Panorama

Fast 14 Millionen profitieren von der Pendlerpauschale - kommt die Erhöhung?

Die in den aktuellen Koalitionsverhandlungen kontrovers diskutierte Pendlerpauschale – auch als Entfernungspauschale bekannt – wird überwiegend von Beschäftigten mit mittlerem Einkommen in Anspruch genommen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, erhielten im Jahr 2020 insgesamt 13,8 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland die steuerliche Vergünstigung durch die Pendlerpauschale.
29.03.2025 09:49
Lesezeit: 1 min
Fast 14 Millionen profitieren von der Pendlerpauschale - kommt die Erhöhung?
Auf der Stadtautobahn A 100 in Berlin herrscht viel Verkehr (Foto: dpa). Foto: Soeren Stache

Einkommensgruppen der Pendler im Detail

Die Auswertung zeigt: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Begünstigten verdiente zwischen 20.000 und 50.000 Euro brutto jährlich. Weitere 30 Prozent verfügten über ein Einkommen von 50.000 bis 100.000 Euro. Während 11 Prozent der Pendler weniger als 20.000 Euro im Jahr erwirtschafteten, lag das Gehalt von fünf Prozent bei mindestens 100.000 Euro.

Im Jahr 2020 belief sich die Pendlerpauschale auf 30 Cent pro Kilometer für den einfachen Arbeitsweg. Nach einer Reform im Mai 2022 wurde sie ab dem 21. Kilometer auf 38 Cent angehoben. In den derzeitigen Koalitionsgesprächen zwischen Union und SPD wird nun eine weitere Erhöhung der Pendlerpauschale erwogen. Experten kritisieren die Regelung jedoch als kostspielig und ökologisch bedenklich.

Datenbasis mit Verzögerung

Für die Analyse wurde die Lohn- und Einkommensteuerstatistik des Jahres 2020 herangezogen. Aufgrund langer Bearbeitungsfristen liegen diese Daten erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des jeweiligen Veranlagungszeitraums vor. Berücksichtigt wurden dabei nur Steuerpflichtige, deren Werbungskosten den damaligen Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1.000 Euro überstiegen.

Durchschnittlich legten Berufspendler 28 Kilometer pro Arbeitsweg zurück. Laut Statistik nutzten 84 Prozent der Beschäftigten zumindest streckenweise das Auto. "Die Autonutzung nimmt mit zunehmend ländlicher Wohnlage deutlich zu", so die Feststellung der Statistiker. Die Entfernungspauschale kann unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel – ob Auto, Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel – in Anspruch genommen werden. Viele Arbeitnehmer, deren tatsächliche Fahrtkosten unterhalb der Pauschale lagen, machten diese in ihrer Steuererklärung häufig nicht geltend oder reichten gar keine Steuererklärung ein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schluss mit Shein und Temu? Europa zieht die Notbremse gegen Billigimporte aus China
17.11.2025

Die EU will die Billigimporte aus China schneller als geplant stoppen. Eine neue Zwei-Euro-Abgabe soll schon 2026 kommen. Plattformen wie...

DWN
Politik
Politik Teilzeit steuerfrei aufstocken? Teilzeitaufstockungsprämie ab 2026 für mehr Arbeitsstunden geplant
17.11.2025

Neben der Aktivrente und Überstundenzuschläge plant die Bundesregierung den Arbeitsmarkt ab 2026 auch für Teilzeitkräfte attraktiver zu...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Buffett kauft Google, Bitcoin stürzt ab - beginnt jetzt der große Marktumbruch?
17.11.2025

Die Märkte taumeln und die Nvidia-Aktie wird in wenigen Tagen zum Brennpunkt der globalen Finanzwelt. Kleinanleger überraschen die Wall...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Absturz unter 93.500 Dollar verunsichert Anleger – geht der Krypto-Crash weiter?
17.11.2025

Der Bitcoin erlebt turbulente Tage: Kursabstürze, Liquiditätsstress und widersprüchliche Analystenstimmen prägen die Lage. Während...

DWN
Panorama
Panorama Globale Anti-Tabak-Strategien unter Druck: WHO-Konferenz warnt vor Rückschritten
17.11.2025

Eine weltweite Initiative zur Eindämmung von Tabak- und Nikotinprodukten steht vor Herausforderungen: Trotz internationaler Abkommen setzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Wachstum unter EU-Durchschnitt: Deutsche Wirtschaft 2026 mit vorsichtiger Erholung
17.11.2025

Die deutsche Wirtschaft startet 2026 voraussichtlich wieder durch, bleibt aber hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Laut der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche besucht Golfstaaten: Investitionen, Erdgas und Partnerschaften im Fokus
17.11.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche reist mit einer Wirtschaftsdelegation in die Golfregion, um die bilaterale Zusammenarbeit zu...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Vize warnt: KI-Hype könnte Börsenkorrektur auslösen
17.11.2025

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos schlägt Alarm: Der aktuelle Boom rund um Künstliche Intelligenz und hoch bewertete US-Tech-Aktien...