Bevölkerung in den USA nicht auf Folgen der US-Zölle vorbereitet
Die Bevölkerung in den USA sei nicht bereit, Einbußen beim Wohlstand hinzunehmen, erklärte die Wirtschaftsexpertin von der University of California Berkeley im Deutschlandfunk. Ein massiver Inflationsschock stehe den Vereinigten Staaten bevor, und dieser werde direkt mit Trumps Regierung in Verbindung gebracht. „Wenn ich mir kein Essen mehr leisten kann, wenn mich alltägliche Ausgaben beunruhigen, betrifft mich das unmittelbar.“ Die große Frage sei, wie Trump mit der Lage umgehe.
Die Börsen reagierten bereits negativ – ein klares Signal, wie die Märkte die Lage einschätzen. Es kam zu den stärksten Kursverlusten seit Jahren. Das wirkt sich auf Pensionskassen aus, deren Kapital in Wertpapieren steckt – und damit auf Menschen, die auf diese Leistungen angewiesen sind.
Appell an Dialog statt Eskalation
Mit Blick auf Europa betonte Malmendier, sie setze auf Verhandlungen statt weiterer Eskalation. Es sei jedoch zu erwarten, dass Trump an seiner protektionistischen Zollpolitik festhalte, um die heimische Industrie zu stützen. Die EU müsse ihren Binnenmarkt stärken und verbliebene Hindernisse abbauen. Auch die Kapitalmarktunion sei von Bedeutung.
Malmendier ist Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der die Bundesregierung berät. An der Haas School of Business der University of California ist sie als Professorin tätig.