Wirtschaft

Infrastruktur-Großaufträge stabilisieren Bauindustrie

Die Entwicklung in der Bauindustrie bleibt weiterhin verhalten. Während es an neuen Projekten im Wohnungsbau mangelt, sorgen öffentliche Großaufträge im Bereich Infrastruktur für eine gewisse Stabilität.
25.02.2025 11:36
Lesezeit: 1 min
Infrastruktur-Großaufträge stabilisieren Bauindustrie
Die Bauindustrie profitiert von staatlichen Großprojekten wie der Modernisierung von Autobahnen. (Foto: dpa) Foto: Bernd Thissen

Mehrere große öffentliche Infrastruktur-Aufträge haben im vergangenen Jahr die Bauindustrie in Deutschland gestützt. Preisbereinigt blieben sowohl die Auftragseingänge als auch der Umsatz unter dem Niveau von 2023, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Nominal stieg der Wert der neuen Bestellungen um 1,1 Prozent auf 103,5 Milliarden Euro. Dabei sind Preissteigerungen berücksichtigt. Ohne diese Einflüsse lag das Auftragsvolumen um 0,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Wohnungsbau bleibt im Rückstand

Mit einem nominalen Anstieg der Bestellungen um 5,7 Prozent entwickelte sich der Tiefbau deutlich besser als der Hochbau, der einen Rückgang von 4,0 Prozent verzeichnete. Besonders positiv wirkten sich staatliche Großprojekte zur Modernisierung von Autobahnen, Brücken und Tunneln sowie der Ausbau des Stromnetzes aus.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) fordert von der künftigen Bundesregierung eine investitionsfreundliche Politik für den Wohnungsbau. Dazu gehören stabile Förderprogramme für Neubauten und Sanierungen. Gleichzeitig sollten die energetischen Vorgaben nicht weiter verschärft werden, betonte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.

Umsatzwachstum nur durch höhere Preise

Der nominale Umsatz der Bauindustrie erreichte 2024 mit 114,8 Milliarden Euro einen neuen Höchststand und lag damit um 0,8 Prozent über dem Vorjahr. Preisbereinigt ergibt sich jedoch ein realer Rückgang von 1,0 Prozent. In der Statistik sind nur Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten berücksichtigt.

Weniger Arbeitsplätze in der Bauindustrie

Der ZDB rechnet einschließlich kleinerer Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 163 Milliarden Euro, der nominal um 0,5 Prozent gestiegen sei. Preisbereinigt sank das Geschäft jedoch um etwa 1,5 Prozent. Erstmals seit 2009 wurden in der Bauindustrie wieder Stellen abgebaut. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um fast 12.000 auf 916.300, wie der Verband mitteilte.

Auch der Dezember brachte keine grundlegende Wende. Nach einer vergleichsweise starken Auftragslage im November sank das Volumen im Dezember um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete. Dennoch lag der Monat real noch knapp um 0,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alphabet greift nach Europas Kapital: Anleihe-Offensive des Google-Konzerns mit Signalwirkung
29.04.2025

Die Alphabet-Anleihe ist mehr als ein Finanzmanöver: Sie markiert einen geopolitischen Wendepunkt – und eine Kampfansage im Rennen um...

DWN
Politik
Politik US-Zölle: Trump reagiert auf Druck der Autobranche
29.04.2025

US-Präsident Trump rudert bei seiner Zollpolitik zurück: Nach heftiger Kritik aus der Autoindustrie will das Weiße Haus nun Entlastungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Wertekrieg: Warum es ökonomisch vernünftig ist, das Wort „Vielfalt“ zu streichen
29.04.2025

Von der internationalen Wirtschaftselite kaum beachtet, vollzieht sich derzeit in den USA eine tektonische Verschiebung – nicht in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Microsoft vollzieht leisen Rückzug aus China – Angst vor Trump-Sanktionen wächst
29.04.2025

Während sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter zuspitzen, zieht sich ein globaler Technologieriese offenbar still und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Donald Trumps Zollhammer trifft Amazon – Prime-Day-Händler ziehen sich zurück
29.04.2025

Händler, die auf chinesische Produkte angewiesen sind, reagieren auf Trumps Zollpolitik mit einem Rückzug vom Prime Day 2025.

DWN
Politik
Politik Digitale Gesundheitsakte: Fortschritt mit Risiken
29.04.2025

Mit dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) wird der digitale Wandel im Gesundheitswesen in Deutschland konkret spürbar. Seit dem...

DWN
Politik
Politik Rubio drängt Lawrow: „Beenden Sie diesen sinnlosen Krieg“ – USA forcieren neue Friedensdynamik
29.04.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Moskau: Rubio verlangt ein schnelles Ende des Ukraine-Krieges.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsches Wachstumspaket sorgt für Jubel – im Ausland
29.04.2025

Inmitten der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, angefacht durch Donald Trumps aggressiven Zollkurs gegenüber China, sorgt ausgerechnet...