Dividendenaktien: Dividendenexperte Marcus Hernhag hat vier Aktien identifiziert, die Anlegern schon in naher Zukunft attraktive Ausschüttungen versprechen sollen. Hernhag, der seit über 25 Jahren an der Börse aktiv ist und mehrere Investmentbücher verfasst hat, verfolgt bei der Auswahl von Dividendenaktien einen strukturierten Ansatz. Mindestens 13 Kriterien fließen in seine Analyse ein. Nun hat er vier Aktien vorgestellt, die er derzeit für kaufenswert hält.
Sein eigenes Portfolio legte 2023 inklusive Dividenden um 23 Prozent zu. Im laufenden Jahr liegt das Plus bislang bei rund fünf Prozent. In einem Interview mit „Dagens Industri“ erklärte Hernhag, er habe im Frühjahr kurzfristige Rückgänge verzeichnet, sei aber nun wieder auf Wachstumskurs.
SEB-Aktie, Novo Nordisk-Aktie, Lime-Aktie und Nordnet-Aktie - im Fokus
Erste Wahl ist für Hernhag die schwedische Großbank SEB. Die Kursentwicklung der SEB-Aktie sei vernünftig, das Papier eigne sich als Basisinvestment. Zweiter Kandidat ist der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk. Trotz Kurseinbruch sieht Hernhag bei der Novo Nordisk-Aktie Erholungspotenzial – vor allem, weil die Dividendenzahlungen kontinuierlich steigen. Dritte Empfehlung ist Lime Technologies. Das IT-Unternehmen kämpfte zwar zuletzt mit schwachem Wachstum, doch die Margen blieben stabil. Für Dividendenjäger sieht Hernhag bei der Lime-Aktie eine attraktive Einstiegsmöglichkeit. Als vierten Wert nennt er den Online-Broker Nordnet, den er als wachstumsstarke Alternative zu klassischen Banken betrachtet. Er selbst halte Aktien von Avanza und sehe in der Nordnet-Aktie eine sinnvolle Ergänzung.
Insgesamt besteht Hernhags Portfolio aus 36 Titeln. Die größten Positionen halten die Telekomfirma Tele2 und der Anbieter Bahnhof – mit Kursgewinnen von 50 bzw. 22 Prozent in diesem Jahr. Dort plant er aktuell keine Nachkäufe.
Deutschlands Bedeutung: Dividendenaktien im europäischen Vergleich
Für deutsche Anleger bieten Hernhags Analysen wichtige Impulse, da auch hierzulande die Nachfrage nach dividendenstarken Aktien kontinuierlich steigt. Angesichts der schwachen Realzinsen und geopolitischen Unsicherheiten gewinnen stabile Ausschüttungen an Bedeutung. Besonders europäische Titel mit konservativer Bilanzpolitik rücken in den Fokus langfristiger Investoren. Hernhags schwedische Favoriten zeigen, wie sich Substanz und Ertragskraft erfolgreich kombinieren lassen – auch für deutsche Portfolios relevant.
Zukäufe und Verkäufe im Sommer
Im Sommer erweiterte Hernhag seine Positionen bei Handelsbanken und dem ETF Xact Norden, den er wegen stabiler Ausschüttungen schätzt. Handelsbanken bietet aktuell eine Rendite von 5,9 Prozent. Gleichzeitig trennte er sich von Anteilen des Buchmachers Betsson und investierte stattdessen in Evolution, einem Anbieter von Live-Casino-Diensten. Diese Aktie habe langfristiges Potenzial, so Hernhag, der mit einer besseren Performance im zweiten Halbjahr rechnet.
Dividendenrendite der schwedischen Börse: Spitzenwert von 25 Prozent
An der Stockholmer Börse werden in der zweiten Jahreshälfte rund 80 Unternehmen Dividenden ausschütten. Unter den Großkonzernen befinden sich H&M, Atlas Copco, Epiroc, Tele2 und Ericsson. Insgesamt sollen über 20 Milliarden schwedische Kronen ausgeschüttet werden – das entspricht mehr als 1,7 Milliarden Euro. Die höchste Rendite bietet die Investmentfirma Naxs mit einer Sonderdividende von 16 Kronen pro Aktie. Das entspricht einer Rendite von knapp 25 Prozent.