Politik

Hamburg-Wahl: SPD gewinnt trotz Verlusten - Fortsetzung von Rot-Grün wahrscheinlich

Die SPD wird trotz Verlusten stärkste Kraft in Hamburg. Bürgermeister Peter Tschentscher hat nun die Wahl zwischen den Grünen, dem bisherigen Koalitionspartner, und der CDU. FDP und BSW verpassen auch in Hamburg den Einzug ins Landesparlament. Die Linke fährt ihr bestes Ergebnis in der Hansestadt ein, auch die AfD legt zu. Alle Ergebnisse im Überblick.
03.03.2025 09:07
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Hamburg-Wahl: SPD gewinnt trotz Verlusten - Fortsetzung von Rot-Grün wahrscheinlich
Peter Tschentscher (SPD, M), Erster Bürgermeister von Hamburg, steht mit Rosen in der Hand bei der SPD-Wahlparty nach der Wahl zur Bürgerschaft. (Foto: dpa) Foto: Christian Charisius

Nach dem Wahlsieg der SPD bei der Hamburg-Wahl steuert die Hansestadt auf eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition zu. Obwohl die Sozialdemokraten laut Landeswahlamt nach vorläufiger Auszählung der Zweitstimmen mit 33,5 Prozent ihr historisch zweitschlechtestes Ergebnis erzielten, setzten sie sich dennoch klar von CDU und Grünen ab. Diese tauschten die Plätze zwei und drei und erreichten 19,8 beziehungsweise 18,5 Prozent.

Hamburg Wahl: SPD trotz Verlusten Wahlsieger - Koalition mit Grüne oder CDU möglich

Tschentscher setzt auf Fortsetzung der Koalition Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will zuerst mit den Grünen um Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank über eine Neuauflage der Regierung sprechen, danach aber auch mit der CDU unter Spitzenkandidat Dennis Thering verhandeln. Theoretisch stehen der SPD beide Optionen offen, doch Tschentscher hat bereits signalisiert, dass er eine Fortführung der seit 2015 bestehenden rot-grünen Koalition bevorzugt. Auch die Grünen zeigen sich offen für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit.

Fünf Parteien in der Bürgerschaft – Endgültige Auszählung steht aus Wie zuvor sind fünf Parteien in der Bürgerschaft vertreten. Die Linke verbesserte sich nach vorläufigen Zahlen auf 11,2 Prozent (2020: 9,1 Prozent), während die AfD von 5,3 auf 7,5 Prozent zulegte.

FDP und BSW auch in Hamburg raus

Die FDP scheiterte mit 2,3 Prozent (2020: 4,97) erneut an der Fünf-Prozent-Hürde – diesmal noch deutlicher. Auch das BSW verpasste mit 1,8 Prozent den Einzug in das erste westdeutsche Landesparlament. Die pro-europäische Partei Volt überholte beide, blieb aber mit 3,3 Prozent ebenfalls unter der Fünf-Prozent-Marke.

Endgültiges Wahlergebnis nach weiterer Auszählung Das Hamburger Wahlrecht gilt als besonders komplex. Jede Wählerin und jeder Wähler konnte bis zu zehn Stimmen vergeben – fünf für die Landesliste und fünf für die Wahlkreisliste. Dieses Verfahren erschwert die Auszählung erheblich.

Nach der vereinfachten Zählung vom Wahltag erfolgt heute eine reguläre Auszählung. Besonders für Kandidatinnen und Kandidaten bleibt es spannend, da sich nun deutlicher zeigt, wer einen Sitz in der Bürgerschaft erhält. Der Landeswahlleiter will das vorläufige Ergebnis am Abend verkünden. Nach Prüfung durch den Landeswahlausschuss soll das finale Wahlergebnis am 19. März feststehen.

Wahlberechtigung höher als vor fünf Jahren

1,3 Millionen Wahlberechtigte in Hamburg Insgesamt waren rund 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger ab 16 Jahren bei der Hamburg-Wahl stimmberechtigt. Regulär umfasst das Landesparlament 121 Sitze, doch durch Überhang- und Ausgleichsmandate sowie erfolgreiche Einzelbewerbungen kann sich diese Zahl erhöhen.

Die Wahlbeteiligung lag laut Landeswahlleiter bei 67,7 Prozent – ein Anstieg gegenüber 63,0 Prozent vor fünf Jahren. Da zunächst nur die Landeslistenstimmen ausgezählt wurden, bleibt die Sitzverteilung vorerst offen. Erst die ab Montagmorgen laufende detaillierte Auszählung der Wahlkreislisten wird zeigen, ob zusätzliche Mandate hinzukommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Nawrocki trifft Trump: Polens Präsident reist zu Trump - Sorge um Kurs in Europa
03.09.2025

Seine erste Auslandsreise im neuen Amt führt Polens Staatschef Karol Nawrocki zu US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus. Wichtigstes...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erreicht historisches Rekordhoch: Was treibt den Kurs und wie sollten Anleger reagieren?
03.09.2025

Der Goldpreis klettert unaufhaltsam auf neue Rekordhöhen und fesselt die Anleger. Doch was treibt den Kurs des gelben Edelmetalls wirklich...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-Störung: Das KI-Chatmodell von OpenAI ist down – das können Sie tun
03.09.2025

Eine ChatGPT-Störung macht die Nutzung des KI-Sprachmodells von OpenAI aktuell nicht möglich. ChatGPT reagiert weder auf Eingaben noch...

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Strompaket im Kabinett - Spüren Verbraucher bald Entlastungen?
03.09.2025

Das Bundeskabinett will wichtige Vorhaben in der Energiepolitik beschließen. Eine Senkung der Stromsteuer für alle soll es aber vorerst...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in der Eurozone steigt im August auf 2,1 Prozent
03.09.2025

Die Inflation in der Eurozone steigt im August auf 2,1 Prozent. Für Deutschland könnte das höhere Zinsen bedeuten – mit Folgen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dynamische Preise: Kommt der stündlich wechselnde Steakpreis im Supermarkt?
03.09.2025

Dynamische Preise erobern den Einzelhandel. Digitale Preisschilder könnten Einkäufe im Supermarkt so unberechenbar machen wie Flugtickets...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Merz will zehn Prozent der Ausgaben reduzieren
02.09.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz fordert Einsparungen beim Bürgergeld – konkret zehn Prozent. Diese Milliardenkürzung sorgt für heftige...