Tesla-Aktie im Fokus der Anleger: Teslas abgespecktes Model 3 startet in Deutschland
Tesla hat die günstigste Version seiner Limousine in Deutschland eingeführt. Das Tesla Model 3 Standard ist ab sofort im Web-Konfigurator bestellbar. Der Listenpreis beträgt 36.990 Euro. Dazu kommen 980 Euro „Ziel- und Behördengebühr“; inklusive Überführung werden 37.970 Euro fällig. Die Auslieferung soll im Februar 2026 beginnen.
Damit überträgt Tesla die seit September beim Model Y geltende Differenzierung zwischen Standard- und Premium-Versionen auf das Tesla Model 3. Beim Model Y sank der Einstiegspreis der Standard-Ausführung um 5000 Euro auf 39.990 Euro. Für das Tesla Model 3 sinkt der Einstiegspreis um 3000 Euro gegenüber der bisherigen Basisvariante (Model 3 RWD), die nun wegfällt. Das Tesla Model 3 ist damit wieder günstiger als das Model Y.
Kleinster Tesla mit 534 Kilometern Reichweite
Technisch bleibt das Tesla Model 3 Standard nah an der früheren Basis. Ein LFP-Akku mit gut 62 Kilowattstunden Kapazität bleibt an Bord. Die WLTP-Reichweite gibt Tesla mit 534 Kilometern an, die Höchstgeschwindigkeit mit 201 km/h. Von 0 auf 100 km/h soll der Wagen in 6,2 Sekunden beschleunigen. Das günstigste Premium-Modell startet bei 44.990 Euro plus Überführung, bietet 750 Kilometer WLTP-Reichweite und kommt in 5,2 Sekunden auf 100 km/h, ebenfalls mit Hinterradantrieb.
Weniger Komfortfunktionen
Der Preisvorteil wird über Komfortabstriche erreicht. Außen unterscheidet sich das Tesla Model 3 Standard nur an den 18-Zoll-Felgen im „Prismata“-Design von den Premium-Varianten mit „Photon“-Felgen. Statt sechs Lackfarben gibt es drei: „Pearl White Multi-Coat“ ist kostenlos, „Diamond Black“ und „Stealth Grey“ kosten jeweils 1.300 Euro mehr. Rot, Blau und Silber bleiben den Premium-Ausstattungen vorbehalten. Der Innenraum ist immer schwarz, Weiß ist nicht verfügbar, und es gibt keine alternative Felgenwahl sowie keine 19-Zoll-Option.
Im Fond fehlt der Touchscreen, hinten gibt es keine Sitzheizung. Tesla nennt für das Standardmodell sieben Lautsprecher, in einer anderen Übersicht 9; beim Premium-Modell sind es 9, früher waren bis zu 16 möglich. Eine konfigurierbare Ambientebeleuchtung entfällt, Kunstleder-Dekor wird durch Textilmaterial ersetzt. Die vorderen Sitze sind beheizbar, aber nicht belüftet; die Rücksitze werden manuell statt elektrisch umgelegt. Seitenspiegel klappen elektrisch ein, aber ohne Abblendautomatik, und die Stoßdämpfer sind passiv statt frequenzabhängig. Enthalten ist der Basic Autopilot mit Abstandstempomat und Lenkassistent, der nicht automatisch auf der Autobahn fährt und die Spur wechselt.
Tesla-Aktie: Was bedeutet das für Markt und Anleger?
Mit dem Tesla Model 3 Standard und der neuen Preisstruktur will Tesla die Nachfrage in Deutschland stützen. Das Unternehmen hat hierzulande im Jahr 2025 deutlich an Nachfrage eingebüßt und rangiert in den KBA-Statistiken nur noch auf hinteren Rängen, nachdem zuvor etwa das Model Y regelmäßig zu den bestverkauften Elektroautos zählte. Eine günstigere Einstiegsversion des Tesla Model 3 soll hier gegensteuern. Für Anleger, die Tesla-Aktie und Tesla-Aktienkurs beobachten, ist die Preissenkung ein Hinweis darauf, dass Tesla über den Preis Volumen sichern will – ein Punkt, der für die Tesla-Aktie und den Tesla-Aktienkurs aufmerksam verfolgt wird.
Tesla-Bewertungsdruck: Kontroverse um die Marktbewertung der Tesla-Aktie
Michael Burry bezeichnet die Tesla-Aktie als absurd überbewertet. Burry, bekannt durch seine korrekte Prognose des Immobiliencrashs von 2008, kritisiert vor allem das milliardenschwere Vergütungspaket für Elon Musk. Nach seinen Angaben verwässert dieses Paket die Anteile der Aktionäre jährlich um 3,6 Prozent, ohne dass Tesla dies durch Aktienrückkäufe ausgleicht. Bloomberg berichtet, dass Burry mit seiner Einschätzung nicht allein dasteht.
Auch der norwegische Staatsfonds, der größte staatliche Fonds der Welt, stimmte gegen Musks Vergütung. Die Tesla Aktie legte seit Jahresbeginn 13,4 Prozent zu, während die sogenannte Magnificent Seven im Durchschnitt 23,9 Prozent gewannen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Tesla-Aktie liegt bei außergewöhnlich hohen 287, was laut Beobachtern darauf hindeutet, dass der Markt enorme künftige Durchbrüche erwartet. Am Dienstag stellte Burry auf der Plattform X klar, dass er Tesla nicht geshortet habe. Journalisten von Fortune und Bloomberg hatten dies aus seinem Substack Eintrag geschlossen, was sich jedoch als Fehlinterpretation herausstellte.
Skepsis, Unterstützung und der Einfluss Musks
Einige Investoren hatten Tesla zuvor in ihren Portfolios gehalten, wechselten jedoch beispielsweise im Frühjahr 2024 in Nvidia. Gleichzeitig betont Burry, dass Tesla in schwierigen Zeiten regelmäßig den Fokus von autonomen Fahrzeugen auf künstliche Intelligenz und Robotaxis verlagert. Auch andere Analysten teilen diese Einschätzung, allerdings gibt es gewichtige Gegenstimmen.
Investor Peter Thiel, der gemeinsam mit Musk Paypal gründete, sagte mehrfach, man solle niemals gegen Musk wetten. Er hält es für extrem unwahrscheinlich, dass ein Unternehmer gleichzeitig Unternehmen wie Tesla und SpaceX aufbaut, und doch sei Musk genau dies gelungen. Thiel vermutet, Musk habe ein Verständnis für Technologieentwicklung, das sich kaum vollständig in Worte fassen lasse. Musk genießt in bestimmten Anlegersegmenten erhebliche Unterstützung. Dazu gehört Cathie Wood, deren Ark Invest stark auf Tesla setzt. Milliardär Ron Baron hält rund 65 Prozent seines Portfolios in Musks Unternehmen, davon 40 Prozent in Tesla und 25 Prozent in SpaceX. Auch viele Technologieinvestoren zählen zu jenen, die weiterhin stark an Musks Führungsqualitäten glauben.
Burrys profitables Marktkommentar-Modell
Lange war es ruhig um Burry, doch seit November meldet er sich wieder regelmäßig auf X. Aus regulatorischen Einträgen geht hervor, dass er gegen Nvidia und Palantir gewettet hatte. Wenig später schloss er seinen Fonds Scion Asset Management und kündigte für den 25. November eine neue Mitteilung an. Diese bestand im Start seines kostenpflichtigen E-Mail Newsletters auf Substack.
Der Zugang zu seinen Marktkommentaren kostet 330 Euro pro Jahr. Mit derzeit 113.000 Abonnenten erzielt er monatliche Einnahmen von rund 3,1 Millionen Euro, allein durch das Schreiben seiner Einschätzungen zum Marktgeschehen. Die Tesla-Aktie wird dabei häufig als Beispiel für überzogene Markterwartungen genannt.
Relevanz der Tesla-Aktie für deutsche Anleger
Die Kontroverse um die Tesla-Aktie verdeutlicht, wie eng technologische Erwartungen und Marktstimmungen miteinander verknüpft sind. Für deutsche Anleger stellt sich die Frage, ob Tesla seine ambitionierten Wachstumsziele im Wettbewerb mit europäischen Herstellern und deren starken Investitionen in Elektromobilität und KI Technologie erreichen kann. Damit liefert die Bewertung der Tesla-Aktie auch wichtige Hinweise für die zukünftige Positionierung des deutschen Automobilsektors.

