Künstliche Intelligenz: Strukturelle Probleme hemmen Fortschritt
Die Studie wurde im Auftrag des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft erstellt und zeigt: Künstliche Intelligenz bleibt in Deutschland hinter ihren Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung zurück. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), erklärte dazu: "Wir stehen vor großen globalen Herausforderungen und einer schwierigen wirtschaftlichen Lage im eigenen Land. Dabei zeigt sich, dass viele dieser Probleme struktureller Natur und somit hausgemacht sind." Dennoch gebe es bedeutende Chancen zur Verbesserung, insbesondere durch den technologischen Fortschritt. Sie appellierte an Unternehmen, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz gezielt zu verstärken.
Die Studie zeigt, dass bislang nur ein relativ kleiner Teil der deutschen Unternehmen KI-Technologien aktiv nutzt. Lediglich jedes vierte bis fünfte Unternehmen setzt auf Künstliche Intelligenz. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf Platz elf und damit zwar über dem EU-Durchschnitt, aber hinter Ländern wie Dänemark, Finnland und den Niederlanden. Das IW prognostiziert für Deutschland ein jährliches Produktivitätswachstum von 0,9 Prozent im Zeitraum 2025 bis 2030 sowie einen Anstieg auf 1,2 Prozent zwischen 2030 und 2040.
Ausbau der Infrastruktur für mehr KI-Effizienz
Um die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland schneller voranzutreiben, empfiehlt das IW eine Reihe von Maßnahmen für Wirtschaft und Politik. Dazu gehört die rasche Umsetzung der EU-Verordnung zur KI (AI Act) durch die Bundesregierung, um den betroffenen Unternehmen Rechtssicherheit zu bieten. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen benötigen praxisorientierte Checklisten und weitere Hilfestellungen, um die KI-Regulierungen effizient und regelkonform umsetzen zu können.
Um die Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz nachhaltig zu verbessern, spricht sich das IW für gezielte Infrastrukturmaßnahmen aus. Dazu zählen insbesondere der Ausbau des Breitbandnetzes und der Bau neuer Rechenzentren. Die Qualität der Dateninfrastruktur werde entscheidend dafür sein, inwieweit Künstliche Intelligenz erfolgreich genutzt werden kann. Schnelle Verfahren bei Planung und Genehmigung seien für diese Investitionen unverzichtbar.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) versteht sich als privates Wirtschaftsforschungsinstitut und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. Es gilt als arbeitgebernah.