Politik

Scholz zur Finanzierung der Ukraine-Hilfe: "Das deutsche Volk wird belogen"

Die Ampel-Koalitionsparteien und die Union streiten über die Finanzierung der Ukraine-Hilfe. Union, Grüne und FDP drängen darauf, zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine über eine außerplanmäßige Ausgabe im Haushalt zu finanzieren. Noch-Kanzler Scholz wurde nun deutlich, was er davon hält.
20.01.2025 15:36
Aktualisiert: 20.01.2025 15:36
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Koalition streitet auf ihre letzten Tage um die Finanzierung der Ukraine-Hilfe. Bundeskanzler Olaf Scholz bezichtigt seine Widersacher bei einer Veranstaltung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Berlin der Lüge: "Ich habe das Gefühl, ich sage das hier so offen: Im Augenblick wird mit größter Intensität, großer Umsicht das deutsche Volk belogen." Doch was meint der Kanzler?

Ukraine-Krieg-Hilfe: SPD, Union, FDP und Grüne streiten über Finanzierung

Scholz fügte hinzu, wen genau er mit der Aussage meint: "Von allen, die sich darum bemühen, eine Frage auszuklammern: Wie bezahlen wir es?" Scholz machte deutlich, dass dies nicht nur für Politiker gelte, die dieses Thema ausklammerten, sondern auch für alle anderen, die sich weigerten, öffentlich darüber zu sprechen."

Allerdings nannte Scholz keine Namen oder Parteien, doch seit Tagen befindet er sich im Streit mit der CDU/CSU, der FDP und auch mit seinem verbliebenen Koalitionspartner, den Grünen, über die Finanzierung der Ukraine-Hilfe. Diese Parteien drängen darauf, zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine über eine außerplanmäßige Ausgabe im Haushalt zu finanzieren, noch vor der Bundestagswahl.

Scholz: "Es geht um um rund 15 Milliarden Euro" - Kanzler will Kredit aufnehmen

Scholz wirft ihnen vor, dadurch Einschnitte an anderer Stelle zu riskieren, ohne konkret zu benennen, wo sie kürzen wollen. Es gehe um insgesamt rund 15 Milliarden Euro, erklärte er. "Das geht nicht so einfach, ohne dass alle sauer sind, weil irgendwie fast jeder davon betroffen ist. Und gelogen wird ja weiter und nicht darüber diskutiert, obwohl das die vielleicht entscheidende Debatte in Deutschland sein könnte: Wer bezahlt die Rechnung."

Scholz und die SPD schlagen vor, die zusätzliche Ukraine-Hilfe anders zu finanzieren. Im Gegensatz zu Union, FDP und Grünen wollen sie die Hilfe über einen neuen Kredit aufnehmen und die Schuldenbremse aussetzen. Nach Angaben des Kanzlers betrifft dies insgesamt 12,5 Milliarden Euro Ukraine-Hilfe, die bereits im noch nicht beschlossenen Haushaltsplan für 2025 eingeplant sind. Mit den zusätzlichen drei Milliarden Euro, die für Waffenlieferungen vorgesehen sind, würden sich die Gesamtkosten auf 15,5 Milliarden Euro summieren. Scholz fordert, dass diese Summe durch einen neuen Kredit gedeckt wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...

DWN
Panorama
Panorama Datenschutz und Oktoberfest - was sich im September ändert
16.08.2025

Die Tage werden kürzer und der Herbst naht im September. Welche Neuerungen bringt der neue Monat für Verbraucherinnen und Verbraucher?...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Business Angels sind keine Almosen-Geber: So knackt man sie trotzdem
16.08.2025

Sie heißen Engel, aber verschenken nichts: Warum Business Angels für Start-ups goldwert sind – und wieso Gründer trotzdem mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 150 Jahre ohne Steuerprüfung? Personalmangel bremst Steuerkontrollen in Deutschland aus
16.08.2025

In Deutschland können Kleinstbetriebe statistisch gesehen 150 Jahre lang einer Steuerprüfung entgehen – während dem Staat Milliarden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: Vor diesen Herausforderungen steht der künftige Bahn-Chef
16.08.2025

Richard Lutz muss seinen Posten als Bahnchef räumen - und übergibt dabei zahlreiche Probleme an seinen Nachfolger. Kann der erfolgreicher...

DWN
Technologie
Technologie Laser gegen Putins Drohnen: Europas Hightech-Antwort auf den Krieg
16.08.2025

Während russische Drohnen den Himmel über Europa testen, setzen die Ukraine und die EU auf eine futuristische Waffe: Laser, die für...

DWN
Finanzen
Finanzen Europas Bankenaufsicht warnt: Drei Risiken können das Finanzsystem erschüttern
16.08.2025

Er führt Europas Bankenaufsicht – und sieht drei Gefahren, die selbst starke Institute ins Wanken bringen könnten: geopolitische...

DWN
Politik
Politik Spitzbergen: Russland hat 100 Jahre nach dem Spitzbergen-Vertrag die Arktis genau im Blick
15.08.2025

Vor 100 Jahren wurde der Spitzbergen-Vertrag unterzeichnet – ein Abkommen mit besonderer geopolitischer Brisanz. Heute sorgen Norwegen...