent. Kurz zuvor, am 30. Oktober, war es bereits zu einem Goldpreis-Rekordhoch bei 2.787,29 US-Dollar gekommen. An der COMEX knackte der Goldkurs sogar erstmals die Marke von 2.800 Dollar.
Darum steigt der Goldpreis
Nun hat sich der Goldpreis wieder stabilisiert, nach der Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - auch dafür gibt es gute Gründe: Trump ist bekannt für seine harte Linie gegenüber China. Während seiner ersten Amtszeit hatte er einen Handelskrieg geführt, der geprägt war durch Zölle und eine harte Rhetorik. Experten erwarteten bereits vor der diesjährigen Wahl, dass Trump diese Linie nicht nur fortsetzt, sondern weiter verschärft. Und inzwischen sieht es danach tatsächlich aus: Der künftige US-Präsident signalisiert mit der Auswahl seiner Regierungsmitglieder erneut eine harte Linie gegenüber China. Trump ernannte beispielsweise den Milliardär Howard Lutnick zu seinem Wirtschaftsminister. Der bekannte Investmentbanker ist ein Verfechter von Trumps Strafzölle-Agenda. Nur ein Beispiel im Trumpschen Personaltableau, das er offenbar für einen globalen Handelskrieg und eine Abkoppelung von China wappnet.
Und es gibt noch einen gewichtigen Grund, warum der Goldkurs aktuell wieder klettert: Trump plant als US-Präsident weitere Schulden. Experten wie Maria Vassalou, Leiterin des Pictet Research Institutes, warnen längst vor einer dramatischen Überschuldung der USA. Mittlerweile sind die Schulden der Vereinigten Staaten auf über 35 Billionen Dollar angewachsen, was 124 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die grundlegenden Fakten sprechen also langfristig für den Besitz der bewährten Krisenwährung Gold. Doch es gibt weitere Gründe zum Goldkauf.
Wie viel ist Gold aktuell wert?
Die Dynamik des Goldmarktes wird derzeit stark durch geopolitische Spannungen, Entscheidungen der US-Notenbank (Fed) und die Entwicklung des US-Dollars beeinflusst. Der jüngste Rückgang der Renditen von US-Staatsanleihen und ein schwächerer US-Dollar haben den Aufwärtstrend des Goldpreises zusätzlich gestützt. Hinzu kommt, dass sich der Markt auf mögliche Zinssenkungen der Fed und geopolitische Entwicklungen, wie die Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts, konzentriert. Besonders bemerkenswert ist der Einfluss der geopolitischen Lage. Russland hat in den vergangenen Tagen verstärkt militärische Drohungen ausgesprochen, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen geführt hat. Wie Sie sicherlich wissen, setzen Anleger in Krisenzeiten traditionell auf physisches Gold, also unter anderem auf Goldbarren und Goldmünzen. Das stützt was den Goldkurs.
Neben dem aktuellen Goldpreis von rund 2.700 US-Dollar pro Unze lohnt es sich, die langfristige Entwicklung des Goldpreises zu betrachten. Trotz des zwischenzeitlichen Rückgangs verzeichnet der Goldpreis seit Jahresbeginn einen Kursgewinn von über 30 Prozent. Analysten führen diesen Anstieg auf mehrere Faktoren zurück: Neben der hohen Nachfrage nach physischem Gold spielen die Politik der US-Notenbank, die wachsende Inflation und geopolitische Risiken eine zentrale Rolle. Die Kaufbereitschaft von Zentralbanken weltweit hat ebenfalls erheblich zur Preisstabilität beigetragen, da viele Länder ihre Reserven vom US-Dollar weg diversifizieren.
Allerdings wird der Goldwert nicht nur durch die Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren bestimmt. Auch die Handelsdynamik an den Märkten, die Zinspolitik und der Realzins spielen eine entscheidende Rolle. Eine inverse Beziehung zwischen dem Goldpreis und den Realzinsen konnte über Jahrzehnte beobachtet werden. Sobald die Realzinsen sinken oder gar negativ werden, wird Gold für Anleger attraktiver. Bleibt Gold in den kommenden Monaten attraktiv? Wie sollten Goldinvestoren reagieren? Gold kaufen?
Goldpreis-Prognose 2025: Was sagen die Experten?
Die Goldpreis-Prognose für 2025 zeigt ein geteiltes Bild: Während einige Analysten nur begrenztes Aufwärtspotenzial sehen, bleiben andere optimistisch und rechnen mit weiteren Rekordhöhen.
Die Commerzbank AG erwartet beispielsweise einen stabilen, aber nicht signifikant höheren Goldpreis. Laut Rohstoffanalyst Carsten Fritsch dürfte der Goldpreis im ersten Halbjahr 2025 bei etwa 2.600 Dollar pro Unze liegen. Für das zweite Halbjahr wurde die Goldpreis-Prognose jedoch leicht nach oben korrigiert. Die Rohstoff-Experten der Deutschen Bank erwarten nun einen durchschnittlichen Preis von 2.650 Dollar pro Unze. Beide Banken betonen, dass die zukünftige Entwicklung stark von der US-Zinspolitik abhängt. Sollte die Fed ihre Zinssenkungen wie geplant fortsetzen, dürfte dies die Nachfrage nach Gold weiter unterstützen.
Im Gegensatz dazu zeigt sich Goldman Sachs wesentlich optimistischer bei der Goldpreisprognose: Die Investmentbank rechnet damit, dass der Goldpreis bis Ende 2025 auf 3.000 Dollar pro Feinunze steigen könnte. Sie begründet diese ehrgeizige Prognose mit einer anhaltend hohen Nachfrage von Zentralbanken und der - wie bereits weiter oben erwähnt - zunehmenden Verschuldung der US-Regierung, die den Wert des US-Dollars langfristig schwächen könnte. Auch geopolitische Unsicherheiten könnten als treibender Faktor fungieren.
Läuft es besonders gut im Hinblick auf die makroökonomischen Faktoren, sieht WisdomTree Europe bis zum dritten Quartal 2025 den Goldpreis im optimistischen Szenario sogar bei 3.360 US-Dollar. Das hatte der Emittent für Anlageprodukte bereits vor der Wahl von Donald Trump in seinem Gold-Ausblick als realistisch prognostiziert.
Welche Faktoren beeinflussen die Goldpreis-Prognose 2025?
Die Goldpreis-Prognose für 2025 wird von einer Vielzahl an Faktoren bestimmt, die in Wechselwirkung miteinander stehen. Dazu gehören vor allem:
Die Geldpolitik der Fed
Seit September 2024 hat die US-Notenbank ihren Zinssenkungszyklus begonnen. Zinssenkungen wirken sich in der Regel positiv auf den Goldpreis aus, da sie den US-Dollar schwächen und das Edelmetall für Anleger attraktiver machen. Aktuell wird jedoch erwartet, dass die Fed vorsichtiger vorgeht und bis Mitte 2025 ihre Zinsen auf etwa 4 Prozent senkt. Dies könnte die Aufwärtsdynamik des Goldpreises bremsen.
Geopolitische Spannungen
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, aber auch Unsicherheiten im Nahen Osten, fördern die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen. Zudem hat die Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, den Einsatz von Atomwaffen zu prüfen, das Interesse der Investoren an stabilen Anlagen wie Gold gesteigert.
Inflation und Haushaltsdefizite
Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus könnte durch seine protektionistische Politik und höhere Zölle die Inflation in den USA anheizen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die US-Regierung weiterhin hohe Haushaltsdefizite aufweist, was die Attraktivität von Gold als Inflationsschutz verstärkt.
Zentralbankkäufe
Die Käufe von Zentralbanken haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, da viele Länder ihre Abhängigkeit vom US-Dollar verringern möchten. Analysten erwarten, dass dieser Trend auch 2025 anhalten wird, was dem Goldmarkt zusätzliche Unterstützung bieten könnte.
Wie sollten Anleger auf die Goldpreis-Prognose 2025 reagieren?
Für Anleger stellt sich die Frage, wie sie sich angesichts der unsicheren Goldpreis-Prognose 2025 positionieren sollten. Einige wesentliche Ratschläge können dabei helfen:
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Diversifikation des Portfolios: Gold sollte ein zentraler Bestandteil eines breit gestreuten Portfolios sein. Es eignet sich nicht nur als Inflationsschutz, sondern auch zur Absicherung gegen geopolitische und wirtschaftliche Risiken. Eine Kombination aus physischem Gold, wie Goldbarren und Goldmünzen, sowie börsengehandelten Fonds (ETFs) kann eine sinnvolle Strategie sein.
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Langfristige Perspektive: Da die Entwicklung des Goldpreises stark von globalen Faktoren abhängt, ist Geduld gefragt. Kurzfristige Schwankungen sollten Anleger nicht von einer langfristigen Anlagestrategie abbringen.
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Überwachung der Geldpolitik: Die Entscheidungen der Fed werden 2025 ein Schlüsselfaktor für den Goldkurs bleiben. Anleger sollten die Zinsentwicklungen genau beobachten, da diese den Wert von Gold und anderen Rohstoffen direkt beeinflussen.
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Beratung durch Experten: Angesichts der komplexen Zusammenhänge lohnt es sich, einen Finanzberater hinzuzuziehen. Dieser kann helfen, die persönliche Anlagestrategie optimal auf die individuellen Ziele abzustimmen.
Wohin entwickelt sich der Goldpreis?
Die Goldpreis-Prognose 2025 bleibt ein spannendes Thema für Investoren. Mit aktuellen Preisen von über 2.700 Dollar pro Unze zeigt sich der Markt stabil, jedoch stark beeinflusst durch Faktoren wie die Geldpolitik, geopolitische Unsicherheiten und die Nachfrage nach physischem Gold. Während einige Experten moderate Preissteigerungen erwarten, zeichnen optimistischere Prognosen ein Bild von weiteren Rekorden für das gelbe Metall. Anleger, die auf langfristige Sicherheit und Inflationsschutz setzen, sollten Gold auch 2025 als festen Bestandteil ihres Portfolios betrachten. Die potenziellen Risiken und Chancen dieses Edelmetalls machen es zu einer weiterhin attraktiven Anlage in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld.