Überraschend starkes Quartalsergebnis
Trotz weltweiter Handelskonflikte und sinkender Versandmengen hat die DHL Group im zweiten Quartal überraschend gute Zahlen vorgelegt. Während Analysten nur mit einem stabilen Ergebnis gerechnet hatten, steigerte der DAX-notierte Logistikkonzern seinen operativen Gewinn (Ebit) um knapp 6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kletterte um fast 10 Prozent auf 815 Millionen Euro.
Umsatz unter Druck – Gewinn dank Preiserhöhungen und Effizienz
Zwar sank der Umsatz infolge von Wechselkurseffekten und dem stockenden Welthandel um knapp 4 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro, doch DHL konnte mit Kapazitätsanpassungen, Preiserhöhungen und Kostensenkungen gegensteuern. Besonders das Express-Geschäft blieb profitabel, obwohl die Zahl zeitkritischer Sendungen zurückging.
Schwächen im Fracht- und Auslandsgeschäft
Im Frachtgeschäft hingegen verzeichnete der Konzern einen Gewinnrückgang von fast 30 Prozent. Gründe sind vor allem die schwache Konjunktur in Europa und geringere Transportmengen, insbesondere auf der Straße und dem Seeweg. Auch das internationale Paketgeschäft litt unter Investitionen und Druck auf die Margen.
Deutschland bleibt stabil – Sondereffekt in der Kontraktlogistik
Auf dem Heimatmarkt Deutschland profitierte DHL von höheren Preisen und gesunkenen Kosten. Zwar ging die Briefmenge weiter zurück, doch das Paketgeschäft entwickelte sich positiv. In der Kontraktlogistik sorgte vor allem die Vollkonsolidierung eines Joint Ventures in Saudi-Arabien für Rückenwind – zusätzlich zur wachsenden Nachfrage nach Automatisierungslösungen.
Jahresprognose bestätigt – Ausblick bleibt vorsichtig
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und globaler Wirtschaftsschwankungen hält der Konzern an seinem Jahresziel fest: Ein operatives Ergebnis von mindestens 6,0 Milliarden Euro wird weiterhin angestrebt. Die Finanzchefin Melanie Kreis betonte jedoch, dass das Umfeld volatil bleibe und das zweite Halbjahr erneut von Schwankungen geprägt sein dürfte.


