DAX-Kurs vorbörslich schwächer: Zinssorgen belasten – Märkte weltweit unter Druck
Der DAX-Kurs steht am Freitag erneut stark unter Druck. Nachdem die beeindruckenden Nvidia-Quartalszahlen am Vortag zunächst noch für kräftige Kursgewinne gesorgt hatten, kippte die Stimmung rasch. Der deutsche Leitindex wird zum Wochenausklang mit herben Verlusten erwartet – der vermeintliche KI-Schub erwies sich als kurzes Strohfeuer. Damit gerät der DAX-Kurs aktuell in eine Abwärtsbewegung, die ihn zurück auf das niedrigste Niveau seit Mai drücken könnte. Vor Handelsstart am Freitag weisen die Realtime-Indikationen für den DAX aktuell ein Minus von 1,2 Prozent aus bei weniger als 23.000 Punkten.
Noch am Donnerstag hatten die starken Geschäftszahlen des KI-Konzerns Nvidia die Anlegerlaune deutlich gehoben und den DAX-Kurs zwischenzeitlich weit ins Plus befördert. Vor der Nvidia-Zahlenvorlage hatten Zinssorgen den Index bereits auf das tiefste Niveau seit Juni gedrückt, erst im Bereich der exponentiellen 200-Tage-Linie stoppte die Abwärtsbewegung. Diese scheint der deutsche Aktienmarkt an diesem Freitag wieder aufzunehmen: Das DAX-Rekordhoch bei 24.771,34 Punkten ist mittlerweile in weite Ferne gerückt. Ausgelöst wurde die Negativstimmung durch die Börsen in den USA.
Börse aktuell: US-Börsen lösen Abwärtsspirale aus
In den USA nahm der Verkaufsdruck bereits am Donnerstagnachmittag deutlich zu. Was im frühen Handel noch wie moderate Gewinnmitnahmen aussah, weitete sich zu einem breiten Abverkauf aus. Nach dem europäischen Handelsende rutschten die großen US-Indizes tief ins Minus: Der Nasdaq 100 verlor nach einem Plus von über 2 Prozent schließlich rund 2,4 Prozent.
Die Nvidia-Aktie selbst zeigte die dramatische Wendung besonders deutlich. Nach einer Erholung um 5 Prozent drehte das Papier und ging mit Verlusten in Höhe von über über 3 Prozent aus dem Donnerstagshandel. Auch andere Tech-Schwergewichte litten: Die AMD-Aktie verlor fast 8 Prozent, die Intel-Aktie über 4 Prozent. Damit schlägt die Unsicherheit im globalen Tech-Sektor direkt auf den DAX-Kurs durch. Stephen Innes von SPI Asset Management kommentierte die Entwicklung deutlich: "Die KI-Bewertungsblase keucht unter ihrem eigenen Gewicht."
Globale Märkte im Korrekturmodus – auch Bitcoin unter Druck
Die Nervosität an den Aktienmärkten übertrug sich umgehend auf die Kryptowährungen. Der Bitcoin-Kurs fiel auf rund 86.000 US-Dollar, ein Minus von über 7 Prozent innerhalb von 24 Stunden. Bloomberg sprach vom dramatischsten Richtungswechsel seit dem Frühjahr. Und am Freitag scheint sich diese Abwärtsspirale fortzusetzen: Vor Handelsstart an den europäischen Börsen tendiert der Bitcoinpreis bei annähernd 85.425 US-Dollar über 1,4 Prozent im Minus.
Auch die asiatischen Börsen rutschten am Freitagmorgen weiter ab. Laut Innes gerieten sie in dieselbe „Falltür“ – ein Zusammenspiel vieler kleiner Belastungsfaktoren: hohe Investitionen im KI-Sektor, eine hinterherhinkende Monetarisierung neuer Technologien und allgemein steigende Unsicherheiten.
DAX-Kurs: Was bedeutet das für Anleger?
Für Marktbeobachter, die den DAX-Kurs und die Börse aktuell verfolgen, zeigt sich: Die Stimmung bleibt extrem fragil. Der kräftige Umschwung nach den eigentlich positiven NVIDIA-Zahlen verdeutlicht, wie sensibel die Märkte auf Bewertungsängste reagieren. Sollte der Abwärtstrend anhalten, könnte der DAX aktuell weitere Unterstützungsmarken testen. Der DAX-Kurs bleibt damit ein Spiegelbild der globalen Tech- und Zinsunsicherheiten – und Anleger müssen sich auf weiter steigende Volatilität einstellen.


