Wirtschaft

Generation Z: Studie widerlegt Vorurteile über Arbeitsmoral

Junge Menschen in Deutschland arbeiten mehr als je zuvor. Eine neue Studie zeigt: Die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen ist seit 2015 deutlich gestiegen. Besonders Studierende jobben immer häufiger nebenbei. Gleichzeitig widerlegt die Untersuchung gängige Klischees über die Generation Z.
18.02.2025 07:26
Lesezeit: 1 min
Generation Z: Studie widerlegt Vorurteile über Arbeitsmoral
Junge Menschen in Deutschland arbeiten mehr als je zuvor. Eine Studie zeigt, warum die Erwerbsquote seit 2015 stark gestiegen ist. (Foto: dpa) Foto: Hauke-Christian Dittrich

Studie: Junge Menschen in Deutschland arbeiten deutlich mehr

Die 20- bis 24-Jährigen in Deutschland arbeiten so viel wie lange nicht mehr. Seit 2015 ist die Erwerbsbeteiligung dieser Altersgruppe um mehr als 6 Prozentpunkte auf rund 76 Prozent überdurchschnittlich gestiegen, teilte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit. Hauptgrund dafür sei, dass immer mehr Studierende einem Nebenjob nachgehen.

Vergleich mit älteren Erwerbstätigen

Im Vergleich: Die Erwerbsbeteiligung der 25- bis 64-Jährigen nahm im selben Zeitraum um fast 3 Prozentpunkte auf nahezu 87 Prozent zu. Zwischen 1995 und 2015 war die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen hingegen kontinuierlich gesunken.

Gängige Klischees treffen nicht zu

"Dieser Befund widerspricht gängigen Klischees zur mangelnden Arbeitsbereitschaft der Generation Z", schreiben die Autoren der Studie. Zudem wechseln junge Leute heute nicht häufiger den Job als früher. Auch die gewünschte Arbeitszeit unterscheide sich bei ihnen nicht von der Älterer.

Für die Studie analysierten die Fachleute die Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Daten des Mikrozensus und die Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Zur sogenannten Generation Z zählen alle ab 1995 Geborenen. 2015 rückte der erste Jahrgang dieser Generation in die Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen auf.

Studierende arbeiten mehr – in Teilzeit

Die Zahlen zeigen, dass von 2015 bis 2023 sowohl die Vollzeit- als auch die Teilzeit-Beschäftigung in dieser Altersgruppe zunahm. Die Teilzeit-Beschäftigung stieg jedoch deutlich stärker. So erhöhte sich unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren die Erwerbsquote zwischen 2015 und 2023 um gut 19 Prozentpunkte auf 56 Prozent, bei Nicht-Studierenden um knapp 2 Prozentpunkte auf fast 86 Prozent.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erklärte mit Blick auf die Studie: "Angesichts der demografischen Veränderungen in unserer Gesellschaft sind wir mehr denn je auf die junge Generation angewiesen." Dass diese bereit sei, anzupacken, verdiene Anerkennung und Respekt statt polemischer Debatten über die Generation Z.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putin und Trump spielen im selben Team gegen Europa
11.12.2025

Putin und Trump sprechen plötzlich dieselbe Sprache. Europas Zukunft steht auf dem Spiel, während Washington und Moskau ein gemeinsames...

DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...