Politik

Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über einen unbestimmten Zeitraum erstrecken. Gesetzliche Fristen gibt es kaum.
23.02.2025 18:11
Aktualisiert: 23.02.2025 18:16
Lesezeit: 1 min
Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
Ein Wähler gibt seine Stimme für die Bundestagswahl ab. Am Sonntag findet die vorgezogene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag statt (Foto: dpa). Foto: Kay Nietfeld

Hektik nach der Bundestagswahl

Unmittelbar nach der Bundestagswahl wird das Regierungsviertel in Berlin von reger Betriebsamkeit erfasst. Das Wahlergebnis wird analysiert, neue Bundestagsfraktionen konstituieren sich, und erste Gespräche über mögliche Koalitionen starten. Wie lange dieser Prozess dauert, ist offen. Das Grundgesetz setzt lediglich eine einzige Frist.

Erste Analysen nach dem Wahltag

24. Februar: Am Montag nach der Wahl bewerten die Parteiführungen das Wahlergebnis. Für unterlegene Kandidaten wäre dies der übliche Zeitpunkt für Rücktrittsankündigungen, sofern sie nicht bereits am Wahlabend erfolgt sind. 25. Februar: Am Dienstag treffen sich die Bundestagsfraktionen, oft mit neuen sowie scheidenden Abgeordneten. Dabei stehen Neuwahlen der Fraktionsvorstände an. Die Union, bestehend aus CDU und CSU, plant, ihre Fraktionsgemeinschaft erneut zu besiegeln.

Sondierungen nehmen rasch Fahrt auf

Kurz darauf beginnen zunächst Sondierungsgespräche, gefolgt von Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung. Die Dauer dieser Verhandlungen ist schwer absehbar. Parteien nutzen unterschiedliche Verfahren zur Zustimmung eines Koalitionsvertrags: Ein Parteitag kann dies rasch erledigen, während eine Mitgliederbefragung mehr Zeit beansprucht.

Zusammentritt des neuen Bundestages

25. März: Dies ist die einzige gesetzliche Frist. Laut Artikel 39 Grundgesetz muss der Bundestag spätestens 30 Tage nach der Bundestagswahl erstmals tagen.

Spätestens am 25. März beginnt mit der konstituierenden Sitzung die neue Wahlperiode. Dabei stehen bereits Personalentscheidungen an: Die Abgeordneten wählen eine Präsidentin oder einen Präsidenten sowie deren Stellvertreter.

Übergangsphase zwischen alter und neuer Regierung

20./21. April (Ostern): CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat mehrfach die Hoffnung geäußert, im Falle eines Wahlsiegs bis Ostern eine neue Regierung zu bilden.

Bis dahin bleibt Deutschland jedoch regierungsfähig. Nach Artikel 69 Grundgesetz endet das Amt des Bundeskanzlers und seiner Minister offiziell mit dem Zusammentritt des neuen Bundestages. Allerdings wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Kanzler bitten, die Amtsgeschäfte bis zur Ernennung eines Nachfolgers weiterzuführen – eine Pflicht gemäß Artikel 69. Auch Ministerinnen und Minister bleiben geschäftsführend im Amt, bis eine neue Regierung vereidigt ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Waffenruhe Ukrainekrieg: Bringt der Tod von Papst Franziskus Frieden?
26.04.2025

Historisches Treffen bietet Chance für Durchbruch bei Friedensverhandlungen: Neben dem US-Präsidenten hat sich auch Frankreichs...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
26.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Technologie
Technologie Mit KI zum Durchbruch: Wie die Wellenkraft zur nächsten Energie-Revolution werden soll
26.04.2025

Europa steht vor der nächsten Energie-Revolution: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz könnte die bislang unterschätzte Wellenkraft zur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mobiles Geld: Afrika revolutioniert die Finanzwelt – und überholt den Westen
26.04.2025

Während Europa und die USA noch über die Zukunft digitaler Bezahlsysteme diskutieren, hat Afrika längst Fakten geschaffen. Der Kontinent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Habecks katastrophale Wirtschaftsbilanz: Wirtschaft stagniert langfristig - drittes Jahr in Folge kein Wachstum
26.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Wirtschaftsminister, der für das desaströse Ergebnis...

DWN
Panorama
Panorama Können Tierversuche durch neue Technologien ersetzt werden?
26.04.2025

Mehr als eine Million Mäuse, Fische, Kaninchen oder auch Affen werden jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ob es um Medikamente gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datenstrategie 2025: Warum KI-Erfolg in Unternehmen ein neues Mindset braucht
26.04.2025

Viele KMU lassen bei Daten und KI ihr Innovationspotenzial ungenutzt. Wiebke Reuter, Fachanwältin für Informations- und Technologierecht...

DWN
Politik
Politik PIMS-Syndrom bei Kindern: Corona-Folgeschäden - Grund für schwere Entzündungen entdeckt
26.04.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...