Schwacher Jahresauftakt belastet SFC Energy-Aktie
Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy AG ist mit gemischten Zahlen in das Geschäftsjahr 2025 gestartet. Die SFC Energy-Aktie reagierte darauf deutlich negativ. Trotz eines Rückgangs bei Umsatz und Gewinn hält das Management an den ambitionierten Jahreszielen fest. Für Anleger stellt sich nun die Frage: Rückschlag oder Einstiegschance?
Im ersten Quartal 2025 sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 38,6 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA fiel um rund 30 Prozent auf 6,3 Millionen Euro, das EBIT um knapp 40 Prozent auf 4,5 Millionen Euro. Der Nettogewinn schrumpfte mit 2,3 Millionen Euro auf weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts. Die SFC Energy-Aktie, gelistet im SDAX, verlor daraufhin zeitweise bis zu 14 Prozent und notierte zuletzt immer noch über 10 Prozent im Minus bei 22,80 Euro.
Der Vorstand sieht dennoch keinen Grund zur Sorge. Vorstandschef Dr. Peter Podesser sprach von einem erwartungsgemäß verhaltenen Start, der durch ein Großprojekt in Indien im Vorjahresquartal überstrahlt wurde. Allein dieses Projekt hatte damals über 10 Millionen Euro zum Umsatz beigetragen. Ohne diesen Einmaleffekt sei das Ergebnis durchaus solide.
Starke regionale Entwicklung und stabile Marge
Trotz des Rückgangs bei den Gesamtzahlen zeigt sich eine robuste Entwicklung in den Kernregionen. In Europa konnte der Umsatz um 34 Prozent, in den USA sogar um 61 Prozent gesteigert werden. Dabei wirkten auch Vorzieheffekte aufgrund möglicher Zollstreitigkeiten unterstützend. Die Bruttomarge blieb mit 44,3 Prozent stabil auf Vorjahresniveau.
Segmentseitig blieb Clean Energy mit einem Anteil von 73,5 Prozent am Gesamtumsatz die stärkste Sparte, obwohl der Umsatz hier um 7,8 Prozent zurückging. Im Bereich Clean Power Management hingegen legte der Umsatz um 10,7 Prozent zu – auf 10,2 Millionen Euro. Die SFC Energy AG profitiert zunehmend von einer breiteren regionalen Verteilung ihres Geschäfts und einer wachsenden Nachfrage nach mobilen und stationären Brennstoffzellenlösungen.
Auftragseingang und Auftragsbestand rückläufig
Zum 31. März 2025 belief sich der Auftragseingang auf 17,8 Millionen Euro – ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Der Auftragsbestand sank auf 84,7 Millionen Euro (Ende Dezember 2024: 104,6 Millionen Euro). Analysten wie Malte Schaumann von Warburg Research sehen darin keinen Grund zur Panik. Auftragseingänge schwanken im Verlauf des Jahres erfahrungsgemäß stark, so seine Einschätzung.
SFC Energy-Aktie: Prognose für 2025 vom Unternehmen bestätigt
Ungeachtet des verhaltenen Quartals hält der Vorstand an der Prognose für 2025 fest. Der Umsatz soll im laufenden Jahr auf 160,6 bis 180,9 Millionen Euro steigen (2024: 144,8 Mio. Euro). Für das bereinigte EBITDA werden 24,7 bis 28,2 Millionen Euro erwartet, das EBIT soll zwischen 17,5 und 20,6 Millionen Euro liegen. Auch geplante Expansionen in Skandinavien sowie neues Geschäft im Bereich Verteidigung und öffentliche Sicherheit in Indien und Nordamerika sollen neue Wachstumsimpulse liefern.
Die Analysten großer Häuser zeigen sich trotz des Kursrückgangs weiter zuversichtlich. Die Deutsche Bank belässt das Kursziel bei 33 Euro mit einer Kaufempfehlung. Berenberg sieht das Potenzial bei 25 Euro, Warburg Research bei 27 Euro – ebenfalls mit dem Votum „Buy“. Gründe seien unter anderem die weltweite Expansion und erhöhte Kapazitäten.
SFC Energy-Aktie: Was sollten Anleger jetzt tun?
Die SFC Energy-Aktie zeigt kurzfristig Schwäche, doch der langfristige Wachstumstrend scheint intakt. Die solide Eigenkapitalquote von 71,9 Prozent, stabile Margen und die bestätigte Prognose stützen das Vertrauen in die SFC Energy AG. Wer auf den Ausbau alternativer Energien setzt, findet in der SFC Energy-Aktie eine interessante, wenn auch volatilere Depotbeimischung. Rücksetzer wie aktuell könnten eine Einstiegschance sein – vorausgesetzt, man bringt die nötige Geduld mit.
Langfristig bleibt die SFC Energy-Aktie eine Wette auf die Zukunft der Energieversorgung – insbesondere im industriellen und sicherheitsrelevanten Umfeld.