Wirtschaft

Krankenkassen Zusatzbeitrag 2025 steigt - jetzt wechseln!

2025 steigen die Beiträge für viele gesetzlich Versicherte erneut. Grund sind steigende Kosten und fehlende Reserven bei den Krankenkassen. Laut Experten ist ein Wechsel zu einer günstigeren Kasse sinnvoll. Lesen Sie, welche Reformen in der Krankenversicherung anstehen und wie Sie von aktuellen Angeboten profitieren können.
19.12.2024 08:44
Lesezeit: 2 min
Krankenkassen Zusatzbeitrag 2025 steigt - jetzt wechseln!
2025 steigen die Krankenkassenbeiträge: Experten raten zu einem Kassenwechsel, um Kosten zu sparen. (Foto: iStock.com/Victor Golmer) Foto: Victor Golmer

Im Jahr 2024 haben viele gesetzliche Krankenkassen ihre Beitragssätze deutlich erhöht, und es ist zu erwarten, dass weitere Anhebungen zum Jahreswechsel folgen werden. Laut einem Vergleich der Stiftung Warentest haben 43 Krankenkassen ihre Beiträge mehrfach angehoben. Versicherte sollten sich daher intensiv mit den Beitragsunterschieden befassen und gegebenenfalls zu einer günstigeren Kasse wechseln.

Höhere Beiträge durch steigende Kosten

Die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung steigen auch im Jahr 2025 weiter an. Ein Grund dafür ist die wachsende Finanznot vieler Krankenkassen. „Bei den meisten Kassen stehen keine Reserven mehr zur Verfügung, um Beitragssteigerungen im nächsten Jahr zu vermeiden oder abzumildern“, erklärte Doris Pfeiffer, Chefin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung, in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen. Diese finanziellen Engpässe sind größtenteils auf steigende Kosten und ein ineffizientes System zurückzuführen, das derzeit mit verschiedenen Reformen, wie der Digitalisierung und der Krankenhausreform, verändert werden soll.

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt

Für 2025 wurde der durchschnittliche Zusatzbeitrag auf 2,5 Prozent festgelegt – ein Anstieg von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Zusatzbeitrag, den jede Krankenkasse individuell festlegt, wird somit zur wichtigen Kennzahl für Versicherte. Auch wenn es Kassen gibt, die weniger stark anheben, ist es wahrscheinlich, dass einige Kassen ihre Beitragssätze noch weiter erhöhen werden, um ihre finanziellen Reserven wieder aufzufüllen.

Worauf Versicherte achten sollten

Die Stiftung Warentest hat in ihrem aktuellen Vergleich gezeigt, dass 19 Krankenkassen bereits 2024 ihre Beiträge mehrmals angepasst haben, einige sogar dreimal. Versicherte sollten daher regelmäßig die Beitragssätze der Kassen überprüfen, da die Unterschiede erheblich sein können. Auch wenn die Beitragshöhe eine wichtige Rolle spielt, sollten Versicherte auch auf Zusatzleistungen achten. Zuschüsse für Zahnreinigungen, Osteopathie oder Bonuszahlungen können über das Jahr hinweg mehrere Hundert Euro ausmachen und sind ebenfalls wichtige Entscheidungskriterien.

Der einfache Weg zum Kassenwechsel

Ein Wechsel der Krankenkasse ist heutzutage unkompliziert. Wer mit den Beitragssätzen seiner aktuellen Kasse unzufrieden ist, kann einfach online den Wechsel beantragen. Nach der Bestätigung der neuen Kasse muss lediglich der Arbeitgeber informiert werden. Besonders für diejenigen, deren Kasse den Beitrag erhöht hat, besteht ein Sonderkündigungsrecht, das den Wechsel erleichtert.

Die Auswirkungen der geplanten Reformen

Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonte, dass der Anstieg der Beiträge nur durch grundlegende Strukturreformen gestoppt werden könne. Dazu gehören insbesondere die geplante Krankenhausreform, die Digitalisierung des Gesundheitssystems und eine verstärkte Präventionsmedizin. Laut Lauterbach werde es jedoch eine Zeit lang dauern, bis diese Reformen ihre Wirkung entfalten und zu einer Senkung der Kosten führen. „Hätten wir diese Schritte früher eingeleitet, hätten wir den Anstieg der Beitragssätze heute vielleicht vermeiden können“, sagte Lauterbach.

Fazit: Mehr denn je lohnt sich der Vergleich

Die aktuellen Beitragserhöhungen und die Aussichten für 2025 machen deutlich, dass es für Versicherte immer wichtiger wird, regelmäßig die Krankenkassen und deren Zusatzbeiträge zu vergleichen. Dabei sollten nicht nur die Beitragssätze im Vordergrund stehen, sondern auch die Zusatzleistungen, die für den eigenen Gesundheitsbedarf von Bedeutung sein könnten. Wer die richtige Kasse wählt und gegebenenfalls wechselt, kann auf lange Sicht einiges an Kosten sparen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...