Politik

Ukraine Krieg: Trump macht Selenskyj für Eskalation mitverantwortlich - bröckelt die westliche Unterstützung für Kiew?

Inmitten der Eskalation des Ukraine-Krieges meldet Russland einen massiven ukrainischen Angriff auf die Region Kursk – nach dem russischen Raketenangriff auf Sumy. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Die Ukraine wird militärisch zunehmend offensiver – doch die politische Rückendeckung aus dem Westen gerät ins Wanken.
16.04.2025 10:11
Lesezeit: 1 min
Ukraine Krieg: Trump macht Selenskyj für Eskalation mitverantwortlich - bröckelt die westliche Unterstützung für Kiew?
Das Weiße Haus gerät unter politischen Druck: Trump stellt Selenskyj öffentlich zur Verantwortung und spaltet damit die westliche Haltung im Ukraine-Krieg. (Foto:dpa) Foto: Morissard/Bednyakov

Nach dem Raketenangriff Russlands auf Sumy schlägt Kiew zurück – doch ausgerechnet Donald Trump erhebt schwere Vorwürfe gegen die ukrainische Regierung.

Inmitten der dramatischen Eskalation des Ukraine-Krieges meldet Russland einen massiven ukrainischen Angriff auf die Region Kursk. Laut russischen Behörden wurde dabei eine ältere Frau getötet, mindestens neun weitere Personen erlitten Verletzungen durch Splitter, Brände und Trümmer. In mehreren Wohnhäusern brachen Feuer aus, Anwohner mussten evakuiert werden. Die kremlnahe Zeitung Iswestija sprach von anhaltenden Raketen- und Drohnenwarnungen.

Die Attacke gilt als Vergeltung für den russischen Angriff auf Sumy – eine Stadt nahe der russischen Grenze, die am Palmsonntag von zwei Raketen getroffen wurde. Mindestens 35 Menschen kamen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Während westliche Staaten Moskau für den brutalen Schlag verurteilten, überraschte Donald Trump mit einer völlig anderen Perspektive.

Trump: „Selenskyj trägt Mitschuld“

Bei einem Treffen mit dem Präsidenten El Salvadors machte der frühere US-Präsident den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj für die Eskalation mitverantwortlich. „Putin ist vielleicht die Nummer eins, aber Biden war ahnungslos, und Selenskyj wollte immer nur mehr Raketen“, sagte Trump. Er kritisierte die ukrainische Kriegsstrategie als unrealistisch: „Man führt keinen Krieg gegen einen Gegner, der zwanzigmal größer ist, ohne zu wissen, wie man ihn gewinnt.“

Trump sprach zwar von einem „Fehler“ seitens Russlands beim Angriff auf Sumy, verzichtete jedoch auf eine klare Verurteilung. Stattdessen lenkte er die Debatte in Richtung einer generellen Infragestellung des westlichen Engagements in der Ukraine.

JD Vance warnt vor überzogener Rhetorik Selenskyjs

Unterstützung erhält Trump von seinem Vizepräsidenten JD Vance. Dieser reagierte auf Selenskyjs Kritik an den USA, wonach Washington „auf der Seite Russlands“ stünde. Vance wies den Vorwurf entschieden zurück: „Das ist absurd. Unsere Regierung unterstützt militärisch und finanziell jede Operation der Ukraine.“

Zugleich plädiert Vance für eine nüchterne Analyse beider Seiten. „Es geht nicht darum, Russlands Verhalten zu rechtfertigen, sondern darum, strategische Realitäten zu verstehen.“ Die pauschale Verteufelung russischer Sicherheitsinteressen könne zu einer weiteren Eskalation führen, so der US-Vizepräsident.

Ein geopolitisches Patt – und ein politischer Spagat

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Patt. Während die USA mit internen Machtverschiebungen ringen und ihre eigene Rolle im Krieg überdenken, scheint Europa mehr denn je in die Pflicht genommen. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Die Ukraine wird militärisch zunehmend offensiver – doch die politische Rückendeckung aus dem Westen gerät ins Wanken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehrzentrum startet: Bund und Länder bündeln Kräfte zur Gefahrenabwehr
17.12.2025

In Berlin startet ein neues Drohnenabwehrzentrum, das Behörden, Bundeswehr und Nachrichtendienste enger verzahnen soll. Drohnensichtungen...

DWN
Politik
Politik EU-Parlament macht Weg für Verzicht auf russisches Gas frei
17.12.2025

Die EU steuert auf einen harten Schnitt zu: Spätestens 2027 soll Schluss sein mit russischem Gas. Doch Ausnahmen, LNG und der Streit mit...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...