Wirtschaft

Wertvollste Börsenkonzerne der Welt: Nur drei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Im Jahr 2024 haben nur drei deutsche Unternehmen den Sprung unter die 100 wertvollsten Börsenkonzerne der Welt geschafft. SAP, Siemens und die Deutsche Telekom sind nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY die einzigen deutschen Vertreter im Ranking der Top 100, das wie in den vergangenen Jahren von US-amerikanischen Techkonzernen dominiert wird.
05.01.2025 07:35
Lesezeit: 2 min

Platz eins wird weiterhin von Apple eingenommen, mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,78 Billionen US-Dollar zum Stichtag 31.12.2024, gefolgt von dem Chipgiganten Nvidia (3,28 Billionen US-Dollar) und Microsoft (3,13 Billionen US-Dollar).

Wertvollste Börsenkonzerne: US-Konzerne führen das Ranking an

Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) sorgt dafür, dass die USA an der Börse weiterhin unangefochten bleiben: 62 der 100 wertvollsten Börsenkonzerne kommen aus den Vereinigten Staaten. Sie stellen neun der zehn teuersten Unternehmen, darunter die Google-Mutter Alphabet, den Versandriesen Amazon und den Internetkonzern Meta (Facebook). Nur Saudi Aramco, der Ölkonzern aus dem Nahen Osten, schafft es auf Platz 6 und durchbricht die Vorherrschaft der US-Konzerne.

"Das Thema Künstliche Intelligenz bewegt nach wie vor die Börsen und treibt die Entwicklung von Technologieunternehmen weltweit an", erklärte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY. Die schwache Konjunktur und geopolitische Krisen scheinen hingegen in den Hintergrund zu treten. Von den wertvollsten 100 Börsenkonzernen sind allein 24 Technologieunternehmen, 17 davon stammen aus den USA.

SAP profitiert vom KI-Boom

Vom KI-Hype profitiert vor allem der wertvollste DAX-Konzern SAP, der mit einer Marktkapitalisierung von 285 Milliarden US-Dollar auf Platz 32 im Ranking vorrückt (Ende 2023: Platz 62). Siemens schafft es auf Platz 94 mit einer Marktkapitalisierung von 153 Milliarden US-Dollar, die Deutsche Telekom landet auf Platz 98 (147 Milliarden US-Dollar).

Damit zeigt sich ein langsamer Aufwärtstrend: Ende 2023 schafften es nur zwei deutsche Unternehmen unter die Top 100, 2022 war keines vertreten. Verglichen mit den US-Börsenriesen sind die deutschen Unternehmen jedoch eher klein. Laut EY ist allein Apple mit knapp 3,8 Billionen US-Dollar fast doppelt so viel wert wie alle 40 DAX-Unternehmen zusammen.

Tech-Boom und Europas Industriewandel

Unter den 300 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt ist zudem die Zahl der deutschen Firmen auf fünf gesunken – nach elf Ende 2023. Die deutschen Autohersteller Porsche, Mercedes-Benz, VW und BMW haben aufgrund der Krise in der Autoindustrie an Börsenwert verloren. Europa wird an der Börse, wie auch Asien, von den USA überflügelt: Von den 100 wertvollsten Unternehmen haben nur 18 ihren Hauptsitz in Europa, angeführt vom dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk auf Platz 14. Im Jahr 2007, vor der weltweiten Finanzkrise, hatten noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen ihren Sitz in Europa und nur 32 in den USA.

"In Europa dominieren noch immer die traditionellen Industriebranchen, die sich aktuell in einer tiefgreifenden Transformation befinden und gleichzeitig mit einer schwachen globalen Nachfrage zu kämpfen haben", sagte Ahlers. "Im Bereich Künstliche Intelligenz und Digitaltechnologie spielt Europa hingegen eine untergeordnete Rolle. Angesichts der rasanten Entwicklung besteht die Gefahr, dass wir zunehmend den Anschluss verlieren."

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Polens künftiger Präsident Nawrocki droht mit Blockade gegen Regierungschef Tusk: Was bedeutet das für Polen?
06.06.2025

Karol Nawrocki stellt sich offen gegen Donald Tusk – und kündigt Widerstand an. Welche Folgen hat das für Polens politische...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Russland startet schwersten Angriff seit Monaten
06.06.2025

Im Ukraine-Krieg eskaliert die Lage erneut: Russland greift massiv an, Kiew wird erschüttert. Droht nun ein Gegenschlag – oder ist das...

DWN
Politik
Politik Merz bei Trump: Was der USA-Besuch des Bundeskanzlers wirklich brachte
06.06.2025

Der Kanzler trifft den US-Präsidenten in Washington. Freundliche Worte gab es viele – doch was bleibt nach dem Besuch von Merz bei Trump...

DWN
Finanzen
Finanzen Studie: Hohe Kosten für Einführung des digitalen Euro
06.06.2025

Die Einführung des digitalen Euro wird nach einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC erhebliche Kosten für europäische Banken...

DWN
Politik
Politik Putins Gaskasse bleibt gefüllt – weil Frankreich und Belgien blockieren
06.06.2025

Während Brüssel russisches Flüssiggas verbieten will, stellen sich ausgerechnet Frankreich und Belgien quer – und sichern damit weiter...

DWN
Finanzen
Finanzen Fondsmanager warnt: „Gold ist noch immer unterbewertet“
05.06.2025

Der Goldpreis explodiert – doch laut Fondsmanager Erik Strand ist das Edelmetall noch immer unterbewertet. Die wahre Blase?...

DWN
Panorama
Panorama Stromanbieterwechsel 2025: Neue Fristen ab 6. Juni – wichtige Tipps
05.06.2025

Ein Stromanbieterwechsel soll ab dem 6. Juni deutlich schneller gehen – das klingt gut, hat aber Tücken. Welche Chancen und Risiken...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut wächst: Jede sechste Rentnerin in Deutschland lebt in Altersarmut
05.06.2025

Die neuen Zahlen zur Altersarmut in Deutschland sind alarmierend: 2,1 Millionen Rentnerinnen und 1,3 Millionen Rentner leben unterhalb der...