PayPal-Aktie: OpenAI-Deal eröffnet neue Dimension des Onlinehandels
Der US-Zahlungsdienstleister PayPal gab am Dienstag eine umfassende Zusammenarbeit mit OpenAI bekannt. Das Unternehmen wird seine digitale Geldbörse künftig in ChatGPT integrieren, sodass Nutzer direkt über die KI-Plattform einkaufen und bezahlen können. Damit wagt PayPal den Schritt in die Ära des KI-Handels und positioniert sich als Vorreiter im Bereich des agentenbasierten Shoppings. „Hunderte Millionen Menschen nutzen ChatGPT jede Woche, um Hilfe bei alltäglichen Aufgaben zu erhalten, darunter die Suche nach Produkten, die ihnen gefallen. Und über 400 Millionen Menschen nutzen PayPal zum Einkaufen“, sagte PayPal-Chef Alex Chriss.
Der OpenAI-Deal erlaubt es Verbrauchern, Produkte zu kaufen, die sie im Chat mit der KI entdeckt haben. Händler wiederum können ihre Angebote über ChatGPT präsentieren und direkt über PayPal abrechnen. Käufer profitieren von bekannten Sicherheitsfunktionen wie Käuferschutz, Sendungsverfolgung und Streitbeilegung. Beide Seiten werden durch PayPal verifiziert – ein entscheidender Vorteil gegenüber anonymen Online-Marktplätzen. „Das ist ein ganz neues Paradigma für den Onlinehandel“, erklärte Chriss. „Agentische KI wird künftig ein zentraler Bestandteil des Einkaufens sein.“
Die PayPal-Aktionäre belohnten die Kooperation mit einem Kursfeuerwerk. Starke Quartalszahlen und die erste PayPal-Dividende trugen zusätzlich ihren Teil zu einem kräftigen Kursplus bei. Zeitweise kletterte die PayPal-Aktie zum Start in den US-Börsenhandel deutlich mehr als elf Prozent nach oben.
PayPal-Deal mit OpenAI stärkt Innovationsstrategie
Für OpenAI bedeutet der PayPal-Deal den nächsten Schritt in der Kommerzialisierung seiner Plattform. Nach Kooperationen mit Walmart, Shopify und Etsy bindet das KI-Unternehmen nun erstmals ein globales Bezahlsystem ein. PayPal wiederum gewinnt Zugang zu den mehr als 700 Millionen wöchentlichen ChatGPT-Nutzern. Damit sichert sich der Zahlungsriese eine Schlüsselrolle im entstehenden Markt des KI-gestützten Handels. Die Integration von PayPal in ChatGPT wird sowohl Käufern als auch Händlern eine nahtlose Verbindung zwischen Produktsuche und Bezahlvorgang bieten.
Parallel dazu wird PayPal die Technologie von OpenAI auch intern stärker nutzen. Die mehr als 24.000 Mitarbeiter sollen künftig auf die Unternehmensanwendungen von OpenAI zugreifen können. Künstliche Intelligenz soll helfen, Produktentwicklungen zu beschleunigen und Prozesse zu automatisieren. Konzernchef Chriss sprach von einem „breit angelegten profitablen Wachstum“ und sieht das Unternehmen „wieder auf Wachstumskurs“.
Quartalszahlen übertreffen Erwartungen deutlich
Neben der technologischen Neuaufstellung überzeugten auch die aktuellen Geschäftszahlen. Von Juli bis Ende September stieg der Umsatz währungsbereinigt um sechs Prozent auf 8,42 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn legte um zwölf Prozent auf 1,34 Dollar je Aktie zu und übertraf damit die Prognosen deutlich. Das abgewickelte Zahlungsvolumen wuchs um 8,4 Prozent auf 458 Milliarden Dollar. Der freie Cashflow schnellte um 48 Prozent auf 2,28 Milliarden Dollar nach oben.
Die Zahl der aktiven Konten stagnierte bei 438 Millionen, dennoch verbesserten sich die Margen spürbar. Die Transaktionsmarge stieg im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 3,87 Milliarden US-Dollar, während die Betriebskosten auf 6,90 Milliarden US-Dollar sanken. Für das Gesamtjahr rechnet PayPal nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 5,35 bis 5,39 US-Dollar – nach zuvor 5,15 bis 5,30 US-Dollar. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen 1,27 bis 1,31 US-Dollar.
Erste PayPal-Dividende in der Firmengeschichte
Ein historischer Schritt ist die erstmals angekündigte PayPal-Dividende. Auf Basis der jüngsten Ergebnisse soll eine Quartalsdividende in Höhe von 0,14 Dollar je Aktie gezahlt werden – die erste Ausschüttung in der Geschichte des Unternehmens. Damit signalisiert PayPal finanzielle Stabilität und den Übergang in eine neue Unternehmensphase. „Dies ist ein stärkeres Unternehmen als noch vor zwei Jahren“, betonte Chriss. Die Ankündigung wurde an der Börse euphorisch aufgenommen. Die PayPal-Aktie sprang vorbörslich um bis zu 17 Prozent nach oben und war der größte Gewinner im S&P 500. Dennoch: In den vergangenen 12 Monaten steht bei der PayPal-Aktie weiterhin ein dickes Minus: Zwischen Oktober 2024 und Oktober 2025 büßte das Papier des US-Zahlungsdienstleisters mehr als 12 Prozent ein.
Trotz dieser schwachen Bilanz sehen Analysten sehen in der Kombination aus solider Profitabilität, Innovationsstrategie und dem OpenAI-Deal nun wieder eine neue Dynamik, die das Vertrauen der Investoren stärkt.
PayPal-Aktie: Anleger hoffen auf nachhaltiges Comeback
Nach schwierigen Jahren infolge des Pandemiebooms und rückläufiger Onlinekäufe scheint die PayPal-Aktie wieder Tritt zu fassen. Während Konkurrenten mit stagnierendem Wachstum kämpfen, setzt PayPal auf technologische Integration und operative Effizienz. Der PayPal-Aktienkurs profitiert von den starken Zahlen ebenso wie von der Vision eines intelligenten, KI-gestützten Einkaufserlebnisses.
Viele Marktbeobachter werten die jüngsten PayPal-News als Wendepunkt. Das Fintech hat laut Experten „die Trägheit der vergangenen Jahre abgeschüttelt“ und positioniert sich als Zahlungsrückgrat des digitalen Handels der Zukunft. Anleger sehen die PayPal-Aktie nun wieder als attraktiven Kaufkandidaten – getragen von soliden Fundamentaldaten, einer wachsenden Technologiekompetenz und einer klaren Zukunftsperspektive.
Mit dem OpenAI-Deal und der erstmaligen PayPal-Dividende hat der Konzern gezeigt, dass er nicht nur auf Trends reagiert, sondern sie aktiv mitgestaltet. Für Investoren sind diese PayPal-News ein starkes Signal: Die PayPal-Aktie ist zurück – und stärker denn je.


