Panorama

Deutschland und die Welt warten auf 2025

2024 ist vorbei, 2025 steht an: Doch ausgelassene Vorfreude kommt bei manchen gar nicht mehr auf. Furcht vor Krawallen bestimmt meist die Silvesterdebatten. Weltweit wird aber auch viel gefeiert - mit und ohne Böller.
31.12.2024 10:03
Aktualisiert: 31.12.2024 10:03
Lesezeit: 4 min

Das neue Jahr 2025 wird in der Nacht zum Mittwoch von Milliarden Menschen willkommen geheißen. Um Mitternacht dürften vielerorts Feuerwerk und Lichtershows den Nachthimmel erleuchten. 26 Stunden dauert es zwischen 11 Uhr MEZ am 31. Dezember und 13 Uhr MEZ am 1. Januar, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist.

In Deutschland könnte trübes Wetter für besonders hohe Feinstaubwerte in der Neujahrsnacht sorgen, wenn wieder Pyrotechnik für viele Millionen Euro in die Luft gefeuert wird. Ärzte, Tierschutz- und Umweltverbände hatten erneut ein Böllerverbot gefordert.

Die größte Silvester-Party Deutschlands dürfte abermals vor dem Brandenburger Tor in Berlin steigen, wo laut Veranstaltern bis zu 65.000 Menschen feiern können. Das ZDF überträgt die Feier live als Show mit dem Namen "Willkommen 2025". Erwartet werden Stars wie Chartstürmerin Shirin David, Rapper Bausa, Schlagerqueen Maite Kelly, der Schweizer Eurovision-Song-Contest-Sieger Nemo und "Völlig losgelöst"-Legende Peter Schilling.

Tausende Polizisten sind im Einsatz

Polizei und Feuerwehr in Deutschland bereiten sich auf einen Großeinsatz vor. Allein in Berlin sind 3.000 Polizistinnen und Polizisten nach Behördenangaben in der Nacht auf den Straßen. 1.000 weitere Beamte sind in Wachen und Streifenwagen im Einsatz. Zudem sind Bundespolizisten unterwegs. In Nordrhein-Westfalen sorgen mehr als 7.300 Polizisten für Sicherheit. Bereits vor dem Jahreswechsel gab es wegen Böllern viele Polizei-Einsätze.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte ein hartes Durchgreifen von Sicherheitskräften an. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Gewalttäter, die Polizei- und Einsatzkräfte angreifen, müssen die volle Härte des Gesetzes spüren." Spätestens seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 mit zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen auf der Domplatte bestimmt immer wieder eine Sicherheitsdebatte die Tage um Silvester.

Die Silvesternacht wird in Deutschland erneut keine eiskalte sein, die Temperaturen liegen um 0 Grad. Laut Deutschem Wetterdienst ist es im Süden und Südosten teils klar. Sonst gibt es aber noch viele Wolken, vom Norden bis zur Mitte vorankommenden Regen. In der Nordhälfte ist es teils stürmisch.

Wie wird weltweit gefeiert?

In Sydney soll das eh schon immer große Feuerwerk diesmal ein besonders gigantisches werden. Wenn Down Under am Dienstag um 14 Uhr MEZ ins Jahr 2025 startet, werden vor der Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses neun Tonnen Pyrotechnik in den Himmel geschossen, so der Plan der Organisatoren. Zudem sind Drohnen wichtiger Teil des Lichtspektakels.

Spektakuläre Lichtershows sind auch in vielen asiatischen Städten geplant, so etwa in der Glitzer-Metropole Singapur, wo zahlreiche Schaulustige zum Feuerwerk an der Marina Bay mit Blick auf die Skyline erwartet werden.

In Bangkok steht wieder der mächtige Fluss Chao Phraya im Zentrum, in dem sich traditionell die Lichter des Mega-Feuerwerks spiegeln. Die Pyrotechnik wird an verschiedenen Orten entlang des Stroms abgefeuert. Viele Thais und Touristen feiern auf Party-Booten, um die Show aus nächster Nähe zu erleben. Thailand, das der buddhistischen Zeitrechnung folgt, startet ins Jahr 2568.

In Peking ist der Neujahrstag zwar ein gesetzlicher Feiertag, doch Silvester wird in der chinesischen Hauptstadt eigentlich nicht groß gefeiert. Ohnehin ist innerhalb des fünften Autobahnrings Feuerwerk verboten. Die Menschen feiern eher auf kleineren, oft privat organisierten Partys.

Und wie sieht es in Europa aus?

In Rom zieht es viele zu Silvester nach oben: auf einen der sieben Hügel am rechten Ufer des Tiber, auf denen die Stadt erbaut wurde. Oder auf den Gianicolo-Hügel mit dem Denkmal des Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi am linken Ufer, wo man einen besonders schönen Blick hat. Viele nutzen für den Weg nach oben das Auto - auch auf die Gefahr hin, den Jahreswechsel im Stau zu erleben. Man kann auch am Lenkrad feiern.

In London wird das neue Jahr traditionell mit dem Läuten von Big Ben und einem spektakulären Feuerwerk eingeläutet, zu dem sich auch dieses Jahr etwa 100.000 Menschen am Ufer der Themse um das Riesenrad London Eye versammeln. Tickets für den Event sind ausverkauft.

In Griechenland gab es schon vor dem Jahreswechsel Krach. Gestritten wurde über die Frage, wer zu Neujahr die Akropolis bespielen darf. Die Kontrahenten: der konservative Regionalgouverneur der Region Athen und der linke Athener Bürgermeister. Beide bestehen darauf, das zentrale Silvesterfest in Athen auszurichten – nur 1.800 Meter voneinander entfernt im Stadtzentrum. Der Leidtragende: Die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt ERT, die nicht weiß, welche der beiden Veranstaltungen sie übertragen soll.

Einig ist man sich dagegen in manchen griechischen Städten: Bitte kein Bums. So soll es etwa in Limassol moderne Pyrotechnik mit Raketenzauber, aber ohne die Lärmbelästigung traditioneller Feuerwerke zu sehen geben, teilte die Stadtverwaltung der zyprischen Hafenstadt mit.

Was hat Amerika zu bieten?

In New York City richten sich am weltberühmten Times Square wie in jedem Jahr Hunderttausende Augen weit nach oben. Um 23.55 Uhr soll der John-Lennon-Song "Imagine" erklingen, in diesem Jahr gesungen von der schwarzen Country-Sängerin Mickey Guyton, und um 23.59 Uhr fährt dann auf dem Dach des 26-stöckigen Hochhauses Times Square One an einer speziellen Stange eine fast 5.400 Kilogramm schwere Kugel bis exakt Mitternacht rund vierzig Meter nach unten. Sie ist mit 2.688 Kristall-Dreiecken verziert.

In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro soll wie gewohnt eine riesige Feier steigen. Die Stadtverwaltung hofft auf rund fünf Millionen Besucher und Einnahmen von 3,2 Milliarden Real (etwa 494 Millionen Euro). Die Hälfte der Feiernden wird am berühmten Copacabana-Strand erwartet. Dort soll erneut von zehn Flößen aus ein zwölfminütiges Feuerwerk abgefeuert werden. In der Stadt am Atlantik sind 13 Bühnen mit Musik-Programm geplant – an der Copacabana treten Größen wie Caetano Veloso und seine Schwester Maria Bethânia sowie Anitta auf.

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