Facebook-Daten: Was Facebook mit Ihren Fotos machen kann
Mit einer neuen Funktion ermöglicht es Facebook, die Fotos der Nutzer vom Smartphone direkt auf Server des Unternehmens hochzuladen. Die sogenannte „Cloud-Verarbeitung“ ist laut Facebook freiwillig – doch viele Nutzer riskieren, sie versehentlich zu aktivieren.
Der Konzern Meta, Eigentümer von Facebook, nutzt die Funktion, um automatische Bearbeitungsvorschläge für Fotos zu machen. Sobald Sie über Facebook eine Story erstellen, erscheint ein Fenster mit der Frage, ob die Cloud-Verarbeitung aktiviert werden soll. Stimmen Sie zu, kann Meta Zugriff auf Ihre gesamte Kamerarolle erhalten, berichtet die dänische Nachrichtenseite Input.
Nutzer können leicht in die Falle tappen
Peter Mackhé, Medienexperte beim schwedischen Werbetreibendenverband, sieht die neue Funktion ambivalent. „Einerseits bietet sie die Möglichkeit, Fotos einfacher in sozialen Medien zu teilen“, erklärt Mackhé. Die Risiken seien aber erheblich. „Die Funktion tauchte vor wenigen Tagen in meinem eigenen Feed auf. Ich wollte zustimmen oder ablehnen, aber es war unklar, was genau damit verbunden ist“, so Mackhé.
Die Gestaltung der Abfrage führt dazu, dass es einfacher ist, die Zustimmung zu erteilen als abzulehnen. Viele Nutzer merken womöglich gar nicht, was sie freigeben. Meta betont, es handele sich aktuell um eine Testfunktion. Sie solle nicht dazu dienen, die KI des Konzerns zu trainieren, sondern lediglich das Teilen von Inhalten aus der eigenen Kamerarolle vereinfachen. Kritiker sehen dennoch Risiken. Mackhé warnt: „Heute läuft das in einer bestimmten Form – aber Meta kann die Nutzungsbedingungen jederzeit ändern. Nutzer müssen diese Veränderungen selbst aufmerksam verfolgen.“
Bedeutung für Deutschland – Datenzugriffe im Fokus
Auch für deutsche Nutzer hat die neue Funktion erhebliche Relevanz. Der Zugriff auf die Kamerarolle berührt datenschutzrechtlich sensible Bereiche. Selbst wenn die Zustimmung scheinbar freiwillig erfolgt, bleibt die Frage, wie transparent Meta über die Nutzung informiert.
Zudem zeigt sich, dass internationale Plattformen gezielt Testfunktionen einführen, die spätere Ausweitungen vorbereiten. Für deutsche Verbraucher bedeutet das: Einstellungen regelmäßig überprüfen, Zustimmung nicht unbedacht erteilen und sich über neue Funktionen genau informieren. Datenschützer in der EU und in Deutschland könnten den Vorgang zum Anlass nehmen, die Transparenzpflichten von Tech-Konzernen erneut zu verschärfen.