Nach dem Raketenangriff Russlands auf Sumy schlägt Kiew zurück – doch ausgerechnet Donald Trump erhebt schwere Vorwürfe gegen die ukrainische Regierung.
Inmitten der dramatischen Eskalation des Ukraine-Krieges meldet Russland einen massiven ukrainischen Angriff auf die Region Kursk. Laut russischen Behörden wurde dabei eine ältere Frau getötet, mindestens neun weitere Personen erlitten Verletzungen durch Splitter, Brände und Trümmer. In mehreren Wohnhäusern brachen Feuer aus, Anwohner mussten evakuiert werden. Die kremlnahe Zeitung Iswestija sprach von anhaltenden Raketen- und Drohnenwarnungen.
Die Attacke gilt als Vergeltung für den russischen Angriff auf Sumy – eine Stadt nahe der russischen Grenze, die am Palmsonntag von zwei Raketen getroffen wurde. Mindestens 35 Menschen kamen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Während westliche Staaten Moskau für den brutalen Schlag verurteilten, überraschte Donald Trump mit einer völlig anderen Perspektive.
Trump: „Selenskyj trägt Mitschuld“
Bei einem Treffen mit dem Präsidenten El Salvadors machte der frühere US-Präsident den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj für die Eskalation mitverantwortlich. „Putin ist vielleicht die Nummer eins, aber Biden war ahnungslos, und Selenskyj wollte immer nur mehr Raketen“, sagte Trump. Er kritisierte die ukrainische Kriegsstrategie als unrealistisch: „Man führt keinen Krieg gegen einen Gegner, der zwanzigmal größer ist, ohne zu wissen, wie man ihn gewinnt.“
Trump sprach zwar von einem „Fehler“ seitens Russlands beim Angriff auf Sumy, verzichtete jedoch auf eine klare Verurteilung. Stattdessen lenkte er die Debatte in Richtung einer generellen Infragestellung des westlichen Engagements in der Ukraine.
JD Vance warnt vor überzogener Rhetorik Selenskyjs
Unterstützung erhält Trump von seinem Vizepräsidenten JD Vance. Dieser reagierte auf Selenskyjs Kritik an den USA, wonach Washington „auf der Seite Russlands“ stünde. Vance wies den Vorwurf entschieden zurück: „Das ist absurd. Unsere Regierung unterstützt militärisch und finanziell jede Operation der Ukraine.“
Zugleich plädiert Vance für eine nüchterne Analyse beider Seiten. „Es geht nicht darum, Russlands Verhalten zu rechtfertigen, sondern darum, strategische Realitäten zu verstehen.“ Die pauschale Verteufelung russischer Sicherheitsinteressen könne zu einer weiteren Eskalation führen, so der US-Vizepräsident.
Ein geopolitisches Patt – und ein politischer Spagat
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Patt. Während die USA mit internen Machtverschiebungen ringen und ihre eigene Rolle im Krieg überdenken, scheint Europa mehr denn je in die Pflicht genommen. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Die Ukraine wird militärisch zunehmend offensiver – doch die politische Rückendeckung aus dem Westen gerät ins Wanken.