Wirtschaft

EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte Wirtschaftsdaten und anhaltende Handelskonflikte mit den USA. Für Sparer und Hausbauer hat das Folgen.
30.01.2025 17:02
Aktualisiert: 30.01.2025 17:02
Lesezeit: 1 min
EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die fünfte Zinssenkung im Euroraum seit Sommer 2024 beschlossen – und es könnte nicht die letzte gewesen sein. Der für Banken und Sparer bedeutende Einlagensatz wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme soll die schwächelnde Konjunktur im Euroraum stützen. Doch was bedeutet die erneute Zinssenkung für Sparer und Hausbauer?

EZB senkt Zinsen: Handelskonflikte mit den USA und stagnierendes Wirtschaftswachstum

Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB den Einlagenzins bis zum Sommer auf 2,0 Prozent reduzieren wird. Grund dafür sind die anhaltenden Handelskonflikte mit den USA, die die ohnehin fragile Wirtschaft im Euroraum zusätzlich belasten könnten. Bereits im vierten Quartal 2024 stagnierte das Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle die Inflation anheizen – eine Entwicklung, die die Euro-Währungshüter unter Kontrolle halten und mittelfristig auf 2,0 Prozent stabilisieren wollen.

„Wir haben noch nicht darüber diskutiert, wann wir mit den Zinssenkungen aufhören“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt. Der Rückgang der Inflation verlaufe jedoch in die gewünschte Richtung.

Niedrige Zinsen: Hausbauer profitieren, Sparer haben Nachsehen

Die erneute Leitzinssenkung – die vierte in Folge – hat spürbare Auswirkungen auf Sparer. Da Geschäftsbanken für ihre bei der EZB hinterlegten Gelder weniger Zinsen erhalten, passen sie auch die Konditionen für Tages- und Festgeldkonten nach unten an. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox fielen die bundesweit verfügbaren zweijährigen Festgeldzinsen Ende Januar auf durchschnittlich 2,24 Prozent – der niedrigste Wert seit zwei Jahren. Auch die Tagesgeldzinsen gingen zurück und lagen im Schnitt bei 1,56 Prozent bei bundesweit tätigen Banken.

Neben dem Einlagenzins senkt die EZB auch den Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Kapital leihen können – von 3,15 auf 2,9 Prozent. Niedrigere Leitzinsen sollen die Wirtschaft ankurbeln, indem sie Kredite für Hausbauer und Unternehmen erschwinglicher machen.

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