Geringe Ersparnisse durch Bonusprogramme
Wie viel lässt sich sparen, wenn Kunden Treue-Apps von Handelsketten wie Rewe, Lidl oder Kaufland einsetzen? Nicht viel – zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Preisvergleichs-App Smhaggle.
Smhaggle hat die Bonusprogramme ausgewählter Händler verglichen. Dafür wurden zwischen Januar und März 2025 mehr als 1,26 Millionen Kassenbons ausgewertet. Kaufland lag im Vergleich der analysierten Anbieter vorn. Mit der Kaufland Card konnten Kunden im ersten Quartal durchschnittlich 2,29 Prozent ihrer Gesamtausgaben im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogerien einsparen. Bei einem Einkauf über 100 Euro entspricht das 2,29 Euro.
Experte: Mit Angeboten gezielt sparen
Bei anderen Ketten fällt der Nutzen der Apps laut Smhaggle geringer aus. Die Drogerie dm kommt auf 1,68 Prozent, Lidl Plus auf 1,6 Prozent, Edeka auf 1,59 Prozent und Rossmann auf 1,32 Prozent. Noch niedriger liegt die Ersparnis bei Rewe Bonus (0,82) und Penny (0,75 Prozent). Beim Multipartner-Programm Payback, an dem unter anderem Edeka, Netto und dm beteiligt sind, sparen Verbraucher 1,38 Prozent.
"Durch den gezielten Einkauf von Aktionsangeboten und den regelmäßigen Wechsel des Händlers kann man bequemer und deutlich mehr sparen als mit einem einzelnen oder mehreren Bonusprogrammen", sagt Smhaggle-Geschäftsführer Sven Reuter. Wer Produkte im Sonderangebot kauft, kann im Schnitt 30 Prozent sparen. Bei Bonusprogrammen sind es meist lediglich ein bis zwei Prozent.
Daten gegen Vorteile
Nahezu alle großen Handelsketten bieten eine App, die Kunden auf ihren Smartphones nutzen. Darin bewerben sie ihre Produkte und Sonderangebote. In den Apps schließen Kunden und Händler ein Tauschgeschäft: Registrierte Nutzer erhalten exklusive Vorteile. Die Unternehmen gewinnen dafür – im besten Fall – treuere Kunden und deren Daten. Diese helfen ihnen zu erkennen, was die Käufer wünschen.
Übermittlung persönlicher Daten kritisch gesehen
Viele Menschen verwenden Treue-Apps von Lebensmittelhändlern, um Rabatte zu erhalten, wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Mehr als 2000 Personen wurden dazu im Februar repräsentativ befragt. Fast jeder Vierte nutzt die Apps demnach nicht und plant dies auch künftig nicht.
Am häufigsten wird kritisiert, dass persönliche Daten übermittelt werden. Das geben 39 Prozent der Befragten an. Fast ebenso viele stört, dass ihr Kaufverhalten analysiert wird (38 Prozent). Uneinigkeit herrscht darüber, dass nur registrierte Kunden Rabatte bekommen. 41 Prozent finden das gut, 40 Prozent lehnen es ab.