Politik

Wahlumfrage MV: AfD legt im Nordosten stark zu - stärkste Kraft

Ein Jahr vor Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern: Die AfD würde mit großem Abstand als stärkste Partei hervorgehen - zeigt eine aktuelle Umfrage.
26.09.2025 12:11
Lesezeit: 2 min
Wahlumfrage MV: AfD legt im Nordosten stark zu - stärkste Kraft
Amtierende SPD Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Mecklenburg-Vorpommern: Wäre am Sonntag Landtagswahl, wäre die AfD stärkste Kraft im Land. (Foto: dpa) Foto: Philip Dulian

In einem Jahr wird in Mecklenburg-Vorpommern der Landtag gewählt. Eine neue Umfrage bestärkt die AfD: Mit 38 Prozent der Stimmen wäre sie die klar stärkste Kraft.

AfD legt im Nordosten stark zu – stärkste Kraft

Plätzerücken zwischen SPD und AfD: Etwa ein Jahr vor der nächsten Wahl in Mecklenburg-Vorpommern würden einer infratest-dimap-Umfrage zufolge 38 Prozent der Wähler im Land die AfD wählen. Die Partei wäre damit mit Abstand die stärkste Kraft, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, wie aus der Umfrage hervorgeht, die der Norddeutsche Rundfunk in Auftrag gegeben hat.

Zum Vergleich: Die AfD würde damit ihr Ergebnis der Landtagswahl 2021 (16,7 Prozent) mehr als verdoppeln.

Die AfD hat für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Personalfrage vorläufig geklärt: Co-Landeschef Leif-Erik Holm soll nach dem Willen des Landesvorstands die Partei als Ministerpräsidentenkandidat in den Wahlkampf führen. In einem Schreiben heißt es, dass Holm nach seiner Nominierung als Direktkandidat für Schwerin auch als Spitzenkandidat vorgesehen sei. Holm wird nicht auf der Landesliste antreten.

Sollte er das Direktmandat gegen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nicht gewinnen, würde er nicht in den Landtag einziehen, könnte aber seinen Bundestagssitz behalten. Die endgültige Entscheidung fällt auf dem Parteitag im November.

AfD plant Leif-Erik Holm als Ministerpräsidentenkandidaten für MV

Die derzeit amtierende SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kommt in der Sonntagsfrage auf 19 Prozent – halb so viel wie bei der Landtagswahl. Die Wahl 2021 hatte die SPD mit der Landesvorsitzenden Schwesig an der Spitze mit 39,6 Prozent klar gewonnen und danach eine Koalition mit der Linken gebildet.

Die CDU würden aktuell 13 Prozent wählen, die Linke kommt auf 12 Prozent. BSW würden 7 Prozent wählen und die Grünen erhielten 5 Prozent der Wählerstimmen. Die FDP spielt demnach zufolge keine Rolle.

Fazit: Der Umfrage zufolge würde die aktuelle Regierung aus SPD und Linke mit nur 31 Prozent weniger Stimmen als die AfD mit 38 Prozent bekommen. Damit wäre die rot-rote Regierung abgewählt.

MV: Koalition ohne AfD möglich?

Welche Koalitionen ohne die AfD wären in Mecklenburg-Vorpommern nach dieser Umfrage überhaupt noch möglich? Ein Dreierbündnis ohne die AfD, mit der sämtliche anderen Parteien eine Zusammenarbeit ablehnen, ist mathematisch ausgeschlossen. Viererkoalitionen wirken politisch kompliziert, da entweder die CDU oder das BSW mit der Linken zusammenarbeiten müsste. Die kommende Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern findet voraussichtlich am 20. September 2026 statt.

Infratest dimap hatte im Auftrag des NDR zwischen dem 18. bis 23. September 1.151 Wahlberechtigte aller Altersgruppen, Bildungsabschlüsse und Geschlechter in Mecklenburg-Vorpommern mittels computergestützter Telefon- und Online-Interviews. Insgesamt wurden 674 Telefoninterviews und 477 Online-Befragungen durchgeführt.

AfD bundesweit in den Umfragen im Aufwind

Anfang September hatte eine Umfrage die AfD in Sachsen-Anhalt mit 39 Prozent klar an der Spitze vor allen anderen politischen Kräften gesehen. Auch auf Bundesebene führt die AfD mittlerweile mit Werten zwischen 26 und 27 Prozent bei verschiedenen Meinungsforschungsinstituten bereits vor der Union aus CDU und CSU (24,5 bis 26 Prozent).

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Die Schwankungsbreite beträgt 2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent und 3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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