Finanzen

Handelskrieg: Optionen für das große Geld schwinden – Rezession droht

Innerhalb von nur zwei Tagen haben die globalen Märkte einen dramatischen Verlust von 5,4 Billionen Dollar erlitten. Während die großen Banken sinkende Gewinne und die Aussicht auf eine weltweite Rezession prognostizieren, gibt es auch Analysten, die glauben, dass die turbulente Phase in wenigen Monaten wieder überwunden sein wird.
08.04.2025 18:17
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Handelskrieg: Optionen für das große Geld schwinden – Rezession droht
Die aggressive US-Zollpolitik von US-Präsident Trump kann auch als Handelskrieg gegen den Rest der Welt verstanden werden. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

JPMorgan warnt vor einer Rezession im zweiten Halbjahr 2025

Der Wall-Street-Riese JPMorgan, eine der größten und einflussreichsten Banken der Welt, hat seine Prognosen für die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte verschärft. Laut einem Bericht von Yahoo Finance geht die Bank davon aus, dass die Vereinigten Staaten in eine Rezession geraten könnten. Diese könnte insbesondere in der zweiten Jahreshälfte spürbar werden, wenn die Auswirkungen von Trumps Zöllen zunehmend die Wirtschaft belasten. Der Chefvolkswirt von JPMorgan, Bruce Kasman, erklärte Mitte März, dass die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession aufgrund der Handelskonflikte auf 60 Prozent gestiegen sei. Zuvor hatte er diese Wahrscheinlichkeit noch bei 40 Prozent angesiedelt. Die Einführung zusätzlicher Zölle durch die USA und die damit verbundenen Handelshemmnisse könnten also nicht nur die US-Wirtschaft bremsen, sondern auch eine weltweite Rezession auslösen.

Prognose für das US-BIP: Schrumpfung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte

Für die zweite Jahreshälfte prognostiziert Michael Feroli, der US-Chefvolkswirt der Bank, eine deutliche Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Vereinigten Staaten. Laut seiner Prognose wird das BIP im dritten Quartal um 1 Prozent und im vierten Quartal um 0,5 Prozent zurückgehen. Insgesamt rechnet Ferolis Team für das Jahr 2025 mit einem Rückgang des BIP um 0,3 Prozent. Diese düstere Aussicht für die US-Wirtschaft ist ein weiteres Indiz dafür, dass die von Trump auferlegten Zölle und die eskalierende Handelskrise nicht nur die Finanzmärkte belasten, sondern auch reale wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen könnten.

Langfristige Auswirkungen des Handelskriegs

Der derzeitige Handelskrieg, der vor allem zwischen den USA und China tobt, stellt die weltwirtschaftliche Ordnung auf den Kopf. Die politisch motivierten Zölle und Handelsbarrieren könnten langfristige Auswirkungen auf den globalen Handel und die Wirtschaftsbeziehungen haben. Während kurzfristig immer noch die Hoffnung auf eine schnelle Lösung besteht, deuten die aktuellen Zahlen auf eine immer größer werdende Wahrscheinlichkeit einer Rezession hin. Unternehmen, die international tätig sind, sehen sich zunehmenden Handelshemmnissen gegenüber, was ihre globalen Lieferketten stört und ihre Rentabilität gefährdet. Besonders Unternehmen aus den USA, die von einer globalen Marktöffnung profitiert haben, müssen nun mit einer veränderten Realität umgehen.

Die Frage bleibt: Wie tief werden die Märkte noch sinken?

Die große Ungewissheit auf den Märkten führt zu einem Verlust des Vertrauen der Anleger. Der dramatische Rückgang von 5,4 Billionen Dollar innerhalb kürzester Zeit hat gezeigt, wie empfindlich die Märkte auf politische Entscheidungen reagieren. Ein Ende des Handelskriegs scheint derzeit nicht in Sicht, was die Unsicherheit weiter anheizt. Für viele Anleger stellt sich nun die Frage, wie tief die Märkte noch sinken könnten und wie sie sich langfristig stabilisieren werden. Während einige Experten davon ausgehen, dass die Märkte in den kommenden Monaten wieder anziehen könnten, sind die Auswirkungen des Handelskriegs auf die Weltwirtschaft so gravierend, dass eine schnelle Erholung nicht garantiert ist.

Insgesamt zeigt sich, dass die Optionen für die großen Akteure an den Finanzmärkten zunehmend begrenzt sind. Die zunehmende politische Unsicherheit und die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession machen eine rasche Erholung zunehmend unwahrscheinlich. Die nächsten Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Weltwirtschaft in eine Phase der Stabilisierung eintreten kann oder ob die aktuelle Krise zu einer noch tiefergehenden wirtschaftlichen Abwärtsdynamik führen wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die gemäßigte Haltung der US-Notenbank (Fed) verhilft XRP zu einem Kurs von 3,20 US-Dollar. DOT Miners bieten Anlegern stabile Renditen.

Institutionelle Fonds treiben die XRP-Preise in die Höhe. Das Green Mining von DOT Miners bietet Anlegern einen neuen Weg für stabile...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche und Volkswagen auf Abwegen: Neuausrichtung auf Verteidigungsindustrie
26.08.2025

Die Gewinne bei VW und Porsche sinken. Das schlägt auf die Holding Porsche SE durch. Das Unternehmen will sich weiter diversifizieren –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bundeswehr-Reservisten in Unternehmen: Wenn Mitarbeiter zu potenziellen Soldaten werden
26.08.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz will die Reserve der Bundeswehr ausbauen – mithilfe deutscher Unternehmen. Reservisten sollen regelmäßig...

DWN
Politik
Politik Ist die neue Flamingo-Rakete der Gamechanger? Ukrainische Angriffe lösen Benzinkrise in Russland aus
26.08.2025

Russland erlebt die schwerste Benzinkrise seit Jahren: Preise explodieren, Tankstellen rationieren, und selbst auf der Krim gibt es...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Eine Sache darf jetzt nicht scheitern
26.08.2025

Die Nvidia-Aktie hat Anlegern Traumrenditen beschert – doch das Wachstum muss anhalten, um die Bewertung zu rechtfertigen. Drohen...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld statt Vollzeitarbeit: Ehrliche Arbeit lohnt sich nicht mehr in Deutschland - Warum eine Reform überfällig ist
25.08.2025

Bürgergeld-Bezieher haben laut einer Studie im Schnitt 500 Euro weniger im Geldbeutel als jemand, der in Deutschland Vollzeit arbeitet....

DWN
Finanzen
Finanzen Fed-Zinsentscheid: Jerome Powell signalisiert erste Bereitschaft zu Zinssenkung
25.08.2025

Die US-Notenbank sendet neue Signale: Arbeitsmarkt schwächt sich ab, Trumps Zölle treiben die Preise – Fed-Chef Jerome Powell deutet in...

DWN
Politik
Politik Drittgrößte Streitkraft innerhalb der NATO: Präsident und Premier positionieren die Stellung Polens neu
25.08.2025

Polen gehört zu den größten Unterstützern der Ukraine – doch in Washington blieb der Platz der Nation leer. Während Präsident...

DWN
Technologie
Technologie Social-Media-Sucht: Minister setzt auf differenzierte Maßnahmen statt Verbote
25.08.2025

Angesichts wachsender Sorgen über die intensive Nutzung digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche hat NRW-Medienminister Nathanael...