Wirtschaft

Inflation Deutschland 2025: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise?

Die Inflation in Deutschland bleibt ein zentrales Thema: Nach einer Phase der Entspannung stiegen die Verbraucherpreise im Herbst erneut. Welche Faktoren treiben die Inflation Deutschland 2025 an? Welche Risiken könnten das Wirtschaftswachstum bremsen? Erste Zahlen für Dezember liefert heute das Statistische Bundesamt.
06.01.2025 17:03
Lesezeit: 2 min
Inflation Deutschland 2025: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise?
Entwicklung der Inflation in Deutschland: Prognosen zeigen auch 2025 Werte über der Zielmarke von 2,0 Prozent. (Foto: iStock.com/Massimo Parisi) Foto: Massimo Parisi

Die große Teuerungswelle scheint gebrochen, doch die Inflationsrate legte im Herbst wieder zu. Heute (14.00 Uhr) präsentiert das Statistische Bundesamt erste Daten für den Dezember. Wie entwickelt sich die Inflation Deutschland 2025 weiter?

Entwicklung der Teuerung in Deutschland

Im Oktober stieg die jährliche Inflationsrate nach zwei Monaten Rückgang auf 2,0 Prozent. Im November kletterte sie mit 2,2 Prozent erstmals seit Juli 2024 wieder über die Zwei-Prozent-Marke. Dennoch bleibt die Teuerung in Deutschlands größter Volkswirtschaft weit unter dem Höchststand von 8,8 Prozent im Herbst 2022.

Perspektiven der Inflationsentwicklung

Ökonomen gehen davon aus, dass die Teuerungsrate auch 2025 oberhalb der Zwei-Prozent-Marke bleibt. Faktoren wie der Anstieg des CO2-Preises für Benzin, Heizöl und Gas sowie die Verteuerung des Deutschlandtickets könnten die Inflation Deutschland 2025 weiter antreiben. Prognosen zufolge liegt die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland 2025 bei ähnlichen Werten wie 2024, nämlich knapp über zwei Prozent.

Potenzielle Risiken

Ein Handelskonflikt mit den USA könnte die Teuerung zusätzlich befeuern. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat hohe Zölle auf europäische Importe angekündigt, worauf die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren könnte. Besonders stark betroffen wäre Deutschlands exportorientierte Wirtschaft. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel warnte: "Mit Zollerhöhungen machen wir Konsum teurer und fachen die Inflation an."

Laut Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, könnten hohe Lohnforderungen in der Dienstleistungsbranche die Teuerung ebenfalls steigern. "Der Wegfall der Inflationsausgleichsprämie soll durch ein hohes Lohnwachstum kompensiert werden," so Gitzel.

Zielmarke der Inflationsrate

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Dieser Wert liegt weit genug über der Nullmarke, um Risiken wie eine Deflation zu vermeiden. Denn sinkende Preise könnten Investitionen verzögern, während steigende Preise die Kaufkraft der Verbraucher schädigen.

Die Bundesbank erwartet, dass sich die Inflationsrate in Deutschland 2025 schrittweise der Zielmarke nähert. Hohe Kosten für Nahrungsmittel und Dienstleistungen könnten jedoch einen schnelleren Rückgang verhindern. Laut Prognose der Bundesbank wird die nach europäischer Methode (HVPI) berechnete Inflationsrate in Deutschland 2025 bei 2,4 Prozent liegen. Ab 2026 könnte die Inflationsrate allmählich die angestrebten zwei Prozent erreichen.

Auswirkungen niedrigerer Inflationsraten

Grundsätzlich fördern niedrige Inflationsraten die Konjunktur. Wenn die Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel, Benzin und Heizung stabil bleiben, steht den Verbrauchern mehr Geld für andere Anschaffungen zur Verfügung. Dies könnte den Konsum und damit die Wirtschaft insgesamt ankurbeln.

Doch aktuell sieht es anders aus: Der private Konsum ist nicht der erhoffte Motor für einen Aufschwung. Stattdessen dämpfen die angespannten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt und globale Konflikte die wirtschaftliche Erholung. Nach zwei Jahren Rückgang prognostizieren Volkswirte für die deutsche Wirtschaft 2025 lediglich ein Mini-Wachstum zwischen 0,2 und 0,4 Prozent.

Berechnung der Inflationsrate

Die Statistischen Landesämter und das Bundesamt in Wiesbaden erheben monatlich Tausende Einzelpreise von Waren und Dienstleistungen. Diese Preise werden repräsentativ für etwa 700 Güterarten im sogenannten Warenkorb erfasst. Darin werden unterschiedliche Ausgaben gewichtet, wobei der Bereich Wohnen den größten Anteil hat. So entsteht eine verlässliche Grundlage, um die Entwicklung der Teuerung zu berechnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...