Wirtschaft

BASF senkt Prognose: Zölle und Konjunkturflaute bremsen Geschäftserwartungen

Der Chemieriese BASF korrigiert seine Gewinnerwartung für 2025 deutlich nach unten. Grund sind die schwächere globale Konjunktur und geopolitische Risiken – vor allem neue US-Zölle sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Die veränderten Rahmenbedingungen belasten Absatzmärkte, Investitionsklima und Exportchancen des DAX-Konzerns.
14.07.2025 10:18
Lesezeit: 2 min

Aktienkurs reagiert volatil auf Gewinnwarnung

Die BASF-Aktie verlor am Montag nach dem Handelsstart zunächst rund ein Prozent, drehte jedoch danach ins Plus. Analysten und Händler hatten bereits zuvor auf eine Gewinnwarnung des Chemieriesen spekuliert. Zum Start der neuen Woche belasteten neue Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump gegen die EU die Aktienmärkte. Der Dax als deutscher Leitindex lag ebenfalls knapp ein Prozent im Minus.

Gesenkter Ergebnisausblick: Neue EBITDA-Spanne für 2025

Für 2025 strebt BASF beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jetzt nur noch 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro an. Zuvor hatte das Unternehmen 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro angepeilt – nach knapp 7,9 Milliarden im Vorjahr. Analysten rechneten zuletzt im Schnitt mit einem Ergebnis von 7,6 Milliarden Euro.

UBS: Erwartungen am unteren Rand erfüllt

Die Mitte der neuen Prognosespanne liege auf Linie mit den Markterwartungen, konstatierte UBS-Analyst Geoff Haire. Auch für das zweite Halbjahr sei beim operativen Ergebnis nun ein Rückgang zu erwarten, allerdings nicht so stark wie in den ersten sechs Monaten. Hinter der erwarteten Erholung des Ergebnisses im kommenden Jahr stehe nun ein Fragezeichen.

Zweites Quartal: Ergebnis im Rahmen der Erwartungen

Im zweiten Quartal betrug das operative Ergebnis nach vorläufigen Berechnungen 1,77 Milliarden Euro und traf damit die Erwartungen der Analysten. Im Vorjahreszeitraum hatte BASF hier 1,96 Milliarden Euro ausgewiesen.

Umsatzrückgang bei Basischemikalien, Agrar stabilisiert

Der Umsatz ging im Quartal wegen niedrigerer Preise vor allem bei Basischemikalien um 2,1 Prozent auf 15,77 Milliarden Euro zurück. Die Mengen seien hingegen leicht gestiegen, hieß es. Dabei habe das Unternehmen vor allem im Geschäft mit der Landwirtschaft und in der Sparte Surface Technologies – zu der etwa Batteriematerialien, Autoreparaturlacke und Oberflächenbehandlung gehören – deutlich mehr abgesetzt.

Niedriger Nettogewinn trotz stabiler Mengen

Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von voraussichtlich rund 80 Millionen Euro hängen – nach 430 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten einen deutlich höheren Überschuss erwartet.

Strukturelle Probleme in der Chemiebranche verstärken Druck

Die Chemiebranche leidet schon länger unter einer Nachfrageschwäche und gesunkenen Preisen. Hinzu kommen die anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump.

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