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Energiebedarf: Klimaanlagen und KI sind Stromfresser – Atomkraft im Aufwind

Klimaanlagen, Künstliche Intelligenz und weitere Stromfresser haben den globalen Energiebedarf im letzten Jahr überproportional ansteigen lassen. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris wird der Mehrbedarf vor allem durch Solarenergie und Atomkraft gedeckt. Doch fossile Brennstoffe, insbesondere Gas, bleiben relevant. Wir haben die zentralen Fakten!
24.03.2025 19:03
Aktualisiert: 24.03.2025 19:03
Lesezeit: 2 min
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Energiebedarf: Klimaanlagen und KI sind Stromfresser – Atomkraft im Aufwind
Ein Hochspannungsmast: Der globale Energiebedarf steigt rasant (Foto: dpa). Foto: Patrick Pleul

Klimaanlagen als Treiber des Energiebedarfs?

Der Energiebedarf stieg vor allem durch eine erhöhte Stromnachfrage, die im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent zulegte. Dies entspricht fast dem Doppelten des Durchschnitts der letzten zehn Jahre. Als Hauptgrund für den Anstieg um 1.100 Terawattstunden nennen Experten den verstärkten Einsatz von Klimaanlagen, besonders aufgrund extremer Hitze in Indien und China. Immer mehr Haushalte nutzen diese Geräte – in einer sich erwärmenden Welt.

Schwellen- und Entwicklungsländer verantworten über vier Fünftel des absoluten Energiezuwachses. Zudem floss viel Strom in KI-Anlagen, Rechenzentren und elektrische Transportmittel, so die IEA.

Atomkraft erlebt Comeback – nicht nur in Asien

Claudia Kemfert, Energieexpertin am DIW, betont, dass Effizienz bei Klimaanlagen und KI entscheidend sei: „Erneuerbare Energien werden immer günstiger, sodass der steigende Energiebedarf allein durch sie gedeckt werden kann.“ Atomkraft bleibe teuer und risikoreich. Dennoch erlebt Kernkraft global eine Renaissance: Sechs neue Meiler gingen ans Netz, zwei davon in China. Die neu installierte Leistung stieg um ein Drittel. Auch die USA, Großbritannien und Frankreich bauten Kapazitäten aus – Deutschland hingegen stieg aus.

Andreas Fischer vom IW erklärt: „Der hohe Zuwachs resultiert auch aus der geringen Zahl neuer Atomkraftwerke. Die Bauprojekte blieben in den letzten vier Jahren stabil.“

Nachfrage nach Kohle und Öl wächst verlangsamt, Erneuerbare und Gas brechen Rekorde

Die Kohlenachfrage stieg um 1,1 Prozent, angetrieben durch Hitzewellen in Asien und den damit verbundenen Energiebedarf für Klimaanlagen. Öl verzeichnete ein noch geringeres Wachstum, auch wegen der Elektromobilität. In China sank die Nachfrage nach ölbasierten Kraftstoffen erstmals. Fischer vom IW erwartet, dass sich der Trend zu Elektrifizierung fortsetzt – auch wenn ein Rückgang bei Öl und Kohle noch nicht sichtbar ist.

Erneuerbare Energien verzeichneten den größten Zubau: Über ein Drittel des Wachstums entfiel auf sie, mit Solarenergie an der Spitze. China dominierte erneut beim Ausbau. Auch Gas erreichte Rekordwerte, da es oft Öl in der Stromerzeugung ersetzt. Die Industrienachfrage, auch in der EU, erholte sich. Flüssigerdgas (LNG) bleibt laut IEA gefragt. Fatih Birol, IEA-Chef, betont: „Der Ausbau von Solarenergie, Windkraft, Atomkraft und E-Mobilität entkoppelt Wirtschaftswachstum und Emissionen.“

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