Finanzen

Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt, stellt sich die Frage: Wird Krypto künftig im Weißen Haus regiert? Und wie reagiert Europa auf diesen geopolitisch brisanten Kurswechsel?
31.05.2025 07:58
Lesezeit: 3 min

Trumps Mediensparte will 20 Milliarden Kronen für Krypto aufbringen

Donald Trump zeigt offen seine Begeisterung für digitale Währungen – nun plant seine Mediensparte, die Trump Media & Technology Group (TMTG), massive Investitionen in den Kryptomarkt. Laut einem Bericht der Financial Times will das Unternehmen, das unter anderem das soziale Netzwerk Truth Social betreibt, bis zu 3 Milliarden US-Dollar aufbringen, um diese Mittel in Kryptowährungen wie Bitcoin zu investieren.

2 Milliarden Dollar sollen durch den Verkauf von Aktien generiert werden, 1 Milliarde durch wandelbare Anleihen. Zeitrahmen, Struktur und Umfang der Kapitalaufnahme könnten sich laut internen Quellen noch ändern – die Nachfrage von Investoren sei jedoch groß. Zusätzlich plant TMTG die Einführung eines börsengehandelten Fonds (ETF), der sich auf Kryptowährungen konzentrieren soll. Am vergangenen Freitag legte die Aktie der Trump Media Group um 4,6 Prozent auf 25,70 Dollar zu – entsprechend einer Marktkapitalisierung von 5,7 Milliarden Dollar. Der Handel soll zum Marktpreis erfolgen.

Kryptogipfel in Las Vegas – Trumps Vertraute in Lauerstellung

Noch in dieser Woche findet in Las Vegas eine große Kryptowährungskonferenz statt. Laut Financial Times könnte die geplante Kapitalaufnahme dort offiziell verkündet werden. Erwartet werden Redebeiträge von Vizepräsident J.D. Vance, Donald Trump Jr., Eric Trump sowie Trumps Sonderberater für Kryptowährungen, David Sachs.

Weder die Genannten noch das Unternehmen wollten sich gegenüber der Financial Times äußern. Stattdessen teilte TMTG in einer offiziellen Stellungnahme mit: „Die Financial Times scheint dumme Journalisten zu beschäftigen, die noch dümmere Quellen haben.“

Trumps Krypto-Offensive und der Einfluss auf die Finanzmärkte

Die angekündigte Milliardeninvestition ist der bislang deutlichste Schritt in Trumps wachsendem Engagement im Kryptobereich. Der US-Präsident will die Vereinigten Staaten zur weltweiten „Kryptohauptstadt“ machen – inklusive staatlicher Kryptoreserven. Das hat dem Markt spürbaren Auftrieb gegeben: Seit Trumps Wahlsieg am 4. November stieg der Bitcoin-Kurs um 51 Prozent, zuletzt auf ein Rekordhoch von 109.000 US-Dollar.

Bei einer Gala vergangene Woche versprach Trump laut New York Times mehreren Hundert Krypto-Investoren, die Branche vom Weißen Haus aus aktiv zu fördern. Eingeladen waren die 220 größten Inhaber seiner eigenen Kryptowährung $TRUMP – zur „unvergesslichen Galadinner mit dem Präsidenten“ im Trump National Golf Club in Virginia. $TRUMP wurde vier Tage vor Trumps Amtseinführung gestartet und erreichte wenige Stunden nach Launch eine Marktkapitalisierung von über 14 Milliarden Dollar – derzeit liegt sie bei rund 12,5 Milliarden. Auch Melania Trump hat ihre eigene digitale Währung lanciert. Die Trump Organization hält 80 Prozent von $TRUMP – wie viel Donald Trump persönlich daran verdient, ist unbekannt.

Bedeutung für Deutschland: Krypto wird geopolitisch

Für Deutschland und die EU bedeutet Trumps Krypto-Offensive eine geopolitische Herausforderung: Während die USA den nächsten Schritt zur tokenisierten Wirtschaft gehen, bleiben hierzulande viele Projekte in regulatorischen Grauzonen stecken. Sollten die USA unter Trump eine aggressive Krypto-Strategie verfolgen, könnten deutsche Finanzdienstleister, Börsenbetreiber und Blockchain-Unternehmen ins Hintertreffen geraten. Eine Reaktion der deutschen Politik auf diese Entwicklung ist bislang nicht erkennbar.

Trumps Milliardenwette auf Bitcoin ist auch ein Signal an Europa

Donald Trumps geplanter Einstieg in den Kryptomarkt hat politische und wirtschaftliche Sprengkraft. Sollte er die angekündigte Offensive tatsächlich umsetzen, könnten die USA zu einem globalen Epizentrum der Kryptoökonomie werden – mit regulatorischem Rückenwind und politischem Willen. Europa und Deutschland drohen dagegen, an Relevanz zu verlieren, wenn sie weiterhin zögern, auf das neue Finanzzeitalter zu reagieren.

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