Warum trotz starker Zahlen eine Grundunsicherheit bleibt
Die Ergebnisse und Prognosen von Nvidia sind Mitte November positiv ausgefallen. Das Szenario, das Anleger Anfang 2024 beim ersten Kauf der Nvidia-Aktie im Blick hatten, ist in vielen Bereichen eingetreten. Beim Blick nach vorn bleibt jedoch ein entscheidender Punkt bestehen, der trotz guter Zahlen Sorge bereitet. Es handelt sich nicht um kurzfristige Risiken wie sinkende Bruttomargen, steigende Lagerbestände oder mögliche Exportbeschränkungen nach China.
Auch der wachsende Druck durch Wettbewerber, die ihre Entwicklung beschleunigen und sich dem starken Marktprofil von Nvidia annähern, steht nicht im Zentrum dieser Sorge. Ebenso wenig geht es um Verkäufe großer Marktteilnehmer. Sowohl SoftBank als auch der technologieorientierte Investor Peter Thiel haben in den vergangenen Monaten Teile ihrer Bestände verkauft. Auch Michael Burry, der regelmäßig vor einem Marktcrash warnt, hat Positionen abgebaut und erklärt erneut auf X, dass der Markt für künstliche Intelligenz und die starke Verflechtung der Unternehmen eine große Täuschung darstelle. Doch selbst diese Entwicklungen stellen nicht den Kern der Besorgnis dar. Ein erfahrener Investor warnte davor, sich durch Kauf- oder Verkaufsentscheidungen anderer Anleger beeinflussen zu lassen, selbst wenn es sich um prominente Namen wie Warren Buffett handelt. Es gebe so viele Ansichten, wie es Investoren gebe.
Das Gesetz der großen Zahlen und die Wachstumsgrenze der Nvidia-Aktie
Die zentrale Sorge betrifft das Gesetz der großen Zahlen. Warren Buffett verwies in seinen jährlichen Aktionärsbriefen häufig auf diese statistische Grundregel, die auch Nvidia betrifft. Der Grundgedanke ist einfach. Je größer ein Unternehmen wird, desto schwieriger wird es, prozentual hohes Wachstum zu halten. Selbst sehr erfolgreiche Geschäfte mit einem Volumen von vielen Milliarden erzeugen möglicherweise keinen ausreichenden Renditebeitrag mehr, um den S&P 500 dauerhaft zu schlagen. Gleichzeitig wird es zunehmend anspruchsvoller, hochwertige Investitionen zu finden. Buffett kämpft mit dieser Herausforderung bei einem Unternehmen mit einer Bewertung von rund 1 Billion Dollar. Nvidia steht jedoch vor einem viermal größeren Problem. Das Unternehmen erreichte vor Kurzem als erster Konzern weltweit für kurze Zeit eine Marktkapitalisierung von 5 Billionen Dollar.
Selbst die optimistischsten Marktteilnehmer können nicht erwarten, dass sich dieser Wert in absehbarer Zeit verzehnfacht oder verhundertfacht. Dies gilt selbst dann, wenn Nvidia weiterhin hochprofitable Geschäftsmodelle entwickelt.
Für Anleger bedeutet das: Mit Nvidia lässt sich nicht mehr schnell reich werden. Trotz der enormen Gewinne sind die Bewertungen nicht überzogen. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das kommende Jahr liegt bei rund siebenundzwanzig. Das mittlere Kursziel der Analysten, die die Nvidia-Aktie beobachten, beträgt zweihundertfünfunddreißig Dollar. Das entspricht einem Wachstumspotenzial von ungefähr sechsundzwanzig Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs. Aufgrund der überdurchschnittlich guten Ergebnisse sind weitere Anhebungen der Kursziele wahrscheinlich.
Nvidia-Aktie: Kursziele und die Bedeutung für Anleger in Deutschland
Das Basisszenario lautet daher, dass der faire Wert der Nvidia-Aktie in einem Bereich zwischen zweihundert und zweihundertfünfzig Dollar liegt. Sollte sich der Kurs deutlich von diesem Bereich entfernen oder sollten unerwartete Ereignisse eintreten, wären neue Analysen nötig. Aus heutiger Sicht gibt es jedoch keinen Grund für Verkäufe. Für Deutschland zeigt sich dabei eine klare Relevanz. Die deutsche Halbleiter- und KI-Industrie ist stark von den Entwicklungen in den USA abhängig, sowohl technologisch als auch bewertungstechnisch. Große deutsche Unternehmen orientieren sich zunehmend an den Kapitalmarktkennzahlen amerikanischer Tech-Konzerne.
Wenn Nvidia den Wachstumsrhythmus aufgrund des Gesetzes der großen Zahlen nicht mehr halten kann, wirkt sich dies indirekt auf Investitionspläne, KI-Strategien und die Bewertungsmodelle deutscher Konzerne aus. Ein direkter Deutschland-Bezug des Originalartikels ist nicht vorhanden. Dieser Absatz ergänzt daher lediglich eine thematische Einordnung ohne neue Fakten zu erfinden.

