Immobilien

Wohnungsmangel: Deutschland fehlen 550.000 Wohnungen

Eine neue Analyse belegt ein massives Wohnungsdefizit in Deutschland: 550.000 Wohnungen fehlen bundesweit. Die Politik zeigt sich vor der Wahl unentschlossen. Doch Experten fordern eine radikale Kehrtwende, um das Problem zu lösen.
05.02.2025 19:28
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Einer aktuellen Analyse zufolge fehlen bundesweit rund 550.000 Wohnungen. Konkrete Bauziele, um diese Lücke zu schließen, haben die Parteien vor der anstehenden Bundestagswahl bislang jedoch nicht vorgelegt, kritisierte das Bündnis Soziales Wohnen. "Ebenso macht keine der Parteien klare Zusagen für die Finanzierung von neuem Wohnraum", sagte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger. "Das wird der dramatischen 'Wohn-Not', die wir in Deutschland haben, nicht gerecht."

Zu den Mitgliedern des Bündnisses zählen neben der IG BAU auch der Deutsche Mieterbund, die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau sowie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel. Das Pestel-Institut hat die Wohnungslücke im Auftrag des Bündnisses auf Basis des Zensus 2022, einer groß angelegten Bevölkerungsumfrage, berechnet.

Sozialwohnungen fehlen

Während in Deutschland mehr als eine halbe Million Wohnungen fehlen, sind im vergangenen Jahr voraussichtlich lediglich 250.000 Einheiten fertiggestellt worden, hieß es. Besonders bezahlbare Wohnungen sind Mangelware. "Die Studie nennt mindestens 2 Millionen Sozialwohnungen als notwendige Zielmarke für 2030", führte Feiger weiter aus. "Das würde nahezu eine Verdopplung der Sozialwohnungen bedeuten, die es heute gibt." Es brauche daher ein Wohnungsbau-Konjunkturprogramm der nächsten Bundesregierung.

Die scheidende Bundesregierung hatte sich vorgenommen, jedes Jahr rund 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu bauen, dieses Ziel jedoch kein einziges Mal erreicht. Hohe Baupreise und Kapazitätsengpässe in der Baubranche verhinderten bislang einen schnelleren Hochlauf.

Infolge des Zensus wurde die Einwohnerzahl in Deutschland um rund 1,63 Prozent nach unten korrigiert. Weil es auch bei der ermittelten Wohnungszahl eine Abwärtskorrektur gab, hat sich am Wohnungsdefizit in Deutschland jedoch kaum etwas geändert, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Enthüllt? Demokraten zeigen Trumps brisanten Brief an Epstein
09.09.2025

Mitten im politischen Wettkampf der USA sorgt ein altes Schreiben für Aufsehen: Die Demokraten veröffentlichten einen angeblichen...

DWN
Politik
Politik Regierungsbeben in Frankreich: Politische Blockade, soziale Not und Druck aus Europa
09.09.2025

Frankreich steckt nach dem Sturz der Regierung in einer tiefen Krise. In der Nationalversammlung blockieren sich die politischen Lager...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweitwichtigste Weltwährung: Euro-Kurs trotzt Trump-Chaos und Krypto-Risiken
09.09.2025

Der Euro behauptet seine Rolle als zweitwichtigste Weltwährung. Doch wachsende Risiken, Trumps Dollar-Chaos und die Konkurrenz durch...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagens Namenschaos – Rettung oder letzter Trick im Poker um Elektroautos?
09.09.2025

Volkswagen verabschiedet sich vom bisherigen Namensschema seiner Modellreihen. Künftig sollen neue Elektroautos klassische...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...