Wirtschaft

Fliegen 2025: Passagierrekord trotz steigender Preise erwartet

Passagiere müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Ticketpreise einstellen. Gründe sind gestiegene Gebühren für Sicherheitskontrollen, Flugsicherung und Materialkosten. Gleichzeitig erwartet die Luftfahrtbranche mit 5,2 Milliarden Reisenden einen neuen Passagierrekord.
10.12.2024 15:01
Aktualisiert: 10.12.2024 18:04
Lesezeit: 2 min
Fliegen 2025:  Passagierrekord trotz steigender Preise erwartet
Flugpassagiere gehen zur Sicherheitskontrolle im Hamburg Airport (Foto: dpa). Foto: Marcus Brandt

Steigende Flugpreise: Warum Passagiere 2025 mehr zahlen müssen

Fliegen dürfte im kommenden Jahr teurer werden. Damit rechnen der Dachverband der Fluggesellschaften IATA und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Grund seien unter anderem steigende Kosten für Löhne, Material, Flugsicherung und Sicherheitskontrollen. Dennoch rechnet die IATA mit einem Passagierrekord: Erstmals dürften weltweit mehr als fünf Milliarden Menschen fliegen, genau: 5,2 Milliarden. Das wären 6,7 Prozent mehr als in diesem Jahr.

„An- und Abflüge in Deutschland werden signifikant teurer“ , sagte BDL-Präsident Jens Bischof den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ . Ab Januar steige der Gebührendeckel für die Sicherheitskontrollen an Flughäfen von 10 auf 15 Euro pro Fluggast. Auch stehe eine deutliche Erhöhung der Kosten für die Flugsicherung im Raum, sagte Bischof, der zugleich Vorstandschef der Fluggesellschaft Eurowings ist. Auch die IATA-Chefökonomin Marie Owens Thomsen sagte in Genf, Passagiere müssten sich auf höhere Ticketpreise einstellen.

Gewinnmargen schrumpfen: Wie Airlines unter Preisdruck leiden

Die Fluggesellschaften rechnen in diesem Jahr im Durchschnitt mit 6,4 Dollar (rund 6 Euro) Nettogewinn pro Passagier, deutlich weniger als im vergangenen Jahr (7,9 Dollar).

In Europa liegt der Nettogewinn pro Passagier nach IATA-Angaben niedriger als im weltweiten Durchschnitt: In diesem Jahr waren es in Europa im Durchschnitt 8,2 Dollar, in den USA 10,3 und im Nahen Osten 23,1 Dollar. Überall soll dieser Gewinn 2025 steigen, in Europa auf durchschnittlich 9,2 Dollar pro Passagier.

Monopolstellungen und Wettbewerb: Herausforderungen der Branch

Für dieses Jahr rechnet der Verband mit einem Nettogewinn von 31,5 Milliarden Dollar (29,9 Mrd Euro). Das sind fast 15 Prozent mehr als 2023. Für 2025 rechnet der Verband mit 36,6 Milliarden Dollar Nettogewinn.

Die Branche habe zum einen Preisdruck von oben, weil sie kaum Einfluss auf viele Preise habe: etwa von Flughafengebühren und Fluglotsendiensten, aber auch bei Zulieferern wie Triebwerk- und Maschinenherstellern, die teils ihre Monopolstellung ausnutzten und hohe Preise diktierten, sagte Owens Thomsen. Von unten entstehe durch starke Konkurrenz Druck: Jeder Passagier könne zu jeder Zeit und auf jeder Strecke Preise vergleichen, was Preiserhöhung schwierig mache.

In der IATA sind rund 340 Fluggesellschaften aus mehr als 120 Ländern organisiert, darunter die Lufthansa. Sie transportieren rund 80 Prozent des weltweiten Luftverkehrs, Passagiere und Luftfracht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Investments 2025: „Gold ist der beste Maßstab für den Wert von Bitcoin, den wir haben“
05.02.2025

Bitcoin-ETFs, politische Entscheidungen und die Goldkorrelation bestimmen die Spielregeln für Bitcoin 2025. Was das für Anleger bedeutet,...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr KfW-Fördermilliarden - auch durch Heizungsgesetz
05.02.2025

Bei der politisch umstrittenen Förderung klimafreundlicher Heizungen verzeichnet die staatliche KfW seit Jahresende 2024 einen merklichen...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Viererrunde bei RTL: Scholz, Merz, Weidel und Habeck im TV-Schlagabtausch
05.02.2025

Die klassische TV-Schlacht zwischen zwei Kanzlerkandidaten gerät in die Kritik. RTL reagiert und lädt Scholz, Merz, Weidel und Habeck zu...

DWN
Panorama
Panorama USA wollen Gazastreifen übernehmen
05.02.2025

Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und wirtschaftlich entwickeln. Dafür soll das vom Krieg gezeichnete Gebiet erst geräumt...

DWN
Politik
Politik Wagenknecht knüpft politische Zukunft an Wahlerfolg
05.02.2025

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kämpft um den Einzug in den Bundestag – und knüpft daran ihre politische Zukunft. Mit einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....