Finanzen

Mercedes-Aktie im Aufwind: Handelsdeal sorgt für Kursrally – lohnt jetzt der Einstieg?

Die Mercedes-Aktie zieht wieder verstärkt die Aufmerksamkeit auf sich – ausgelöst durch internationale Handelsdeals und technische Kaufsignale. Doch wie nachhaltig ist die aktuelle Rally wirklich? Und was sollten Anleger beachten, bevor sie einsteigen? Ein genauer Blick lohnt sich – nicht nur kurzfristig.
23.07.2025 14:20
Aktualisiert: 23.07.2025 14:23
Lesezeit: 3 min
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Mercedes-Aktie im Aufwind: Handelsdeal sorgt für Kursrally – lohnt jetzt der Einstieg?
Die Mercedes-Aktie klettert kräftig nach oben (Foto: dpa). Foto: Bernd Weißbrod

Mercedes-Aktie: Handelsdeal zwischen USA und Japan beflügelt Autowerte

Die Mercedes-Aktie profitiert aktuell stark von einer geopolitischen Entspannung im internationalen Handel. Am Mittwoch haben besonders europäische Autowerte Auftrieb erhalten, nachdem sich die USA und Japan auf eine Einigung im Zollstreit verständigten. Anleger werten dies als positives Signal – mit der Hoffnung auf eine ähnliche Annäherung in den laufenden Verhandlungen zwischen der EU und den USA.

Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Autos legte infolgedessen um 4 Prozent zu und näherte sich erneut seinem Monatshoch. Besonders dynamisch zeigten sich die Porsche-Aktien (ISIN: DE000PAG9113) mit einem Anstieg von über 8 Prozent – ein Niveau wie zuletzt im Mai. Die Papiere des Stuttgarter Autobauers eroberten die DAX-Spitze. Ähnlich stark waren die zuletzt ebenfalls gebeutelten Stellantis-Aktien (ISIN: NL00150001Q9). Auch der VW-Aktienkurs (ISIN: DE0007664039), die Mercedes-Aktie (ISIN: DE0007100000) und die BMW-Aktien (ISIN: DE0005190003) legten zu, ebenso wie die Papiere des Autozulieferers Continental. An der Börse in Tokio zeigte sich ein ähnliches Bild: Dort gehörten ebenfalls Autowerte wie Toyota und Mazda zu den Favoriten des Tages. Der internationale Handelskompromiss hat damit global für eine Aufwärtsbewegung gesorgt – und die Mercedes-Aktie rückt wieder verstärkt in den Fokus von Anlegern.

Mercedes-Aktie erholt sich von April-Tief

Noch vor wenigen Monaten sah das Bild deutlich düsterer aus: Im Zuge der US-Zollmaßnahmen verlor die Mercedes-Aktie im April zeitweise rund -25 Prozent ihres Wertes. Nun jedoch mehren sich die Zeichen einer nachhaltigen Erholung. Nach der aktuellen Kurserholung nähert sich die Aktie nun wieder der vielbeachteten 200-Tage-Linie bei 54,48 Euro – ein bedeutender technischer Widerstand im Chartbild.

Ein Durchbruch über diese Marke würde als starkes Kaufsignal gewertet. Gelingt zudem der Sprung über die Hürde bei 55 Euro, wären in der Folge Kursziele von 57 Euro, 60 Euro und sogar 62 Euro denkbar. Technisch gesehen befindet sich die Mercedes-Aktie damit auf dem Weg zurück in einen intakten Aufwärtstrend.

Mercedes: Starke Dividende trifft auf langfristige Fragezeichen

Neben der charttechnischen Lage lohnt auch ein Blick auf die fundamentalen Kennzahlen. Trotz politischer Turbulenzen in den vergangenen Jahren bleibt Mercedes-Benz eine feste Größe im Luxussegment der Automobilbranche. Die Marke steht weiterhin für Wohlstand und Qualität. Anleger schätzen vor allem die attraktive Dividendenrendite: Mit rund 8 Prozent bietet die Mercedes-Aktie derzeit eine der höchsten Ausschüttungen unter den DAX-Werten.

Allerdings bleibt die Lage im Automobilsektor angespannt. Die deutsche Industrie steht unter Druck – nicht nur durch Handelskonflikte, sondern auch durch strukturelle Herausforderungen wie die Transformation hin zur Elektromobilität, zunehmende Regulierung und geopolitische Risiken. Für langfristige Investoren bedeutet das: Chancen und Risiken liegen dicht beieinander.

Wie ist die Mercedes-Aktie bewertet?

Analysten sehen in der Mercedes-Aktie derzeit ein interessantes Value-Investment. Das Papier wird im Vergleich zur Branche moderat bewertet und weist ein günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis auf. Der Autobauer steht trotz der Unsicherheiten solide da, was Investoren mit einer langfristigen Perspektive zugutekommen könnte. Wer auf deutsche Autoaktien setzt, findet bei der Mercedes-Aktie ein starkes Dividendenargument kombiniert mit Aufholpotenzial.

Zudem zeigen sich erste positive Impulse im internationalen Absatz, insbesondere aus Asien. Die Mercedes-Aktienanalyse offenbart ein Unternehmen, das sich den Herausforderungen stellt, ohne dabei die eigene Markenidentität zu verlieren.

Was sollten Anleger jetzt tun?

Für kurzfristig orientierte Anleger kann die Mercedes-Aktie aktuell besonders interessant sein. Sollte es zu einem Ausbruch über die 200-Tage-Linie kommen, könnten sich daraus zügige Kursgewinne ergeben – ideal für Trader. Wer hingegen mittel- bis langfristig investiert, sollte die Entwicklung der globalen Konjunktur und die weiteren Verhandlungen im Handelsstreit genau beobachten.

Trotz des jüngsten Aufschwungs gibt es weiterhin Unsicherheiten. Die Transformation der Autobauer ist nicht abgeschlossen, und neue Risiken können jederzeit auf die Märkte durchschlagen. Dennoch: Das derzeitige Kursniveau und die hohe Dividendenrendite machen die Mercedes-Aktie zumindest zu einem Kandidaten für die Watchlist. Anleger sollten jedoch stets auch Alternativen im Sektor im Blick behalten, um ihr Risiko zu streuen.

Analystenmeinungen zur Mercedes-Aktie

Jefferies & Company Inc. bewerten die Mercedes-Aktie am 22.07.2025 mit "Hold", was einer neutralen Einschätzung entspricht. Die Analysten von RBC Capital Markets stuften das Papier am 15.07.2025 hingegen auf "Outperform", was auf überdurchschnittliches Kurspotenzial hindeutet. UBS AG wiederum bleibt in ihrer Analyse vom 03.07.2025 bei einer "Neutral"-Bewertung. Damit zeigt sich, dass die Experten die Mercedes-Aktie aktuell differenziert sehen – Potenzial ist vorhanden, aber auch Zurückhaltung ist angesichts der komplexen Marktlage geboten.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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