Politik

Operation Sindoor: Indien greift Pakistan an - droht ein großer Indien-Pakistan-Krieg?

Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten haben sich in den vergangenen Tagen immer weiter hochgeschaukelt. Indien hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi mehrere Ziele in Pakistan angegriffen. Droht nun ein Indien-Pakistan-Krieg?
06.05.2025 23:48
Aktualisiert: 06.05.2025 23:48
Lesezeit: 1 min
Operation Sindoor: Indien greift Pakistan an - droht ein großer Indien-Pakistan-Krieg?
Ein indischer paramilitärischer Soldat steht am Ufer des Dal-Sees in Srinagar. Im indischen Teil Kaschmirs wurden nach einem Terroranschlag die Sicherhetsmaßnahmen erhöht (Foto: dpa). Foto: Basit Zargar

Indien: Pakistan im Visier - Operation Sindoor

Zwei Wochen nach einem Terroranschlag in der Unruheregion Kaschmir hat Indien nach eigenen Angaben mehrere Ziele in Pakistan angegriffen. Bei den Zielen handele es sich um "terroristische Infrastruktur", hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi.

Pakistanische Geheimdienstkreise und Pakistans Armee berichteten von indischen Luftangriffen in den Städten Kotli und Muzaffarabad im pakistanischen Teil der Himalaya-Region Kaschmir sowie in der Stadt Bahwalpur in der Provinz Punjab. In Bahwalpur sei eine Moschee angegriffen worden, hieß es weiter.

Indien greift neun Ziele an: Droht ein größerer Indien-Pakistan-Krieg?

Den indischen Angaben zufolge wurden neun Ziele angegriffen. "Pakistanische militärische Anlagen waren nicht das Ziel." Informationen über Tote oder Verletzte gab es zunächst keine.

Die Angriffe sind eine erhebliche Eskalation der jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten. Ausgelöst wurden sie durch einen Terroranschlag am 22. April in dem indischen kontrollierten Teil der Unruheregion Kaschmir. Bewaffnete Angreifer hatten dort auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen getötet - vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was Islamabad zurückweist.

Kaschmir-Konflikt: Langer Streit um Himalaya-Region

Seit dem Anschlag haben sich beide Länder mit Strafmaßnahmen überzogen, unter anderem Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen und die diplomatischen Beziehungen reduziert. Experten stufen besonders Indiens Entscheidung als schwerwiegend ein, den sogenannten Indus-Wasservertrag mit dem Nachbarn auszusetzen. Der Vertrag regelt die Wassernutzung beider Seiten des Indus und seiner Nebenflüsse. Islamabad nannte die Aussetzung des Vertrags eine Kriegshandlung und drohte mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

Die Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt - beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich. Die Ursprünge des Konflikts reichen bis in die Kolonialzeit zurück. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen auf. Aus der Teilung entstand neben dem überwiegend hinduistischen Indien der neue Staat Pakistan für Muslime. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten beide Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um Kaschmir.

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