Unternehmen

Commerzbank: Aktie fällt nach Kursrallye - Unicredit-Übernahme stockt

Die Commerzbank-Aktie fiel am Donnerstag deutlich. Anleger ließen sich die Kursrallye der vergangenen Wochen ausbezahlen. Der Wert der Commerzbank-Aktie hat sich 2025 verdoppelt. Nicht nur deshalb erwägt Unicredit eine Übernahme erst ab 2027.
20.03.2025 14:25
Aktualisiert: 20.03.2025 14:25
Lesezeit: 1 min

Am Donnerstag verzeichnete die Commerzbank-Aktie deutliche Kursverluste, da Investoren ihre Gewinne mitnahmen. Zeitweise notierte der Kurs bei 22,45 Euro, was Einbußen von bis 6,3 Prozent bedeutete. Damit scheint die Kursrallye vorerst gestoppt. In den letzten sechs Monaten schoss die Commerzbank-Aktie nach oben und verdoppelte sich zuletzt im Jahr 2025. Auch die Übernahme-Pläne der Unicredit überzeugten Anleger.

Doch die Italiener klagen über Verzögerungen bei den Genehmigungen, insbesondere der des Bundeskartellamts. Die Kurssteigerung könnte die Aufstockung der Anteile ebenfalls ins Stocken bringen.

Commerzbank-Aktie: Gewinnmitnahmen dämpfen Rallye

Im Jahr 2025 hatte die Commerzbank ihren Kurs um bis zu 60 Prozent gesteigert, während die Deutsche Bank etwa einen Anstieg von 38 Prozent verbuchen konnte. Beide Titel hatten den europäischen Bankensektor deutlich übertroffen (plus 27 Prozent). Analyst Jason Napier von UBS erklärte die Stärke der Banken durch mehrere Faktoren: Die vergangene Saison der Quartalsbilanzen sei die beste seit Langem gewesen, die Sorgen über sinkende Leitzinsen in der Eurozone hätten sich gelegt, und die Aktienmärkte sowie das Kreditgeschäft zeigten ebenfalls Aufwärtstrends.

Für die Commerzbank-Aktie kamen begünstigend die Übernahme-Pläne der Unicredit am Frankfurter Bankenhaus. Doch die Aufstockung der Anteile ist ins Stocken geraten.

Commerzbank-Übernahme gerät ins Stocken: Unicredit-CEO Andrea Orcel beklagt "Störgeräusche"

Unicredit-CEO Andrea Orcel beklagte laut Bloomberg am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz von Morgan Stanley in London, dass Banken-Übernahmen „schwieriger“ geworden seien. Als Grund führte er gestiegene Aktienkurse von Banken an. Banken „sind deshalb zurückhaltender, sich zu bewegen, weil sie zufriedener sind mit ihrer Situation“, so Orcel. Zudem monierte der Banken-Vorstand von Unicredit, dass es derzeit „Störgeräusche“ gebe, auf die viele Bankenchefs auch mit Blick auf die eigenen Aktienkurse keine Lust hätten.

Zwar liege das "Okay" der EZB für die Übernahme vor. Doch Unicredit brauche „noch andere Genehmigungen, was etwas länger dauert, als wir das erwartet hatten, unter anderem vom Bundeskartellamt“, wie Orcel am Mittwoch erklärte. Eine Übernahme könne sich auch im Hinblick auf die Wertsteigerung der Commerzbank-Aktie bis 2027 hinziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...