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Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt für politische Bildung. Kinder und Jugendliche bekommen die Möglichkeit, sich frühzeitig und alltagsnah mit politischen Themen zu beschäftigen und demokratische Werte zu verstehen.
01.12.2024 00:00
Aktualisiert: 01.12.2024 11:08
Lesezeit: 3 min
Bildung für die Zukunft  SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie
Copyright: © SOS-Kinderdorf e.V.

Demokratiebildung neu denken

Als erste Einrichtung bundesweit hat das SOS-Kinderdorf in Gera eine eigene Fachstelle für Demokratie- und Familienbildung geschaffen. Robert Werkmeister, 38 Jahre alt, ist Sozialpädagoge bei SOS-Kinderdorf und vermittelt jungen und erwachsenen Menschen das nötige Wissen, um aktiv und reflektiert an der politischen Zukunft mitzuwirken. Mit Workshops, offenen Gesprächsrunden und Exkursionen lädt er dazu ein, Politik hautnah zu erleben. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen Demokratie nicht nur theoretisch kennenlernen“, erklärt Werkmeister. So war er mit einer SOS-Wohngruppe noch vor den Thüringer Landtagswahlen im Landtag in Erfurt und besuchte mit Kindern und Jugendlichen den damaligen Bürgermeister von Gera.

Gelebte Mitbestimmung bei SOS-Kinderdorf

Aktuell leben im Kinderdorf in Gera über 30 Kinder in vier Familienwohngruppen. Sie können aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren leiblichen Familien leben. In Workshops vermittelt ihnen Werkmeister das Parteiensystem gerne mithilfe von bunten Spielfiguren und stellt dabei Parallelen zur Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen her. „Ihr seid extrem unterschiedlich, so wie diese Spielfiguren. Jeder von euch hat andere Interessen, ein anderes Alter, andere Stärken, Schwächen und Neigungen“, erklärt Werkmeister. „Trotz der Unterschiede wird ein Haussprecher oder eine Haussprecherin gewählt, der oder die möglichst alle von euch im Kinderdorfparlament vertreten soll“. Im sogenannten Kinderdorfparlament treffen sich die Haussprecher und Haussprecherinnen der Wohngruppen, um Anliegen, Sorgen und Wünsche der Betreuten an die pädagogischen Fachkräfte weiterzugeben. Ein vereinsweites Modell von SOS-Kinderdorf, das schon Kindern zeigt, wie wichtig ihre Stimme ist.

Extremismusprävention an Schulen

Werkmeister ist auch in ganz Thüringen unterwegs, um Wahlen von Schülervertretungen zu begleiten und Lehrkräfte bei der Extremismusprävention oder Vermittlung von Demokratiekompetenzen zu coachen. Denn obwohl politische Bildung in vielen Schulen auf dem Lehrplan steht, bleibt im Alltag dafür oft kaum Zeit. Gemeinsames Ziel ist es, Jugendliche zu befähigen, sich kritisch mit politischen Positionen auseinanderzusetzen, sich selbst eine Meinung zu bilden und diese selbstbewusst zu vertreten, auch an der Wahlurne. In einer Zeit, in der populistische Stimmen immer lauter werden, bietet das Projekt Demokratiebildung dafür einen sicheren Raum.

„Wir wollen unsere wahlberechtigten Jugendlichen fit machen, damit sie nicht völlig unwissend in so eine Wahlkabine gehen, sondern mit einem sicheren Gefühl auftreten können und eine Ahnung davon haben, wie sie denn ihr Kreuzchen machen könnten.“

(Robert Werkmeister, Fachkraft für Demokratie- und Familienbildung im SOS-Kinderdorf Thüringen)

Integration stärkt unsere Demokratie

Werkmeister hat sich mit dem Projekt auch der gesellschaftlichen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund verschrieben. In Geras hochbelastetem Stadtteil Zentrum, in dem viele zugewanderte und armutsgefährdete Familien leben, veranstalten Robert Werkmeister und sein Team Kurse und Aktionen zu Themen wie Vielfalt, Kinder- und Frauenrechten sowie Toleranz. Auch hier wird den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt, dass sie als Teil der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag leisten können – unabhängig von ihrer Herkunft.

Politische Aufklärung gegen Extremismus

Knapp zwei Jahre ist es her, dass Robert Werkmeister als Fachkraft für Demokratie- und Familienbildung angetreten ist. Welche Bilanz zieht er heute? „Wir wissen seit Jahren von der Politikverdrossenheit und Unzufriedenheit, nicht nur bei erwachsenen Bürgern und Bürgerinnen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen, die keinen Zugang finden zur Politik,“ erklärt er. „Wir müssen früher damit anfangen.“ Für Robert Werkmeister bedeutet das vor allem: weitermachen. Doch damit das Projekt weitergeführt werden kann, ist es auf Spenden angewiesen.

Helfen Sie, die Demokratie zu schützen!

Die Zukunft der Demokratie liegt in den Händen der jungen Generation – und genau hier leistet das Projekt von SOS-Kinderdorf einen entscheidenden Beitrag. Solche Angebote sind nicht selbstverständlich, sie werden zum großen Teil durch Spenden finanziert.

Spenden für eine starke Demokratie

250 Euro decken die Kosten für 10 Stunden zum Thema „Demokratie und Teilhabe am öffentlichen Leben“ für eine Schulklasse.

500 Euro finanzieren einer Gruppe Kindern aus dem SOS-Kinderdorf Thüringen den Besuch der Gedenkstätte KZ Buchenwald.

750 Euro ermöglichen den über 15-Jährigen aus dem Thüringer Kinderdorf einen Ausflug in den Bundestag nach Berlin.

Es sind gemeinnützige Organisationen wie SOS-Kinderdorf, die gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, die sonst oft vernachlässigt werden. Doch ohne finanzielle Mittel ist dieses Engagement gefährdet. Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen – und Großes für unser demokratisches Miteinander bewirken.

Unterstützen Sie SOS-Kinderdorf und sein Projekt „Demokratiebildung“.

Im Einsatz für die Demokratie

Robert Werkmeister richtet sich mit seinen Workshops nicht nur an die Bewohner und Bewohnerinnen des SOS-Kinderdorfs in Gera, er ist auch in Schulen unterwegs.

Und hier ganz einfach spenden mit einem Klick!

Mehr zum Thema unter:

www.sos-kinderdorf.de/demokratiebildung


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