Wirtschaft

DHL-Aktie trotzt Handelschaos: Gewinn steigt – trotz sinkendem Umsatz

Trotz geopolitischer Spannungen, schwankender Nachfrage und der Belastung durch Handelskonflikte hat die DHL Group im zweiten Quartal positiv überrascht: Während der Umsatz zurückging, konnte der Logistikkonzern seinen Gewinn deutlich steigern. Mit Preiserhöhungen, Kostendisziplin und Sondereffekten trotzt das Unternehmen dem globalen Gegenwind – und hält an seinen Jahreszielen fest.
05.08.2025 09:12
Lesezeit: 1 min
DHL-Aktie trotzt Handelschaos: Gewinn steigt – trotz sinkendem Umsatz
DHL-Container stehen vor dem neuen Luftfracht Hub (Foto: dpa). Foto: Andreas Arnold

Überraschend starkes Quartalsergebnis

Trotz weltweiter Handelskonflikte und sinkender Versandmengen hat die DHL Group im zweiten Quartal überraschend gute Zahlen vorgelegt. Während Analysten nur mit einem stabilen Ergebnis gerechnet hatten, steigerte der DAX-notierte Logistikkonzern seinen operativen Gewinn (Ebit) um knapp 6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kletterte um fast 10 Prozent auf 815 Millionen Euro.

Umsatz unter Druck – Gewinn dank Preiserhöhungen und Effizienz

Zwar sank der Umsatz infolge von Wechselkurseffekten und dem stockenden Welthandel um knapp 4 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro, doch DHL konnte mit Kapazitätsanpassungen, Preiserhöhungen und Kostensenkungen gegensteuern. Besonders das Express-Geschäft blieb profitabel, obwohl die Zahl zeitkritischer Sendungen zurückging.

Schwächen im Fracht- und Auslandsgeschäft

Im Frachtgeschäft hingegen verzeichnete der Konzern einen Gewinnrückgang von fast 30 Prozent. Gründe sind vor allem die schwache Konjunktur in Europa und geringere Transportmengen, insbesondere auf der Straße und dem Seeweg. Auch das internationale Paketgeschäft litt unter Investitionen und Druck auf die Margen.

Deutschland bleibt stabil – Sondereffekt in der Kontraktlogistik

Auf dem Heimatmarkt Deutschland profitierte DHL von höheren Preisen und gesunkenen Kosten. Zwar ging die Briefmenge weiter zurück, doch das Paketgeschäft entwickelte sich positiv. In der Kontraktlogistik sorgte vor allem die Vollkonsolidierung eines Joint Ventures in Saudi-Arabien für Rückenwind – zusätzlich zur wachsenden Nachfrage nach Automatisierungslösungen.

Jahresprognose bestätigt – Ausblick bleibt vorsichtig

Trotz geopolitischer Unsicherheiten und globaler Wirtschaftsschwankungen hält der Konzern an seinem Jahresziel fest: Ein operatives Ergebnis von mindestens 6,0 Milliarden Euro wird weiterhin angestrebt. Die Finanzchefin Melanie Kreis betonte jedoch, dass das Umfeld volatil bleibe und das zweite Halbjahr erneut von Schwankungen geprägt sein dürfte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...